Wenn sogar „Get Out“-Schöpfer Jordan Peele so begeistert ist, dass er dem Film zum Kinostart verhilft, muss was dran sein am Actionkracher „Monkey Man“.
Actionfilme unterliegen – genauso wie alle anderen Genres auch – einem ständigen Wandel. Fast unbemerkt ist zuletzt das von Liam Neeson Ende der 2000er-Jahre retablierte Geriaction-Subgenre innerhalb weniger Jahre durch das Neo-Noir-Actiongenre abgelöst worden. Fans dürften dieses Action-Subgenre am ehesten durch die „John Wick“-Filme kennen, der Ursprung liegt aber im asiatischen Filmmarkt mit Werken wie „A Bittersweet Life“ von 2005, den ihr über Amazon streamen könnt, und „Kill Zone S.P.L.“ von 2007. Ganz grob lässt sich das Subgenre mit „coole Menschen in düsteren Settings, die sich überaus stylisch, aber auch blutig in Grund und Boden ballern und prügeln“ zusammenfassen.
Einen solchen Film hat nun auch der eigentlich für anspruchsvolle Filme bekannte britisch-indische Schauspieler Dev Patel („Lion – Der lange Weg nach Hause“) abgeliefert. Es muss ein Herzensprojekt gewesen sein, denn der 33-Jährige bekleidet bei „Monkey Man“ so gut wie alle wichtigen Posten in Personalunion als Hauptdarsteller, Regisseur, Drehbuchautor sowie Produzent. Und schaut man sich den Trailer dazu an, wird einem schnell klar, warum Patel so viel Schweiß, Blut und Zeit in sein Langfilm-Regiedebüt gesteckt hat:
Bis auf die allzu plakative Auswahl bei der musikalischen Untermalung verfehlt dieser Trailer seine Wirkung nicht: Symbolträchtige, bildgewaltige Kameraeinstellungen treffen hier auf eine rasante Inszenierung, die den Menschen auf seine Urinstinkte reduziert und das Tier nicht nur in der Hauptfigur erweckt. Patels „Monkey Man“ basiert dabei auf der indischen Legende vom Affengott Hanuman, Sohn des Windes – abstrakt, aber auch symbolisch umgesetzt. Denn er steht auch dafür, dass alle Geschöpfe Gott erfahren können. Und zum Schöpfer wird der Monkey Man die Fieslinge auch reihenweise schicken, wie der Trailer eindrucksvoll offenbart.
Ob der Film hält, was die Vorschau verspricht, könnt ihr jetzt selbst überprüfen: Der Actionthriller läuft hierzulande seit dem 4. April 2024 in den Kinos.
„Monkey Man“: Jordan Peele verhalf dem Actionfilm zum Kinostart
Die Geschichte vom jungen Mann (Dev Patel) aus ärmlichen Verhältnissen, der sich in die Reihen der Mächtigen und Starken Mumbais einschleust, um den Tod seiner Mutter durch deren Hände zu rächen, ist schlicht gehalten, bietet aber offenbar ausreichend Raum für eine starke Inszenierung. „Get Out“-Schöpfer Jordan Peele soll den Film gesehen und sich daraufhin bei Universal Pictures dafür stark gemacht haben, Patels „‚John Wick‘ in Mumbai“ ins Kino zu bringen (via The Hollywood Reporter).
Ursprünglich hatte sich der Streamingdienst Netflix die internationalen Rechte schon 2021 gesichert – für sagenhafte 30 Millionen US-Dollar (via Deadline). Es hieß allerdings auch, dass einige Regionen nicht verfügbar waren, da die Rechte hierfür bereits verkauft wurden. Denkbar wäre da der asiatische Raum. Dass Netflix dennoch das Geld herausrückte, sagt bereits aus, wie überzeugt die Verantwortlichen davon waren, dass der in Indien und Indonesien gedrehte „Monkey Man“ ein Hit werden könnte.
Geplant war eigentlich ein Streamingstart in 2022. Warum Netflix letzten Endes die Rechte wieder abgab, ist nicht offiziell bekannt. Es gibt zwar ein Gerücht, wonach die Netflix-Verantwortlichen kalte Füße aufgrund der Darstellung eines rechtsextremistischen Hindu-Nationalisten im Film bekommen haben sollen, aber die Quelle dazu gilt nicht als verlässlich.
Liam Neeson will Actionfilme drehen, bis er im Rollstuhl geschoben werden muss. Aber er hat nicht nur solche Filme zu bieten. Wie gut ihr euch mit seiner filmische Vita auskennt, könnt ihr mit diesem Quiz unter Beweis stellen: