Das Ende von „John Wick: Kapitel 4“ dürfte das Publikum größtenteils überrascht haben. Dabei hätte das Finale auch etwas anders aussehen können.
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „John Wick: Kapitel 4“! –
In „John Wick: Kapitel 4“ schießt, schlägt und schnetzelt sich Keanu Reeves als titelgebender Auftragskiller durch die reinste Gewaltorgie. Nach 169 Minuten ist das Action-Fest dann vorbei und wer geduldig bis zum Ende des Abspanns im Kinosessel kleben bleibt, wird sogar mit einer Post-Credit-Szene belohnt. Dabei wurde auch ein anderes Ende des Films gedreht, wie Regisseur Chad Stahelski im Gespräch mit The Hollywood Reporter verriet.
Am Ende von „John Wick: Kapitel 4“ kommt es zum finalen Duell zwischen dem Titelhelden und seinem alten Weggefährten Caine (Donnie Yen). Durch ein ausgeklügeltes Täuschungsmanöver überleben beide Herren zunächst, doch am Ende des Tages impliziert die Schlussszene, dass John seinen Verletzungen erlag und gestorben ist. Dabei stellt sich die Frage: Hat der nicht kleinzukriegende Assassine nun tatsächlich mit seinem Leben bezahlt oder handelt es sich um eine clever inszenierte Finte?
Angesichts des bisherigen Erfolgs von „John Wick: Kapitel 4“, dem einst geplanten fünften Ableger sowie der Post-Credit-Szene, die auf eine Fortführung eines Handlungsstrangs hindeuten könnte, ist vermutlich letzteres der Fall. Ursprünglich war sogar ein Ende geplant, das ziemlich offenkundig auf Johns Überleben hingewiesen hat. Chad Stahelski erklärte, weshalb sie sich letztendlich doch nicht für dieses Ende entschieden haben:
„Bei den Testvorführungen war es ein wenig unklar. Ich habe das noch nicht vielen Leuten erzählt, aber wir haben zusätzliche Aufnahmen gemacht und ein anderes Ende gedreht. Es war nicht das Duell, aber wir haben gezeigt, dass John Wick… Es gab eine andere Art, [die Beerdigung] zu inszenieren und wir wollten, dass es ein bisschen mysteriöser ist. Deshalb sieht man am Ende den Welpen aufblicken.“
Anschließend führte der Filmschaffende fort:
„Es gab also noch etwas, das wir getestet haben und wir waren offen dafür, beide [Enden] zu testen, weil Keanu [Reeves] und ich einfach einen guten Film machen wollten. Wir wollten einfach spüren, was am befriedigendsten ist. Wir haben also eine Testvorführung gemacht und das Publikum war ziemlich empört über [das neue Ende]. Wir dachten also, wir hätten es beim ersten Mal richtig gemacht und das Studio hat nicht einmal mit der Wimper gezuckt. An diesem Abend, buchstäblich im Kino, haben wir es alle verstanden. Wir haben alle die Reaktionen gesehen und wir haben uns alle ein High-Five gegeben und gesagt: ,Wir haben einen guten Film‘.“
Im Rahmen von „John Wick: Kapitel 4“ durften wir Keanu Reeves und Chad Stahelski treffen und mit unseren Fragen löchern. Doch statt über das Filmende haben sie in unserem Interview über ein paar andere Dinge geredet. Worüber konkret, erfahrt ihr in dem Video:
So reagierte das Studio auf das im Film verwendete Ende
Chad Stahelski erzählte zudem, wie er den Verantwortlichen bei Lionsgate das in „John Wick: Kapitel 4“ letztlich verwendete Ende gepitcht hat. Die Reaktion des Filmstudios fiel dabei nicht sonderlich wohlwollend aus, wie 54-jährige Regisseur verriet:
„Die Antwort war: ,Was denkst du dir eigentlich?‘ Die Notiz besagte: ,Bist du verrückt?‘ Und Keanu und ich lächelten nur und sagten: ,Ja.‘ Wir beschlossen, dass wir alles zusammenführen wollten und wir fragten uns: ,Wie kann man sich angemessen verabschieden?‘ So haben wir es dem Studio verkauft, denn irgendwann muss Schluss sein.“
Ob John Wick wirklich den Löffel abgegeben hat oder sich ein weiteres Mal auf einen Rachefeldzug brachialster Sorte begehen wird, wird uns die Zukunft zeigen. Wollt ihr euch die bahnbrechende Action von „John Wick: Kapitel 4“ auf der großen Leinwand anschauen, könnt ihr das Spektakel ab sofort im Kino begutachten. Die drei Vorgänger findet ihr hingegen bei Amazon Prime Video zum Kaufen und Leihen sowie als stilvolle Steelbook-Collection in 4K-Auflösung.
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