Mit „Sakra“ liefert Martial-Arts-Legende Donnie Yen wieder eine Regiearbeit ab. Der just veröffentlichte Teaser-Trailer verspricht Kämpfe nicht von dieser Welt.
Übermenschlich starke Krieger*innen mit blitzschnellen Reflexen, der Fähigkeit, zu fliegen und über Wasser zu laufen sowie die Elemente zu beeinflussen und für sich zu nutzen: Das ist nicht etwa das Marvel Cinematic Universe (MCU), sondern das im asiatischen Raum äußerst beliebte und traditionsreiche Wuxia-Genre, nicht zu verwechseln mit Martial-Arts-Filmen. Während Letztere in der Regel in einem kontemporären Setting angesiedelt sind, spielen Wuxia-Filme vor historischem oder pseudohistorischem Hintergrund.
Einer der bekanntesten Autor*innen der Wuxia-Literatur ist der 2018 verstorbene Louis Cha Leung-yung. Unter seinem Künstlernamen Jin Yong veröffentlichte er zwischen 1955 und 1972 15 Werke, die bis heute weltweit über 100 Millionen Mal verkauft wurden und ihn so zu einer wahren Größe des Wuxia avancieren ließen. Zu seinen erfolgreichsten Büchern gehört dabei der 1963 erschienene Roman „Demi-Gods and Semi-Devils“. Und genau darauf basiert der neue Film „Sakra“ von Martial-Arts-Legende und Kampfkünstler Donnie Yen, zu dem ein erster Teaser-Trailer veröffentlicht wurde:
Fans des Wuxia-Genres werden alles wiedererkennen, was sie an diesen Filmen lieben mit monumentalen Bauwerken, überlebensgroßen Figuren voller Ritterlichkeit und Ehre, philosophischen Gedanken, aber vor allem Duellen und Kämpfen, die das Blut in Wallung bringen werden. Dabei scheint Donnie Yen, der hier nicht nur die Hauptrolle innehat, sondern auch die Regie übernahm, durchaus einige Western-Elemente integriert zu haben. Das könnte passen, denn für Yen soll „Sakra“ mehr sein als bloß eine Adaption, wie er über Instagram wissen ließ:
„Alle meine Actionfilme, von ‚Kill Zone‘ über ‚Flash Point‘, ‚Ip-Man‘ ‚Raging Fire‘ bis hin zu jetzt ‚Sakra‘, haben eines gemeinsam: Kick-ass!!! ‚Sakra‘ ist ein Jin-Yong-Epos, aber wiederum auch nicht. Ich möchte etwas Erfrischendes erschaffen, eine gänzlich andere Art von Wuxia-Universum.“
Donnie Yen beschreibt „Sakra“ als „Shakespeare trifft auf Marvel“
Im Mittelpunkt von „Sakra“ steht Qiao Feng (Donnie Yen), Anführer der Bettler*innensekte, einer mächtige Gruppe innerhalb der Welt von „Demi-Gods and Semi-Devils“. Es ist auch die Zeit der Auseinandersetzung zwischen dem Volk der Khitan und der Song-Dynastie. Als Qiao Feng des Mordes beschuldigt wird und der Verdacht aufkommt, dass er dem Volk der Khitan angehört, gibt er seinen Posten auf und verlässt seine Gruppe gemeinsam mit Zhu – auf der Suche nach den wahren Drahtzieher*innen hinter dem Komplott. Dabei sind ihm seine Häscher*innen dicht auf den Fersen.
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Für Yen ist „Sakra“ ein Herzensprojekt. Das zeigt sich allein darin, dass der 59-Jährige hierfür erstmals seit 18 Jahren wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen hat. Gegenüber The Hollywood Reporter ließ Yen wissen, was der treibende Faktor für ihn war:
„In den vergangenen 20 Jahren sind viele Wuxia-Figuren auf der Leinwand immer fantasievoller und cartoonhafter geworden. Davon wollte ich mich bewusst fernhalten. Ich wollte zur Geschichte und zu den Wurzeln zurückkehren. Von der Garderobe über die Frisuren und das Set-Design bis hin zur Action und den Stunts wollte ich zu den Wurzeln zurückkehren – und zwar mit etwas Realismus. Und was die Action angeht, wollte ich einen klassischen Donnie-Yen-Stil, bei dem es um echte Kampfkunst geht – wo man den Schmerz, die Kraft und die Substanz der Kämpfe in diesem Universum spüren kann.“
Das Wuxia-Genre, so Yen, sei quasi eine Mischung aus William Shakespeare-Tragödie und Marvel-Bombast – mit einer vielschichtigen und reichhaltigen Kultur dahinter. Und dem wolle er mit „Sakra“ huldigen. Und dabei eventuell ein neues filmisches Universum erschaffen. In China startet der Wuxia-Film ab dem 16. Januar 2023 in den Kinos. Wann er hierzulande erscheint, ist aktuell noch nicht bekannt.
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