Eine mysteriöse Bekanntschaft könnte Jeanny zum fünften Opfer einer Reihe dubioser Entführungsfälle werden lassen. Doch plötzlich ist nichts mehr, wie es scheint.
Liebhaber*innen des Thriller-Genres sollten heute Abend um 20:15 Uhr beim TV-Sender one einschalten. Dort verspricht „Jeanny – Das fünfte Mädchen“ einen spannungsgeladenen Abend, denn die Co-Produktion von ORF und WDR wurde vom gleichnamigen 80er-Jahre-Skandalhit des österreichischen Musikers Falco inspiriert. Wer nicht bis zur Primetime warten möchte, kann „Jeanny“ ab sofort in der ARD-Mediathek streamen.
„Jeanny – Das fünfte Mädchen“: Handlung – nichts ist, wie es scheint
Seit Jahren verschwinden in der Kleinstadt Mödling nahe Wien in immer kürzeren Abständen junge Frauen zwischen 18 und 20 Jahren. Von Johanna, Amelie, Bernadette und Carla fehlt bereits jede Spur. Da Kommissar Ralf Degner (Johann Nikolussi) und seine Kollegin Ágnes Szabó (Zeynep Buyraç) noch immer keinen Erfolg in den Ermittlungen verbuchen können, bildet sich eine Bürgerinitiative, um die Jugendlichen zu schützen.
Derweil lernt die 19-jährige Jeanny (Theresa Riess) den deutlich älteren, mysteriösen Johannes (Manuel Rubey) kennen. Obwohl ihn eine dunkle Aura umgibt, kann Jeanny seinem Charme kaum widerstehen. Er gibt ihr das, wonach sie sich schon ihr Leben lang sehnt: Selbstbewusstsein, Anerkennung und Zuneigung. Doch erschüttert muss Jeanny feststellen, dass Johannes nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Mit jedem Geheimnis, das sie aufdeckt, schwindet ihr Vertrauen in ihn.
Als schließlich Jeannys beste Freundin Luzia (Laura Bilgeri) verschwindet und Johannes in den Fokus der Ermittlungen rückt, wird die junge Frau vor eine schwere Wahl gestellt. Nur eines ist sicher: Nichts ist, wie es scheint – oder um es mit den Worten von Falco zu sagen: „Jeanny, life is not what it seems.“
„Jeanny – Das fünfte Mädchen“: Hommage an Falco
Dass der Filmtitel nicht nur zufällig gewählt ist, wird bereits mit den ersten Sekunden des Thrillers klar, als uns die Melodie von Falcos „Jeanny“ durch ein Kinderzimmer führt. Zudem erinnert die Handlung sehr an den Skandalsong, der – aus der Perspektive des Entführers gesungen – damals wie heute für Aufsehen sorgt. MDR-Fernsehfilmchefin Jana Brandt erklärt:
„Die Songs von Falco haben auch die Menschen in Mitteldeutschland schon in den 1980er-Jahren stark berührt und sind bis heute lebendig. Wir freuen uns daher sehr, dass wir unser spannendes Projekt, welches nicht zuletzt von diesen Songs inspiriert wurde, nun auch durch Falcos Songs begleiten lassen können.“
Zwar handelt es sich bei „Jeanny – Das fünfte Mädchen“ nicht um ein Musik-Biopic, dennoch wird Falcos Werk mit der Produktion gewürdigt. Wenn ihr Fan einer solchen Hommage seid, dürften euch auch die Filme aus dem Video begeistern:
„Jeanny – Das fünfte Mädchen“ Besetzung
Mit dem Thriller „Jeanny – Das fünfte Mädchen“ setzen ORF und MDR auf eine Mischung aus talentierten Jung-Schauspieler*innen und bekannten Gesichtern. In der Titelrolle sehen wir Theresa Riess, die als Jeanny Gruber ihr Filmdebüt feierte (via IMDb). An ihrer Seite steht Manuel Rubey, der ironischerweise bereits in „Falco – Verdammt, wir leben noch!“ den österreichischen Musiker und Sänger Falco mimte. Zeynep Buyraç („Soko Kitzbühel“) spielt Ermittlerin Szabó, ihr Kollege Degner wird von Johann Nikolussi („Tatort“) dargestellt.
Wo wurde „Jeanny – Das fünfte Mädchen“ gedreht?
„Jeanny – Das fünfte Mädchen“ spielt nicht nur in Mödling, sondern wurde laut Crew United tatsächlich in der österreichischen Stadt nahe Wien gedreht. Weitere Drehorte belaufen sich auf die Region Niederösterreich. Die Kameras rollten Presseberichten zufolge vom 14. September bis zum 16. Oktober 2020.
„Jeanny – Das fünfte Mädchen“ Ende erklärt: Wer ist der Täter?
– Achtung, es folgen Spoiler zum Ende von „Jeanny – Das fünfte Mädchen“ –
Bereits als Jeanny Johannes aus dem Krankenhaus abholt und die Handschuhe im Handschuhfach bemerkt, drängt sich der erste Verdacht auf, dass die Polizei womöglich einer falschen Spur nachgegangen ist. Während sich Mark Eichhorn als Unschuldiger in Haft selbst das Leben nimmt, verbringen die nichts ahnende Jeanny und Johannes die Nacht zusammen. Doch Jeannys Ähnlichkeit zu seiner Schwester Ellen lassen Johannes immer wieder in die Vergangenheit abdriften.
In einer Rückblende sieht das Publikum, dass Johannes in Ellen mehr gesehen hat als eine Schwester – sie gingen dem Liebesakt nach, woraufhin Ellen ihrem Bruder versicherte, für immer bei ihm zu sein. Unter einem Vorwand zwang sie ihn allerdings wenig später aus dem Haus, um ihn anschließend mit Aurelio zu betrügen. Während Aurelio unter Drogeneinfluss das Zimmer verließ, stellte Johannes seine Schwester zur Rede. Von Eifersucht gekränkt griff Johannes zu einem Kissen und erstickte seine Schwester. Als Aurelio am nächsten Morgen aus dem Drogenrausch erwachte, glaubte er, Ellen aufgrund einer Überdosis Pilze auf dem Gewissen zu haben.
Jene Flashbacks sind es, die für Jeanny zur Gefahr und für Johannes schlussendlich zum Verhängnis werden: Um Johannes eine Freude zu bereiten, legt Jeanny Ellens Make-Up und Parfüm auf und zieht ihre Kleidung an. Im Glauben, es handle sich um Ellen, versucht Johannes, Jeanny zu erwürgen. Als er von ihr ablässt, begreift Jeanny, dass Johannes all die Mädchen aus Mödling getötet hat und den Verdacht auf Mark Eichhorn lenkte. Nach seinem Eingeständnis greift Johannes zum Brieföffner und rammt ihn sich in den Bauch. Jeanny widersetzt sich seinem Befehl, es zu Ende zu bringen und ruft stattdessen den Krankenwagen, bevor sie im Cabrio die Flucht ergreift und Falcos „Jeanny“ auf volle Lautstärke dreht.
Ob ihr dem Täter hättet entkommen können, weiß niemand – ob ihr die folgenden Horror-Slasher überleben würdet, wissen wir aber sehr wohl: