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Jimmy's Hall: Der politische Aktivist James Gralton (Barry Ward) kehrt 1932 nach Irland zurück, nachdem er ein Jahrzehnt zuvor als Kommunist ausgewiesen worden war und in New York gelebt hatte. Der Grund für seine Ausweisung war gewesen, dass der katholischen Kirche der Tanzsaal nicht gefiel, den Gralton eröffnet hatte, um der Dorfjugend sowohl einen Ort für Spaß als auch eine Möglichkeit zum Meinungsaustausch zu geben.

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Handlung und Hintergrund

Im Jahr 1909 muss der 23-jährige Ire James „Jimmy“ Gralton (Barry Ward) nach einigen Auseinandersetzungen mit der Kirche und den Großgrundbesitzern seine Heimat verlassen und in die Vereinigten Staaten auswandern. Zehn Jahre später kehrt er nach Irland zurück, um seiner inzwischen verwitweten Mutter bei der Arbeit auf der Familienfarm zu helfen. Eine neue Regierung ist an der Macht und der Bürgerkrieg lange vorbei, aber vielerorts herrschen immer noch Armut und Hunger. Anfangs sind alle froh über seine Rückkehr, insbesondere Jimmys Mutter und seine Freunde von früher. Doch obwohl er seine alten Feinde eigentlich nicht wieder verärgern wollte, gerät er schnell wieder ins Fadenkreuz von Kirche und Behörden. Jimmy ist inzwischen überzeugter Kommunist und engagiert sich für die Dorfjugend, indem er die örtliche Tanzhalle wieder eröffnet, wo die Heranwachsenden unter anderem tanzen, Sport treiben, lesen und diskutieren können. Dem örtlichen Priester, Vater Sheridan, ist das ein Dorn im Auge und er befürchtet, dass der wachsende Einfluss von Jimmy und seinen Ideen eine Gefahr für die Jugendlichen der Gemeinde werden könnten. Wenn es nach dem Klerus geht, würde er das unbeschwerte Treiben in „Jimmy\’s Hall“ am liebsten sofort verbieten. Als Jimmy und seine Anhänger einem vertriebenen Pächter helfen, bringt das auch die Großgrundbesitzer gegen ihn auf und die Situation spitzt sich zu. Die treibenden Kräfte der Gemeinde wollen, dass Jimmy verschwindet und schrecken auch nicht davor zurück, das Gesetz zu beugen, um ihr Ziel zu erreichen…

Das Drama von Ken Loach („The Wind That Shakes the Barley“) basiert auf dem Leben von James Gralton (1886–1945), dem einzigen gebürtigen Iren, der jemals aus seiner Heimat ausgewiesen wurde. Nach der Deportation kehrte er nie wieder nach Irland zurück und verbrachte den Rest seines Lebens in New York.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ken Loach
Produzent
  • Pascal Caucheteux,
  • Grégoire Sorlat,
  • Vincent Maraval,
  • Andrew Lowe,
  • Rebecca O'Brien
Darsteller
  • Barry Ward,
  • Simone Kirby,
  • Jim Norton,
  • Aisling Franciosi,
  • Aileen Henry,
  • Francis Magee,
  • Andrew Scott,
  • Brian F. O'Byrne,
  • Martin Lucey,
  • Mikel Murfi,
  • Karl Geary,
  • Denise Gough,
  • Sorcha Fox,
  • Seamus Hughes,
  • Shane O’Brien
Drehbuch
  • Paul Laverty
Musik
  • George Fenton
Kamera
  • Robbie Ryan
Schnitt
  • Jonathan Morris
Casting
  • Kahleen Crawford

Kritikerrezensionen

    1. Das Drama "Jimmy`s Hall" basiert auf der wahren Geschichte von James Gralton. Noch heute erinnert in der irischen Grafschaft Leitrim am Standort des 1932 zerstörten Gemeindesaals eine Holztafel an seinen Erbauer. Der englische Regisseur Ken Loach ("The Wind That Shakes the Barley", "Angels` Share") taucht mit dieser gefühlvollen Ballade tief in die schwierige Vergangenheit des Landes ein. Er erzählt davon, wie sich Dorfbewohner mit einem unabhängigen Begegnungszentrum vor über 80 Jahren einen kleinen Freiraum gegenüber Kirche und politischen Machthabern zu sichern versuchten.

      Als Jimmy Gralton 1932 aus New York zurückkehrt, ist das Land immer noch vom Unabhängigkeits- und anschließenden Bürgerkrieg zu Anfang der 1920er Jahre gezeichnet. In Rückblenden werden diese Wurzeln aufgezeigt, um zu demonstrieren, wie labil die Lage ist. In der Politik gibt es immer noch die alten Lager. Die mächtige Kirche kontrolliert das gesellschaftliche Leben und die Großgrundbesitzer vertreiben zahlungsunfähige Pächter aus ihren Häusern. Aber die Einheimischen kommen in Scharen in die wiedereröffnete Halle, damit Jimmy sie die modernen Tänze aus New York, wie den Shim Sham, lehrt. Pater Sheridan wettert von seiner Kanzel herab über diese „Los-Angelisierung unserer Kultur". Loach schneidet die Bilder des Tanzabends und der Predigt gegeneinander und fängt so die spannungsgeladene Atmosphäre jener Zeit wirkungsvoll ein.

      Trotz oder gerade wegen des repressiven Klimas dominieren in diesem Film die Lebensfreude und der Geist der Rebellion. Besonders in der ausführlichen Sequenz des Tanzfests, die sich so viel Zeit nimmt, um die Stimmung einzufangen und den Menschen nahe zu kommen, zeigt sich das souveräne Können des Regie-Altmeisters Loach. Jimmy bekommt auch eine zarte Romanze zu der längst vergebenen Jugendfreundin Oonagh (Simone Kirby) angedichtet. Auch dadurch gibt es immer wieder kleine poetische Höhepunkte, in denen sich Realität und Erinnerung, der Augenblick und die Ewigkeit begegnen. Die Musik und die schönen Landschaftsbilder sorgen ebenfalls dafür, dass diese Hommage an einen mutigen Mann aus dem Volk gelingt.

      Fazit: Ken Loachs stimmungsvolle, emotionsstarke Ballade "Jimmy`s Hall" erzählt vom unbändigen Lebenshunger der Iren im äußerst repressiven Klima zu Anfang der 1930er Jahre.
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