„John Wick: Kapitel 4“ bricht reihenweise Rekorde und wird gerade als das Highlight der ohnehin beliebten Actionreihe gefeiert. Doch wie geht es nach diesem Ende weiter?
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „John Wick: Kapitel 4“! –
Es ist der Film der Stunde. In Deutschland gelang ihm der beste Start des Jahres und sowohl hierzulande als auch in den USA übertraf er die Einstände der vorherigen drei Teile um Längen. Die Rede ist natürlich von „John Wick: Kapitel 4“, der aktuell auf einer gewaltigen Erfolgswelle schwimmt. In Hollywood bedeutet das meist eins: Eine weitere Fortsetzung ist garantiert. Das könnte diesmal jedoch anders aussehen.
Das Ende von „John Wick: Kapitel 4“ scheint zumindest aktuell eindeutig zu sein: Jardani Jovanovich alias John Wick starb den Heldentod, nachdem er die Hohe Kammer austrickste und seinem Freund Caine (Donnie Yen) sowie dessen Tochter Mia (Aimée Kwan) dadurch gleichzeitig die Freiheit ermöglichte. Ein durchaus rundes Ende für ihn, das auch im Film emotional passend vorbereitet wurde. So versöhnte sich Wick mit seiner Familie, der Ruska Roma, und enthüllte vor dem Finale, was auf seinem Grabstein stehen soll: „Loving Husband“. Genau so kam es letztlich.
Will man diesen schönen Abschluss wirklich ungeschehen machen, indem man enthüllt, dass John Wick seinen Tod nur vortäuschte, bevor er sich erneut ins Bleigewitter stürzen muss? Geht es nach den Marktmechanismen und sicherlich einigen Fans, ist die Antwort ein klares Ja und in Joe Drake hat diese Fraktion einen mächtigen Fürsprecher. Schließlich leitet der Produzent die Filmsparte beim für das „John Wick“-Franchise verantwortlichen Studio Lionsgate und er hatte bezüglich der Zukunft der Actionreihe Folgendes gegenüber Deadline zu sagen:
„Wir sind noch nicht bereit, Keanu in diesem Franchise Lebewohl zu sagen. […] Es gibt viele unterschiedliche Dinge, die wir tun können.“
Eine Option ist, in der Zeit innerhalb der Reihe zurück zu reisen, was das kommende Spin-off „Ballerina“ tun wird, das 2024 erscheinen soll. Der Ableger dreht sich um eine von Ana de Armas gespielte Protagonistin, die in der Balletschule trainiert wurde, die wir in „John Wick: Kapitel 3“ sahen und die nach dem Mord an ihren Eltern auf Rache sinnt. Der Film soll zwischen dem dritten und dem vierten Teil der Hauptreihe spielen und so einen Auftritt von Keanu Reeves ermöglichen, der bereits bestätigt wurde. Entsprechend gibt es definitiv ein Wiedersehen mit ihm – doch bleibt es dabei? Wir sprachen mit Reeves und Regisseur Chad Stahelski unter anderem auch über eine potentielle Fortsetzung:
Regisseur schließt „John Wick 5“ mit Keanu Reeves nicht aus
Laut Chad Stahelski könnte es durchaus weitergehen – es brauche dafür aber einen triftigen Grund. Im Gespräch mit Entertainment Weekly stellte er klar, dass er die Reihe liebe und sich eine andauernde Zusammenarbeit mit Keanu Reeves bis zum Ende seiner Karriere vorstellen kann, doch derzeit stehen die Zeiten komplett auf Abschied… getreu dem Motto „sag niemals nie“ will sich Stahelski allerdings eine Hintertür offenlassen:
„Um ehrlich zu sein, vielleicht in fünf Monaten könnte Keanu in derselben Bar sitzen und sagen: ‚Hey…‘ Aber jetzt gerade haben wir versucht, alles zu geben, was wir hatten, einfach alles rauszuhauen. Alles, was wir jemals in einem Film machen wollten, in einem ‚John Wick‘-Teil, haben wir gemacht. Wir haben diesen Film so gut gemacht, wie wir ihn aktuell machen können. Nun, hoffentlich verbessern wir uns und entwickeln uns und vielleicht gibt es einen Moment, in dem wir uns gegenseitig anschauen und sagen: ‚Ich habe eine Idee!‘“
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„John Wick 5“ könnte also doch noch irgendwann kommen. Eigentlich war die Fortsetzung sogar mal bestätigt worden und sollte gleichzeitig mit Teil 4 gedreht werden. Von diesem Plan verabschiedete man sich allerdings und jetzt ist unklar, ob Keanu Reeves in seiner vielleicht ikonischsten Rolle jemals zurückkehrt. Denn zum Ende selbst sagte Stahelski:
„Lasst uns einfach sagen, dass John Wick einen Weg gefunden hat, Frieden zu schließen.“
Dabei ließ der Regisseur allerdings offen, ob die Hauptfigur tot ist oder seinen Tod nur vorgetäuscht hat. Alle Interpretationen seien für ihn und Keanu Reeves akzeptabel, da man mit diesem durchaus ambivalenten Finale zufrieden sei.
Fans dürften also angespannt auf offizielle Neuigkeiten warten. Stand jetzt stehen die Zeichen auf Abschied, doch es dürfte niemanden überraschen, wenn Reeves genau wie John Wick irgendwann aus dem Ruhestand zurückkehrt; nur hoffentlich nicht gegen seinen Willen. Allzu viel Zeit sollte er sich damit gegebenenfalls wohl nicht lassen: Der 58-Jährige wird schließlich nicht jünger und da es auch zu einem Markenzeichen der Reihe wurde, dass ihr Star einen Großteil der Stunts selbst ausführt, spielt das Alter hier durchaus eine Rolle…