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Ivie wie Ivie: Humorvolles Debütdrama um eine junge Frau mit afrikanischen Wurzeln, die ihr Selbstbild infrage stellt.

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Handlung und Hintergrund

Die afrodeutsche Ivie (Haley Louise Jonas) hat den Spitznamen Schoko und lebt Leipzig. Sie hofft nach dem Referendariat eine feste Anstellung als Lehrerin zu finden. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Anne (Anne Haug) wohnt sie in einer WG und arbeitet übergangsweise in einem Solarium.

Wie aus heiterem Himmel steht eines Tages plötzlich ihre jüngere Halbschwester Naomi (Lorna Ishema) aus Berlin vor der Tür und berichtet ihr, dass sie nicht nur vom gleichen Vater abstammen, sondern dieser nun verstorben sei. Ivie trifft diese Nachricht unvorbereitet, hatte sie weder Kontakt zu ihrem Vater, noch wusste sie von der bloßen Existenz einer Schwester. Während sich die Schwestern langsam kennenlernt und darüber debattieren, ob Ivie mit zur Beerdigung in den Senegal reist, kommen der jungen Lehrerin Zweifel an ihren Selbstbild.

Ivie fühlt sich in ihrer Leipziger Heimat plötzlich nicht mehr wohl, will sich mit der unbekannten Kultur befassen und wird für ihr Umfeld dadurch „exotisch“ und „afrikanisch“. Ein Ritt der Gefühle übermannt Ivie, dessen Frage am Ende lauten wird: Wer will sie sein?

„Ivie wie Ivie“ – Besetzung, Hintergründe, Kinostart

Das emotionale Filmdebüt „Ivie wie Iwie“ von Regisseurin Sarah Blaßkiewitz erhielt nicht nur von der Filmbewertungsstelle das Prädikat „Besonders wertvoll“, sondern beschrieb die Begründung damit, dass dem Film einer der „pointiertesten Beiträge des deutschen Erzählkinos (…) über so wichtige aktuelle Debatten wir zur Diversität, zu strukturellen Rassismus und Fragen von Identität“ gelinge. Darüber hinaus wurden Blaßkiewitz und ihr Film für den First Steps Award 2021 nominiert.

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Die Hauptrolle übernimmt Haley Louise Jones, während Nebendarstellerin Lorna Ishema sich über die Nominierung für den deutschen Filmpreis 2021 freuen kann. Ab dem 16. September 2021 erscheint „Ivie wie Ivie“ in deutschen Kinos.

Besetzung und Crew

Darsteller
  • Haley Louise Jones,
  • Lorna Ishema,
  • Anne Haug,
  • Maximilian Brauer
Kamera
  • Constanze Schmitt,
  • David Schmitt

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Ein beeindruckendes Debüt über Selbstfindung und Diversität - großartig gespielt und erzählt.

      Die 30-jährige Ivie lebt bei ihrer Mutter in Leipzig. Ihren afrikanischen Vater hat sie nie kennengelernt. Als eines Tages eine junge Frau vor ihrer Tür steht und sich als ihre Halbschwester vorstellt, stellt sich Ivie bald viele Fragen. Über ihren Vater, aber vor allem über sich selbst. Mit großem Einfühlungsvermögen für ihre Protagonistinnen und einem ehrlichen Blick für ihre Probleme erzählt IVIE WIE IVIE von Selbstfindung und Selbstbewusstsein einer jungen Frau.

      Auf einfühlsame und reflektierte Weise leistet der Film von Sarah Blaßkiewitz (Regie und Buch) einen wichtigen Beitrag innerhalb des hochaktuellen Diversitätsthemas, und das ohne Gefahr zu laufen, selbst Stereotypen oder Klischees anzuwenden. Die Vorurteile, mit denen sich Ivie durch ihre Mitmenschen - und dazu gehören nicht nur Fremde, sondern auch ihre Freunde - konfrontiert sieht, werden nicht mit Feindseligkeit vorgetragen, sondern entstehen teilweise auch aus einer Überforderung heraus. Blaßkiewitz nutzt diese Beobachtungen, um auch über unsere Gesellschaft eine Menge zu erzählen. Eine Gesellschaft, die divers ist, aber noch lernen muss, Diversität und den Respekt davor auch zu leben. Der Film erzählt mit liebevollem Blick von Figuren, die sich entwickeln dürfen, allen voran Ivie, die sich durch das Auftauchen ihrer Halbschwester ihrer eigenen Wurzeln bewusst wird. Und so ihre Stellung in der Gesellschaft suchen muss. Haley Louise Jones beeindruckt mit ihrem kraftvollen und nuancenreichen Spiel und macht den Konflikt von Ivie deutlich, sich ein Selbstbild über die Wahrnehmung anderer aneignen und gleichzeitig eine eigene Identität finden zu müssen. Auch Lorna Ishema als Ivies Halbschwester Naomi, Anne Haug und Maximilian Brauer als beste Freund*innen sowie Anneke Kim Sarnau als Ivies Mutter entwickeln in ihrem Spiel authentische Charaktere, denen man als Zuschauer*in gerne folgt. Mit einem eher ungewöhnlichen Setting in einem Sonnenstudio, einem großartigen Gespür für Licht, Farbe und Sound und einer großartigen Kamera- und Montagearbeit überzeugen alle Gewerke des Films auf ganzer Länge.

      FBW-Jury-Begründung:

      Das Spielfilmdebüt von Sarah Blaßkiewitz dürfte zweifellos eines der gelungensten und pointiertesten Beiträge des deutschen Erzählkinos sein über so wichtige aktuelle Debatten wie zur Diversität, zu strukturellem Rassismus und Fragen von Identität. Über die Figur der Ivie gelingt es dem Film auf sehr elegante Art und Weise, uns in die Perspektive einer Person zu versetzen, die trotz privilegierter Lebenshintergründe von ihrer Umwelt aufgrund ihres Äußeren regelmäßig mit Rassismen und Stereotypen konfrontiert wird - von den Absendern teils nicht einmal intendiert. Der, wie es auch im Film heißt, „positive Rassismus“ oder auch die schlichte Reduzierung eines Menschen auf eine einzige Eigenschaft muss Ivie und müssen mit ihr auch die Zuschauer*innen immer wieder erleben. Dass diese Identifikation und damit auch der Film so wunderbar funktionieren, hat zahlreiche Gründe. So etwa bekommen die Figuren den nötigen Raum, um sich nachvollziehbar zu entwickeln - nicht zuletzt auch dank einer nie in Hektik verfallenden Montage. Nebenfiguren, die für Humor sorgen, werden niemals zu Karikaturen. Bis in diese kleinen Rollen hinein ist der Film sehr stark besetzt und schafft im Zusammenspiel mit Inszenierung und Bildgestaltung emotional enorm kraftvolle Momente - die Szene zwischen der begeisternden Hauptdarstellerin Haley Louise Jones und Dela Dabulamanzi im Friseursalon soll hier als Beispiel dienen, ebenso die Momente zwischen den beiden Müttern und Töchtern. IVIE WIE IVIE strahlt insgesamt ein hohes Maß an Ehrlichkeit und Authentizität aus - eine Stärke von Buch und Inszenierung, die dem Film Relevanz und Unterhaltsamkeit gleichermaßen verleihen. Möge ein möglichst großes Publikum Ivies Einladung annehmen, in ihre Perspektive einzutauchen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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