Bei dem Box-Event „Paul vs. Tyson“ kam es auf Netflix zu einigen Problemen. Diese könnten jetzt ein juristisches Nachspiel für den Streamingdienst haben.
Netflix leistete in der Streaminglandschaft Pionierarbeit und trug so dazu bei, das lineare Fernsehen für viele obsolet zu machen oder zumindest dessen Vormachtstellung zu untergraben. Da mutet es schon etwas ironisch an, dass ausgerechnet der Streamingdienst wiederholt versucht, mit Live-Events auf sich aufmerksam zu machen.
Das jüngste Beispiel war der kürzlich abgehaltene Boxkampf zwischen Jake Paul und Mike Tyson, der von regem medialen Interesse begleitet wurde. Das galt allerdings auch für die Qualität der Netflix-Übertragung als solche, denn diese hatte mit einigen Problemen zu kämpfen. So waren die Server des Streamingdienstes mit den vielen Aufrufen offenbar überfordert, weswegen es bei etlichen Nutzer*innen wiederholt zu Unterbrechungen kam, wie ihr hier nachlesen könnt:
Die von Pannen geplagte Übertragung des Boxkampfes hat für Netflix jetzt auch möglicherweise juristische Konsequenzen. Denn ein Abonnent will den Streamingdienst verklagen.
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Mann aus Florida wirft Netflix Vertragsbruch vor
Ronald Denton aus Florida reichte eine Klage im US-Bundesstaat gegen Netflix ein, wie Variety berichtet. Der Streamingdienst werde beschuldigt, Vertragsbruch begangen und betrügerische Geschäftspraktiken angewandt zu haben. Denton wirft Netflix zudem vor, auf die hohe Anfrage „beklagenswert schlecht vorbereitet“ gewesen zu sein und dass die Übertragungsprobleme dazu führten, dass der Livestream „nicht anzusehen“ war. Das Event sei seiner Meinung nach deswegen „der schlechteste Stream auf dem Planeten“, „über 100.000 Menschen“ hätten sich laut Denton online beschwert.
In seiner Klage fordert Ronald Denton Schadensersatz, wobei die genaue Summe ungenannt bleibt. Zudem strebt er eine Sammelklage an. Eine Anfrage um Stellungnahme von Variety ließ Netflix unbeantwortet.
Laut dem Streamingdienst verfolgten 108 Millionen Menschen das Event live, womit es laut der Aussage von Netflix das „meistgestreamte globale Sport-Event aller Zeiten“ war. Zur Hochzeit kam „Paul vs. Tyson“ auf 65 Millionen Streams zur gleichen Zeit, 38 Millionen davon entfielen auf die USA. Sportlich setzte sich der 31 Jahre jüngere Influencer Jake Paul gegen den ehemaligen Box-Champion Mike Tyson nach acht Runden dank einer einstimmigen Entscheidung der Juroren durch.
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