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© Universal Pictures

Irresistible: Satirische Polit-Komödie über einen Kampagnenführer, der sich einer Kleinstadt annimmt und einen nicht ganz sauberen Schlagabtausch mit den Republikanern liefert.

Handlung und Hintergrund

Gary Zimmer (Steve Carell) arbeitet als politischer Berater und war bisher eigentlich recht erfolgreich, auch wenn seine Karriere nach der Niederlage bei den Wahlen 2016 einen Knacks bekommen hat. Um sich auf die nächste Präsidentschaftswahl vorzubereiten, entscheidet sich Zimmer, einen Ex-Marine in Deerlaken, Wisconsin für die Bürgermeisterwahl fit zu machen und ihm als Demokrat zum Sieg zu verhelfen.

Jack Hastings (Chris Cooper) ist von diesem Plan anfangs wenig begeistert, bezeichnet er sich selbst eher als konservativ und mit Politik hat er eher wenig am Hut. Nichtsdestotrotz kommen die beiden überein und die Kampagne kann starten. Natürlich schläft auch die republikanische Konkurrenz nicht und holt sich Faith Brewster (Rose Byrne) ins Boot, Zimmers Erzrivalin.

Hastings und sein Gegner gehen in ein Kopf-an-Kopf-Rennen, doch letztendlich sieht sich Zimmer gezwungen, zu unlauteren Mitteln zu greifen. Doch nicht nur er spielt falsch – wer wird wohl am Ende das Rennen machen?

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Die chaotische Politik-Kampagne seht ihr im Trailer

„Irresistible – Unwiderstehlich“ – Hintergründe und Kinostart

Während „Irresistible“ in den USA und anderen Ländern aufgrund der Corona-Pandemie im Sommer 2020 bereits online veröffentlicht wurde, ist der Film hierzulande erstmal im Kino zu sehen. Am 6. August 2020 startet die bissige Polit-Satire in den deutschen Kinos und ist ab 6 Jahren freigegeben.

Die Arbeiten begannen im Herbst 2018 als Komiker Jon Stewart, bekannt aus der Sendung „The Daily Show mit Jon Stewart“ (1999-2015), zu Protokoll gab, er arbeite an einem neuen Film. Zwei Jahre später können wir das fertige Werk im Kino sehen. Für „Irresistible – Unwiderstehlich“ hat Stewart nicht nur das Drehbuch geschrieben, sondern auch den Regieposten übernommen.

In den Hauptrollen der Kampagnenführer*innen sehen wir den Comedy-erprobten Steve Carell („Crazy, Stupid, Love“) sowie Rose Byrne („Plötzlich Familie“), außerdem dabei Chris Cooper (zuletzt zusehen in Amazons Original „Homecoming“) als Bürgermeisterkandidat, Mackenzie Davies („Terminator: Dark Fate“) als dessen smarte Tochter, sowie Topher Grace („Die wilden Siebziger“) und Debra Messing („Will & Grace“).

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Inspiriert wurde der Film von einer Wahl in Georgia 2017, bei der in einem einzigen Kongresswahlbezirk insgesamt 55 Millionen US-Dollar aufgebracht wurden, um den Wahlkampf beider Parteien zu finanzieren – ein Rekord! Unter anderem fanden auch die Dreharbeiten zum Film in Atlanta, Georgia und in Kalifornien statt. Handlungsort ist aber das fiktive Deerlaken, Wisconsin, welches symbolisch für eine Vielzahl von amerikanischen Kleinstädten steht, die ein ähnliches (finanzielles) Schicksal teilen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jon Stewart
Produzent
  • Christina Oh,
  • Brad Pitt,
  • Dede Gardner,
  • Jeremy Kleiner,
  • Lila Yacoub
Darsteller
  • Steve Carell,
  • Rose Byrne,
  • Chris Cooper,
  • Mackenzie Davis,
  • Brent Sexton,
  • Will Sasso,
  • Natasha Lyonne,
  • C.J. Wilson,
  • Debra Messing,
  • Kevin Maier,
  • Tom Key,
  • Charles Green,
  • Alan Aisenberg,
  • Topher Grace
Drehbuch
  • Jon Stewart
Musik
  • Bryce Dessner
Kamera
  • Bobby Bukowski
Schnitt
  • Jay Rabinowitz,
  • Mike Selemon
Casting
  • Meredith Tucker

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Als der Politberater Gary herausfindet, dass in Wisconsin ein Farmer mitreißende Reden hält, sieht er die Chance, die Wählerbasis endlich wieder für die Demokraten zu begeistern. Doch er hat die Rechnung ohne seine republikanische Kollegin gemacht, die einen Sieg der Gegenpartei unbedingt verhindern will. Mit seiner Politsatire gelingt Regisseur Jon Stewart ein entlarvender und augenzwinkernder Blick auf das amerikanische Wahlsystem.

