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jeder schweigt von etwas anderem: Sie wurden für die Lektüre verbotener Bücher zu Staatsfeinden erklärt. Ehemalige Gefängnisinsassen aus der DDR erzählen aus ihrem Leben im Kalten Krieg.

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Handlung und Hintergrund

Rund eine Viertelmillion DDR-Bürger wanderten wegen politischer Bekenntnisse gegen den Staat in die Gefängnisse der SED-Diktatur. Heute, im Zeitalter der Ostalgie und einer koalitionstechnisch salonfähigen PDS, hört man ihre Stimme selten. Sogar ganz im Gegenteil: Im Jahr 2000 lehnte der Bundestag eine Ehrenrente für die Gefangenen ab und beschloss dafür in der gleichen Sitzung Nachzahlungen für Stasi-Offiziere.

Diese Dokumentation der Regisseure Marc Bauder und Dörte Franke greift drei Schicksale heraus und erinnert mit Interviews und Ausschnitten an die anderen.

In drei Episoden begleitet „“Jeder schweigt von etwas anderem“ ehemalige Gefangene des DDR-Regimes, die später vom Westen freigekauft wurden. Doch so richtig frei ist bis heute niemand von ihnen, die alten Wunden sitzen tief, Unausgesprochenes belastet das Verhältnis zu ihren Angehörigen. So zum Beispiel bei Utz, der 1975 wegen staatsfeindlicher Hetze ins Gefängnis kam, dessen Töchter bis heute seine Vergangenheit nicht thematisieren.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Marc Bauder,
  • Dörte Franke
Drehbuch
  • Marc Bauder,
  • Dörte Franke
Musik
  • Bernhard Fleischmann
Kamera
  • Börres Weiffenbach
Schnitt
  • Rune Schweitzer

Kritikerrezensionen

    1. Anne und Utz und Familie Storck brechen ihr Schweigen und sprechen über ihr Schweigen. Sie waren in der DDR inhaftiert, wegen staatsfeindlicher Hetze, wegen Verbreitung staatsfeindlicher Schriften. Verhaftet, verhört, von den Kindern und den Eltern getrennt, schließlich, wie so viele politischen Gefangenen der Stasi, vom Westen freigekauft.

      Eigentlich hätte es ein Film über dieses Freikaufen durch den Westen werden sollen; doch dann merkten die Regisseure, dass das Schweigen, das in den Stasiopfern weiterbesteht, einen viel interessanteren Stoff abgibt. Und sie lassen einige der Opfer vor der Kamera reden, lassen ihre Biografien aufscheinen: Die Alpträume, die noch heute quälen, das zunehmende Desinteresse der Mitbürger (und der eigenen Kinder), das sie belastet. Aber auch: Das Bewusstsein, dass nicht nur das Geschehen der Vergangenheit thematisiert werden darf, sondern dass es in den Händen und in der Verantwortung der nächsten Generation liegt, die Zukunft aufzubauen. Und dass dafür ein reines Beharren auf den vergangen Traumata, die ihnen widerfahren sind, auch sperrend und behindernd wirken kann.

      Die Protagonisten öffnen sich, sie sprechen frei über die Behandlung durch die Stasi, über die Auswirkungen auf ihr Leben und auf die Beziehungen zu ihren Kindern, die damals, während ihrer Haft, noch klein waren. Über die Schwierigkeiten, ihnen, die dann oftmals bei den Großeltern aufwuchsen, klarzumachen, warum die Eltern im Gefängnis saßen – ohne etwas Böses getan außer einem Unrechtsstaat widerstanden zu haben.
      Dieses Reden fällt ihnen sichtlich schwer, und sichtlich tut es ihnen auch gut, für sich, für die Mitwelt darüber zu sprechen.

      Und gegen die Verniedlichung der DDR anzureden, wie sie die PDS, aber auch Film und Fernsehen der letzten Jahre betreiben. Utz sagt, dass er immer die Mitmenschen ansieht und einzuschätzen versucht, wie sie sich verhalten hätten im autoritären, repressiven DDR-Staatssystem. 200-250.000 politische Gefangene hat es dort gegeben; und im Jahr 2000 lehnte der Bundestag eine Ehrenrente für die Gefangenen ab und beschloss dafür in der gleichen Sitzung Nachzahlungen für Stasi-Offiziere.

      Fazit: Opfer reden über die Stasi – man muss ihnen nur zuhören.
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    2. jeder schweigt von etwas anderem: Sie wurden für die Lektüre verbotener Bücher zu Staatsfeinden erklärt. Ehemalige Gefängnisinsassen aus der DDR erzählen aus ihrem Leben im Kalten Krieg.

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