„Jackass Forever“ soll eigentlich Ende Oktober in den deutschen Kinos für Krawall sorgen. Ein Original-Star der Chaos-Bande will das jetzt aber verhindern.
Der Rauswurf von Bam Margera aus „Jackass Forever“, dem vierten Kinofilm des Franchise, könnte ein teures Nachspiel haben. Denn Margera, lange Zeit eines der bekanntesten Gesichter der „Jackass“-Bande, reichte wegen der seiner Ansicht nach illegalen Kündigung jetzt eine umfangreiche Klage ein.
Ziel der Klage sind unter anderem „Jackass“-Star Johnny Knoxville, Filmemacher Spike Jonze („Her“), Regisseur Jeff Tremaine, Paramount Pictures, MTV und weitere an dem Film beteiligte Personen und Firmen. Wie Entertainment Weekly berichtet, verlangt Bam Margera eine Millionenzahlung als Entschädigung für die ihm entstandenen Schäden und versucht zudem mit einer einstweiligen Verfügung, den Kinostart von „Jackass Forever“ zu verhindern, der in Deutschland auf den 28. Oktober 2021 fällt.
Was euch bei dem neuesten Teil der Reihe erwartet, verrät euch der deutsche Trailer:
Bam Margera soll genötigt worden sein, einen Pillencocktail zu schlucken
Laut der eingereichten Klage unterschrieb Margera mit dem zuständigen Studio Paramount einen Vertrag für „Jackass Forever“, in dem auch ein „Wellness Agreement“ enthalten war. Dieses verpflichtete ihn zu mehreren Drogentest am Tag, die teils ohne Ankündigung auch nachts eingefordert werden konnten. Jeden Morgen soll er zudem mit medizinischem Personal via FaceTime gesprochen haben müssen, das überprüfen sollte, ob Margera „den Pillencocktail, den Paramounts Ärzt*innen-Team ihm verschrieben hatte, nahm“. Diese Medikamente haben ihn laut eigener Aussage physisch und psychisch ausgelaugt und depressiv gemacht.
Zur Unterschrift sei Bam Margera laut der Klage 2019 von Johnny Knoxville und „Jackass Forever“-Produzent Spike Jonze genötigt worden, während er sich in einer Entzugsklinik befand. Ihm soll von den beiden gesagt worden sein, dass er nie wieder bei einem „Jackass“-Film mitspielen dürfe, wenn er den Vertrag nicht sofort unterschreibe. Zudem soll es ihm nicht möglich gewesen sein, rechtlichen Rat einzuholen.
Zur Kündigung sei es letztlich gekommen, da bei einem der geforderten Drogentests Adderall nachgewiesen wurde. Laut der Klageschrift sei allen Beteiligten aber bekannt gewesen, dass Bam Margera Adderall seit Jahren verschrieben worden sei, um seine Aufmerksamkeitsstörung zu behandeln. Bis zu seiner Kündigung habe Margera einen erheblichen Beitrag zu „Jackass Forever“ geleistet und dutzende Ideen für den Film entwickelt, die auch größtenteils umgesetzt worden seien.
Bam Margera und Johnny Knoxville sind wohl nicht mehr gut aufeinander zu sprechen. Auch bei diesen Stars krachte es:
Ist der Kinostart von „Jackass Forever“ wirklich in Gefahr?
In einer Stellungnahme, die Entertainment Weekly vorliegt, äußerte sich Bam Margera wie folgt zu der Angelegenheit:
„Ich bin stinksauer, wütend, verletzt und erschüttert, dass Johnny [Knoxville], Jeff [Tremaine], Spike [Jonze] und die Studios und Produzenten meine Kreativität, meine Ideen und Stunts geklaut haben, um diesen Film zu machen, mich gefeuert haben ohne Berechtigung und sich weigern, für meine Arbeit zu bezahlen. Ich habe dieses Franchise erschaffen, bevor irgendjemand von diesen Typen daran beteiligt war. In meiner Klage geht es nicht nur um Wiedergutmachung. Es geht darum, Menschen mit mentalen Störungen und Suchtproblemen auf ehrliche Art zu behandeln und nicht ihre Einschränkungen auszunutzen, um sie zu beklauen.“
Die Angeklagten haben sich bislang noch nicht zu der neuen Entwicklung geäußert. Da ein Gerichtsverfahren gegebenenfalls Jahre dauern kann, ist die drängendste Frage natürlich, inwieweit der Kinostart von „Jackass Forever“ gefährdet ist. Mit einer einstweiligen Verfügung will Bam Margera diesen verhindern, aber es darf bezweifelt werden, dass ein Gericht die Veröffentlichung eines Films vielleicht für Jahre blockiert, um zunächst in Ruhe die Sachlage zu bringen.
Theoretisch könnte es sogar in Margeras Interesse sein, dass der Film veröffentlicht wird, da ein Millionenerfolg seiner Forderung nach einer Schadenszahlung Rückenwind geben könnte. Damit er diese bekommt, müsste das Gericht aber zu der Ansicht gelangen, dass Margera wirklich entscheidend an der Entstehung von „Jackass Forever“ beteiligt und widerrechtlich gekündigt worden war. Sofern sich alle Parteien nicht ohnehin außergerichtlich einigen können. Fans dürfen aber bis auf Weiteres davon ausgehen, im Oktober dieses Jahres mehr verrückte Stunts der Chaostruppe im Kino zu erleben.
Reichlich Krawall wird euch auch in diesen Filmen geboten, doch erkennt ihr sie nur an einem Bild? Macht den Test: