In einem Interview äußerte sich Produzentin Barbara Broccoli zum aktuellen Stand des 26. Bond-Films. Was sie zu sagen hatte, dürfte Fans nicht gefallen.
Zuletzt gab es einen Hoffnungsschimmer für Fans der langlebigen Filmreihe um den intelligenten, kampferfahrenen und berechnenden britischen MI6-Agenten Ihrer Majestät: So hieß es, dass Meister-Regisseur Christopher Nolan („Oppenheimer“) nicht bloß Bond 26, sondern gleich eine ganze Trilogie schreiben und inszenieren soll. Das war insofern ein Hoffnungsschimmer, da es bedeutet hätte, dass die Arbeiten am nächsten Bond-Film eine Stufe erreicht haben könnten, die es dem produzierenden Geschwister-Duo Barbara Broccoli und Michael G. Wilson von Eon Productions erlaubt hätte, sich Gedanken um das Drehbuch und die Regie zu machen.
Seit dem Ende von Daniel Craigs Bond-Ära mit „Keine Zeit zu sterben“ sind jetzt über zwei Jahre vergangen. Im Grunde ist sogar schon wesentlich mehr Zeit verstrichen, wenn man bedenkt, dass Craigs finale 007-Mission mehrfach aufgrund von Schwierigkeiten während der Produktion und dann wegen der Corona-Pandemie noch einmal verschoben werden musste. Ohne die unerwartete Pandemie wären jetzt bereits über drei Jahre ins Land gezogen. Schon zwischen „Spectre“ und „Keine Zeit zu sterben“ vergingen geschlagene sieben Jahre.
Und alles deutet darauf hin, dass Fans sich noch weitere Jahre in Geduld üben müssen, ehe sie neben einem neuen Film auch einen neuen Bond-Darsteller präsentiert bekommen werden. Produzentin Barbara Broccoli hatte bereits in der Vergangenheit betont, dass es darum gehe, „eine neue Ära für Bond“ einzuläuten – ganz besonders in Bezug auf die sozio-ideologischen Veränderungen der Gesellschaft.
Im Rahmen des neuen Abenteuerformats „007: Der Weg zu einer Million“ auf Amazon Prime Video, in dem neun Paare auf Weltreise geschickt werden, um Herausforderungen zu meistern, wurde Barbara Broccoli auf den aktuellen Stand des kommenden 26. Bond-Films angesprochen. Die Arbeiten an der geplanten Modernisierung seien „noch nicht einmal begonnen“ worden, betonte die 63-Jährige (via The Guardian). Um es mit anderen Worten zu sagen: Broccoli ließ bereits zuvor wissen, dass als allererstes erörtert werden müsse, wie der neue Bond zu sein habe, ehe überhaupt daran gedacht werden könne, ein Drehbuch zu schreiben und einen Darsteller zu finden. Und es müsse auch zuerst geklärt werden, welcher Bedrohung er sich in den Weg stellen werde. Der Weg bis dahin sei noch sehr, sehr lang:
„Ich erinnere mich an ‚Goldeneye‘, als alle sagten: ‚Der Kalte Krieg ist vorbei, die Mauer ist gefallen, Bond ist tot, Bond wird nicht mehr gebraucht, die ganze Welt ist im Frieden und es gibt keine Schurk*innen mehr‘ – und Junge, haben die sich geirrt!“
Mehrere Jahre sind vergangen und das Team steht demnach de facto immer noch fast bei Null. Wer der nächste Bond wird, ist angesichts dieser Aussage schwer zu sagen. Es heißt, aktuell richtig große Chancen habe Aaron Taylor-Johnson, mit dem Nolan bereits zusammengearbeitet hat. Weitere Kandidaten seht ihr im Video.
Bond 26: Auch zwischen diesen Filmen war die Bond-Zukunft ungewiss
Dass sich Broccoli auf „Goldeneye“ bezieht, kommt nicht von ungefähr: Zwischen „Lizenz zum Töten“ mit Timothy Dalton und „Goldeneye“ mit Pierce Brosnan vergingen sechs Jahre. Der von Broccoli angesprochene weltpolitische Umbruch, dem sich die Filmreihe in gewisser Weise anpassen musste, war nicht der einzige Grund für die lange Wartezeit. „Lizenz zum Töten“ war auch der letzte Film, den Albert R. Broccoli produziert hat, der die „Bond“-Reihe ins Leben gerufen und über Jahrzehnte geprägt hatte, und der erste von seiner Tochter verantwortete Bond-Film.
Der Erfolg der Bond-Reihe liegt nicht nur darin begründet, dass sie sich durch eine hohe Produktionsqualität und allerlei technische Raffinessen auszeichnet, die Filme spiegeln jeweils die Zeit wider, in der sie produziert werden – sowohl in Bezug auf die popkulturellen als auch auf die weltpolitischen und gesellschaftlichen Einflüsse. Die von Autor Ian Fleming zur Zeit des Kalten Krieges erdachte Figur überlebte diese Ära genauso wie die Zeit der massiven digitalen Pionierleistungen der Neunziger und die Zeit des globalen Kampfes gegen den Terrorismus der 2000er-Jahre. Immer wieder wurde er – manchmal subtil, manchmal deutlich – angepasst. Genau deswegen gehört die Bond-Reihe zu den langlebigsten Filmreihen aller Zeiten: weil sie relevant bleibt.
Die Hürden für den nächsten Bond-Film und den nächsten Bond-Darsteller dürften angesichts der aktuellen Weltlage nur umso höher sein.
Da ihr nun über ausreichend Zeit verfügt, könnt ihr euch an dieses Quiz herantrauen und euer Bond-Wissen auf die Probe stellen: