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„Keine Zeit zu sterben“-Regisseur kritisiert Sean Connerys James Bond

„Keine Zeit zu sterben“-Regisseur kritisiert Sean Connerys James Bond
© IMAGO / Everett Collection / Universal

Sean Connery gilt für viele 007-Fans als der beste James Bond. „Keine Zeit zu sterben“-Regisseur Cary Fukunaga kritisierte seine Version jetzt aber völlig zurecht.

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Mit Keine Zeit zu sterben verabschiedet sich Daniel Craig von der ikonischen Rolle des James Bond. Nach anfänglichen Protesten gilt seine Darstellung des Charakters für viele als der beste 007 überhaupt, wobei für etliche Fans weiterhin der klassische Bond von Sean Connery hoch im Kurs steht.

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Ein großes Problem gibt es mit Connerys Bond jedoch: Er wirkt heutzutage eben extrem altmodisch. Vor allem sein Umgang mit Frauen ist höchst problematisch, wie auch „Keine Zeit zu sterben“-Regisseur Cary Fukunaga jetzt im Interview mit The Hollywood Reporter betonte:

„Ist es in ‚Feuerball‘ oder in ‚Goldfinger‘, wo Sean Connerys Charakter im Grunde eine Frau vergewaltigt? Sie sagt quasi ‚Nein, nein, nein‘ und er quasi ‚Ja, ja, ja. Das würde heute nicht durchgehen.“

Es ist inzwischen ein fast schon leidiges Thema, alte Filme mit heutigen Moralvorstellungen zu betrachten, da viele das genau mit diesem Argument wegwischen: Die Filme sind eben ein Produkt ihrer Zeit. Womit viele schreckliche und negative Verhaltensweisen aus diesen Werken im heutigen Diskurs aber praktisch nicht einmal thematisiert werden dürften. Gerade bei solch schlimmen Aktionen wie sexuellen Übergriffen ist es jedoch richtig und wichtig, diese Beispiele anzusprechen, um sie nicht zu verharmlosen oder zu normalisieren. Was natürlich nicht bedeutet, dass man solche Filme nicht ansehen darf, man muss die darin enthaltenen schwierigen Aspekte nur schlicht richtig einordnen.

In „Keine Zeit zu sterben“ stürzen sich auch die Frauen in die Action, wie der finale Trailer beweist:

Neue Bond-Filme sollen es besser machen – und haben das auch schon getan

Fukunaga hat jedoch zum Glück mit seinem zweiten Punkt ebenfalls recht: So etwas würde heute nicht mehr durchgehen. Das stellen er und sein Team auch sicher, wie er betonte. Nachdem „Fleabag“-Schöpferin Phoebe Waller-Bridge an Bord geholt wurde, um das „Keine Zeit zu sterben“-Drehbuch zu überarbeiten, entstand bald die Narrative, dass sie einen feministischen Blickwinkel in den Film einbringen würde. Dem widersprach Fukunaga jedoch, denn in diese Richtung hätten die Verantwortlichen eh schon gedacht:

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„Ich glaube, die Erwartung ist, dass eine Frau starke Frauenrollen schreibt, aber das ist etwas, das Barbara [Broccoli] (langjährige Produzentin der Bond-Filme, Anm. d. Red.) eh schon wollte. Seit meinem ersten Gespräch mit ihr war das ein starker Antrieb. Du kannst Bond nicht über Nacht in eine andere Person verwandeln. Aber du kannst definitiv die Welt um ihn herum verändern und den Weg, wie er in dieser Welt funktioniert.“

Dass die Bond-Filme mit Daniel Craig deutlich mehr Wert darauf legen, weibliche Figuren nicht zu Erfüllungsgehilfinnen für 007 verkommen zu lassen, sondern ihnen einen Charakter und eigene Ziele zu geben, wurde direkt mit „Casino Royale“ deutlich. Vesper Lynd (Eva Green) war schließlich nicht einfach ein Objekt der Begierde für Bond, sondern bot ihm Paroli und agierte den ganzen Film über als gleichwertiger Mensch neben ihm. Von früheren 007-Filmen lässt sich das wahrlich nicht immer behaupten und entsprechend gespannt dürfen wir sein, wie „Keine Zeit zu sterben“ diesen Trend fortsetzt.

Einen ersten Ausblick haben wir bereits erhalten: Mit Lashana Lynch („Captain Marvel“) spielt erstmals eine Frau 007. Ana de Armas („Knives Out“) ist ebenfalls zum ersten Mal in einem Bond-Film dabei und in den Trailern ließ es die von ihr gespielte Paloma bereits ordentlich krachen. Zudem kehrt die von Léa Seydoux gespielte Madeleine Swann nach „Spectre“ zurück und auf Miss Moneypenny (Naomie Harris) müssen wir ebenfalls nicht mehr verzichten. Ob der Film den hohen Erwartungen gerecht werden kann, erfahren wir jetzt endlich: „Keine Zeit zu sterben“ startete am 30. September 2021 in den deutschen Kinos.

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