„Keine Zeit zu sterben“ wird Daniel Craigs letzter James-Bond-Film. Nun sprach er über den Abschied von dieser ikonischen Rolle.
Als Daniel Craig am 14. Oktober 2005 bei einer Pressekonferenz in London als neuer James Bond nach Pierce Brosnan vorgestellt wurde, zeigten sich die Fans noch entsetzt: Ein blonder Bond? Dazu entsprach der seinerzeit 37-Jährige so gar nicht dem optischen Idealbild, das Sean Connery, Roger Moore, Pierce Brosnan und selbst Timothy Dalton verkörpert hatten. Es half sicher nicht, dass er bei der Einfahrt auf einem Schnellboot eine Rettungsweste tragen musste: „Bond mit einer Rettungsweste? Lächerlich!“
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Spätestens als „Casino Royale“ in den Kinos startete, änderte sich die Meinung. Es war die Zeit harter und realistischer Actionheld*innen wie Jason Bourne. Dem konnte sich auch der Agent Ihrer Majestät nicht entziehen. Und Craig war auf einmal der ideale Darsteller für diesen neuen Bond-Typus. Als ihm damals Produzentin Barbara Broccoli die frohe Botschaft telefonisch mitteilte, dass er der neue Bond sei, habe er sich direkt danach so heftig betrunken, dass er „einen tagelangen“ Kater hatte, scherzt Craig in der AppleTV+-Doku „Being James Bond“.
15 Jahre später steht der Kinostart von Craigs letztem Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ am 30. September 2021 bevor. Ihm falle der Abschied zwar schwer, er wisse aber auch, dass er zu einem fortlaufenden Franchise gehört:
„Meine Ära ist Teil von etwas Größerem. Ich schaue auf die Filme und bin so unglaublich stolz auf jeden einzelnen von ihnen. Ich weiß, wir haben unser Bestes gegeben. Wir haben wirklich alles gegeben. Lasst uns ehrlich sein, es ist nicht einfach, die Rolle aufzugeben. Es ist wirklich schwer. Ich kann noch so großmäulig sein, wie ich will, es ist und bleibt schwer, sie hinter mich zu lassen. Es geht nicht um Geld oder um Ruhm. Das habe ich alles. Ich meine, ich hatte unglaubliches Glück, das tun zu dürfen. Sie hat mir mehr im Leben gegeben, als ich es mir jemals hätte wünschen können. Es geht um die psychologische Verbindung mit etwas, das 15 Jahre meines Lebens ausgemacht hat. Das hinter mir zu lassen, ist schwierig. Aber jetzt denke ich, das ist okay. Das tue ich. Und das liegt an diesem Film („Keine Zeit zu sterben“, Anm. d. Red.) hier.“
Der Abschied von Daniel Craigs Bond-Ära rückt näher. In diesem Video erfahrt ihr alles, was ihr über Craigs letzten Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ wissen müsst:
James Bond: Die Rolle seines Lebens
Dabei zeigte sich Craig drei weitere Filme nach „Casino Royale“ nicht mehr ganz so enthusiastisch, gelinde ausgedrückt. Craig verletzte sich immer wieder bei den Dreharbeiten zu seinen Bond-Filmen, bei „Spectre“ setzte ihm ein Kreuzbandriss besonders zu. Statt die empfohlenen neun Monate zu pausieren, entschied sich Craig dazu, eine Kniestütze zu tragen und die Schmerzen zu ertragen. Am Ende der Dreharbeiten hatte er das Gefühl, schon zu alt für diese Art Film zu sein. Mindestens brauchte er aber eine Pause davon.
Dass er in den Interviews direkt nach einem weiteren Bond-Film gefragt wurde, erschien ihm so absurd, dass er Antworten fabrizierte wie „Lieber schneide ich mir die Pulsadern auf“.
In Wahrheit hing Craig an Bond. Er war der Held, mit dem er aufgewachsen war. Er war noch nicht bereit, die Rolle abzugeben, nicht nach „Spectre“. Er war quasi in der gleichen Ausgangssituation wie 2005, als er das erste Mal im Büro von Produzentin Broccoli vorbeikam, um über das mögliche Engagement zu sprechen. Die 61-Jährige erinnert sich daran, dass er zunächst vorgab, nicht allzu interessiert an der Rolle gewesen zu sein. Das war wohl das einzige Mal, dass er eine schlechte Darbietung bot, denn nach dem Gespräch sagte sie zu ihrem Produzentenkollegen Michael G. Wilson: „Er will sie.“
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