      Das recht komplexe amerikanische Wahlsystem bildet die Grundlage von Jon Stewarts Politsatire, die mit leichtem Biss und jeder Menge Augenzwinkern Klischees aufs Korn nimmt und letzten Endes auch ganz allgemein die Lügen der Politik entlarvt. Den Kern der Komödie bildet die Gegensätzlichkeit der bornierten und arroganten Besserwisserei der Großstädter in der Person von Gary Zimmer, der von Steve Carell mit einem sehr wohltemperierten Sinn für Eigenüberschätzung gespielt wird, und der gutgläubigen Einfältigkeit, mit der die Landbevölkerung auf die Ideen des Politprofis reagieren. Eine Gegensätzlichkeit, die bis zur überraschenden Schlusspointe immer wieder zu unterhaltsamen Zusammenstößen führt. Ein Highlight des Casts ist Rose Byrne, die die republikanische Politberaterin mit so viel Verve und großer Lust an zynischer Menschenverachtung gibt, dass es für die Zuschauer eine wahre Freude ist, ihr und Carrell bei ihrem screwball-esken Schlagabtausch zuzusehen. Neben überzeugender Unterhaltung gelingt dem ehemaligen „Daily-Show“-Moderator Stewart in IRRESISTIBLE ein genauer Blick auf wesentliche Aspekte des politischen Prozesses. Das Verschwimmen der Grenzen zwischen Parteien, der Verlust der Nähe zur Wählerbasis, die Lüge als probates Mittel zur Durchsetzung von Zielen. All das behandelt der Film auf leichtfüßige Weise - mit einem Augenzwinkern und der klaren Botschaft, sich dagegen zu stellen. Oder es zumindest besser zu machen.

      FBW-Jury-Begründung:

      Der vor allem aus „The Daily Show“ bekannte Entertainer Jon Stewart schrieb und inszenierte mit IRRESISTIBLE - UNWIDERSTEHLICH seinen zweiten Spielfilm, der als Politsatire mitten hinein führt in die Systematiken des US-amerikanischen Wahlkampfs und seines Finanzierungsmodells. Stellvertretend für die im November anstehende Präsidentschaftswahl dekliniert Stewart im Mikrokosmos einer ländlichen Kleinstadt jede Menge Absurditäten durch, die die Realität des US-amerikanischen Politsystems bietet. Angefangen von einem demokratischen Kandidaten, der den größtmöglich republikanischen Eindruck machen soll, über die offen bekannte Praxis der Faktenverdrehung und Täuschung der Öffentlichkeit bis hin zur spendenbasierten Wahlkampffinanzierung, aus der heraus sich am Ende auch die Pointe des Films entwickeln wird, wandelt Stewart all das in Satire, was sich seit Wochen live in den US-Nachrichten abspielt. Dabei geht es im Film ähnlich wenig wie in der Realität um konkrete politische Themen, sondern um die Abbildung und das Karikieren einer zunehmend heftiger werdenden Polarisierung - was den Film zwar für ein breiteres Publikum zugänglich werden, aber an Tiefe einbüßen lässt. Dazu spart er nicht an Spott über die Profi-Campaigner und eine politische Klasse in Washington, die sich nur noch um sich selbst dreht. Aus ihrer Konfrontation mit der freundlichen und schweigsamen Landbevölkerung ergeben sich recht stereotyp gezeichnete Gegensätze, die zunächst in zahlreiche Scherze gegossen werden, um in der Schlusspointe dann doch revidiert zu werden. Gute Beobachtungen, lustige Details und zahlreiche Inszenierungsideen besonders am Beginn sorgen für Unterhaltung, doch nach Ansicht der Jury hätte der Film als Satire durchaus noch ein wenig mehr an Schärfe haben dürfen. Das Anliegen, die widersprüchlichen Praktiken des Wahlkampfes in den USA zu kritisieren, ist zweifellos wichtig und wirkt jederzeit aufrichtig, jedoch bleibt er in seinen Ansätzen überraschend harmlos - vergleicht man ihn etwa mit US-amerikanischen Politsatiren wie „Wag the Dog“ oder „Network“. Gerade heute, nach den aktuellen gesellschaftlichen Zuspitzungen wie etwa der „Black Lives Matter“-Bewegung, verblassen Stewarts Kommentare teilweise. Die Realität erscheint uns weitaus grausamer als im Film - und wenn eine Satire, die von Überhöhung und Zuspitzung lebt, im Grunde harmloser ausfällt als die ihr zugrunde liegende Wirklichkeit, muss sie zwangsläufig an Kraft verlieren. Trotzdem vergibt die Jury mit Überzeugung ein Prädikat, weil der Film sein grundsätzliches Ziel, sich überhaupt kritisch mit dem Wahlsystem auseinanderzusetzen, in unterhaltsamer Weise erreicht.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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