Die erste Realverfilmung des Kinderbuchklassikers von Michael Ende ist eine wundervoll inspirierende Reise in das Land der Fantasie und der Abenteuer.
Jim Knopf kam per Zufall nach Lummerland. Keiner der Bewohner auf der Insel konnte sich erklären, woher das Baby, welches der Postbote eines Tages brachte, kam. Frau Waas nicht, Herr Ärmel nicht, der König nicht - und auch Lukas nicht, der als Lokomotivführer sonst auf alles eine Antwort weiß. Nur eines war klar: Jim Knopf soll auf Lummerland das schönste Leben haben, was man einem kleinen Jungen wünschen kann. Und genauso ist es gekommen. Doch als Lukas eines Tages die Nachricht erhält, dass seine geliebte Lok Emma einfach ausrangiert werden soll und er beschließt, Lummerland zu verlassen, entscheidet sich Jim, mit ihm zu gehen. Schon bald wartet auf die beiden Freunde hinter der Insel mit zwei Bergen ein ganz großes spannendes Abenteuer. Als erste Realverfilmung des Kinderbuchklassikers von Michael Ende entführt der Film von Regisseur Dennis Gansel die Zuschauer in ein wunderschönes und faszinierendes Reich der Fantasie. Schon der erste Blick auf das bis ins kleinste Detail liebevoll erschaffene Lummerland und die ersten Töne, die der Augsburger Puppenkiste Respekt zollen, beweisen, mit wieviel Herzblut, Lust und Leidenschaft die Macher sich der Geschichte angenommen haben. Ob Requisite, die Auswahl der Drehorte, die Kostüme und die Lichtsetzung: Alles ist bunt und sonnig und die vielen Farben und Lichtstrahlen erschaffen eine Stimmung, der man sich nicht nur als Kind mit ehrlicher Freude hingeben möchte. Das Darstellerensemble agiert mit großer Spielfreude und hat sichtlich Spaß an den einzelnen Rollen: Ob Uwe Ochsenknecht als tapsiger König, Christoph Maria Herbst als pedantischer Nachbar oder Annette Frier als gütige Frau Waas. Doch die Geschichte wird natürlich getragen von Henning Baum, der den tapferen Lukas mit so viel Herzenswärme und Stärke spielt, dass man ihm bis ans Ende des Horizonts folgt, und Solomon Burke. Er verkörpert Jim Knopf mit Witz, Pfiff und der genau richtigen Portion Neugier, was ihn zur perfekten Identifikationsfigur für die junge Zielgruppe macht, die dieses spannende, lustige und fantasievolle Abenteuer gemeinsam mit ihm durchlebt. Und die lernen kann, dass man vor etwas Fremden keine Angst haben muss. Denn mit einem guten Freund zusammen kann man die ganze Welt erobern.
Jurybegründung:
Schon vor „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“ schrieb Michael Ende im Jahre 1960 den Kinderbuchklassiker „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Generationen von Kindern erfreuten sich an den Abenteuern der beiden Helden, nicht zuletzt auch durch die Fernsehadaptionen der Augsburger Puppenkiste. Ein Kinofilm war eigentlich schon seit Jahren überfällig. Aber wenn man es richtig machen möchte, dann dauert es manchmal etwas länger….zum Glück! Mit für den deutschen Produktionsmarkt erkennbar sehr großem finanziellen Einsatz entstand ein optisch überwältigend schöner Film. Eindrucksvoll und phantasiereich sind die Bauten sowie die farbenprächtige und detailgenaue Ausstattung. Lobenswert der Verzicht auf überbordende Special Effects à la Hollywood. Dafür die liebevolle Konzentration auf alledie bekannten Elemente und Abenteuer, bekannt aus dem Buch. Auf nichts müssen die leidenschaftlichen Leser von Michael Endes Werk im Film verzichten: Jim Knopfs Ankunft im Karton, geschickt von Piraten, und sein Heranwachsen auf Lummerland; die Reise mit Lukas ins Kaiserreich Mandala; die tollen Abenteuer auf der Suche nach Prinzessin Li Si; der Weg in die Drachenstadt und ins Land der 1000 Vulkane….
Dennis Gansel inszeniert die Geschichte um Jim Knopf stilsicher und äußerst kindgerecht, was auch der Besetzung der Charaktere und deren Spiel bestens entspricht. So können Henning Baum als Lukas, Annette Frier als Frau Waas, Uwe Ochsenknecht als König Alfons und Christoph Maria Herbst als Herr Ärmel überzeugen. Das gilt aber auch und gerade für den jungen Solomon Gordon als Jim Knopf.
Eine gute Kamera- und Lichtarbeit, die perfekte Montage und die angenehme musikalische Begleitung von Ralf Wengenmayr unter variationsreicher Einbeziehung der bekannten Melodien gehören zu den weiteren gelungenen handwerklichen Leistungen dieses wunderschönen Films.
FBW-Jugend-Filmjury:
(www.jugend-filmjury.com)
Im weiten Ozean liegt die kleine Insel Lummerland. Lukas fährt jeden Tag mit seiner Lokomotive Emma über die Insel. Eines Tages wird der Alltag auf der Insel unterbrochen: Der Postbote bringt ein Paket mit einem kleinen Kind darin. Die Bewohner der Insel nehmen es auf und taufen es Jim. Als Jim größer wird, gibt es nicht mehr genug Platz auf der Insel und der König befiehlt, dass einer gehen muss. Daraufhin beschließen Jim und Lukas zusammen mit Emma in See zu stechen. Sie landen an der Küste Mandalas und erfahren dort von der Entführung der Prinzessin Lisi. Somit beginnt eine abenteuerliche Reise durch die Weiten des Königreichs um Lisi zu retten. Die gut gelungene Kinderbuchverfilmung von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ versetzt uns in unsere Kindheit zurück. Wir empfehlen den Film für die ganze Familie, jedoch erst ab 7 Jahren, da er etwas zu lang für die jüngeren Zuschauer ist. Die abenteuerliche Reise wird sehr abwechslungsreich gestaltet trotz nur weniger Figuren, deren Charakter durch ausdrucksstarke Kostüme und Kulissen hervorgehoben wird. Die Dialoge und die Musik hätten noch effektvoller eingesetzt werden können, aber bekannte Stimmen und Gesichter verbessern den Film ungemein. Jim Knopf zeigt uns erneut, dass man die besten Abenteuer mit Freunden erlebt und dass es egal ist, wo man herkommt, man gehört zu den Menschen die einen lieben.
abenteuerlich: 4,5 Sterne
fantasievoll: 4,5 Sterne
niedlich: 4 Sterne
bezaubernd: 4 Sterne
abwechslungsreich: 3,5 Sterne
Gesamtbewertung: 3,5 Sterne.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)