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Chi bi: China, 208 n. Chr. Die letzten Tage der Han Dynastie sind gezählt. Der machtbesessene Premierminister Cao Cao überzeugt den jungen Kaiser Han, dass es nur einen Weg gibt, China zu vereinen: Er muss den Königreichen Xu im Westen und Wu im Süden den Krieg erklären. So beginnt ein beispielloser Krieg, angeführt von Premierminister Cao Cao mit 800.000 Soldaten und 2.000 Schiffen. In ihrer Not schließen die Regenten...

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Handlung und Hintergrund

Im China des 3. Jahrhunderts greift der skrupellose General Cao Cao nach der Macht. Als der Kaiser sich als schwache Marionette entpuppt und Cao Cao gewähren lässt, schließen sich im Süden die Provinzfürsten Sun Quan und Liu Bai zur Konterrevolution zusammen. Mit ihren paar tausend Soldaten eigentlich chancenlos gegen das Millionenheer des Cao Cao, hoffen sie darauf, den solchermaßen nicht allzu erfahrenen Gegner in eine Seeschlacht zu verwickeln. An der Flussbiegung Red Cliff kommt es zum entscheidenden Kampf.

Im 3. Jahrhundert stellen sich zwei chinesische Provinzfürsten dem brutalen Eroberer Cao Cao entgegen. Epischer Schlachtenmarathon von Hongkongs Actionmeister John Woo.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • John Woo
Produzent
  • Xiaofeng Hu,
  • Terence Chang
Darsteller
  • Tony Leung Chiu-wai,
  • Takeshi Kaneshiro,
  • Fengyi Zhang,
  • Chang Chen,
  • Zhao Wei,
  • Hu Jun,
  • Chiling Lin,
  • Shido Nakamura
Drehbuch
  • John Woo,
  • Chan Khan
Musik
  • Taro Iwashiro
Kamera
  • Yue Lu
Schnitt
  • David Wu,
  • Angie Lam,
  • Yang Hongyu

Kritikerrezensionen

    1. Nach längerer Pause meldet sich Actionmeister John Woo mit einem überragenden Kampfepos zurück, der auf der „Geschichte der drei Reiche“, einem historischen Klassiker von Luo Guanzhong, basiert. Auf das gleiche Werk ging ein Jahr zuvor schon der eher durchschnittliche „Three Kingdoms“ mit Sammo Hung und Andy Lau zurück, der sich jedoch auf ein früheres Kapitel des umfangreichen, legendären Werkes beruft. Populäre Themen wie Tapferkeit, Brüderlichkeit, Ehre, Treue und Verrat findet man aber in beiden Filmen.

      Für Woo lag in der Produktion des aufwändigen, zweiteiligen Schlachtengemäldes ein Herzenswunsch, den er sich erst nach langwieriger Vorbereitung und schwierigen Drehbedingungen erfüllen konnte. Mit zur Rückkehr in seine Heimat beigetragen haben dürfte der Umstand, dass zahlreiche anvisierte US-Projekte wie Remakes von französischen und italienischen Gangsterreißern der Siebziger nicht auf die Beine kamen. In seinen letzten Mainstream-Arbeiten wie „Paycheck“ verkam Woos Inszenierungsstil zunehmend zum Eigenzitat und zur Selbstkarikatur, woran die unglaubwürdigen Drehbücher nicht ganz unschuldig waren. Frühere Schwächen gleicht „Red Cliff“ mit einer dynamischen Regie, einem vielschichtigen Skript und überzeugenden Figuren aus, die ganz in der Tradition des chinesischen Historienfilms stehen. Im Gegensatz zu zahlreichen aktuellen Actionarbeiten, die ihre Schauwerte in hektischen Schnitt verschenken, kann man bei den nur selten in Slow-Motion gehaltenen Kampfeinlagen stets den Handlungen auf dem Schlachtfeld folgen.

      Bedauerlicherweise kommt international nur die auf die Hälfte gekürzte Version des im Original rund fünfstündigen Kostümspektakels zum Einsatz. Trotz eines ursprünglichen Starttermins verzichtete Constantin auf einen deutschen Kinoeinsatz. Auf Nachfrage teilte man uns mit, die asiatischen Darsteller seien hierzulande zu unbekannt und die Dramaturgie der kürzeren Fassung zu sprunghaft, um sie jenseits eines DVD-Releases hinaus auszuwerten. Beide Argumente sind nicht völlig von der Hand zu weisen – hierzulande kennen die Topstars Takeshi Kaneshiro („Hero“, 1997) und Tony Leung Chiu Wai („Hero“, 2002) nur Asienexperten. Doch der bildgewaltige Asien-Blockbuster gehört eigentlich auf die große Leinwand, die ihn das Fantasy Filmfest beim einzigen Deutschlandeinsatz nicht immer offerierte.

      Im Mittelpunkt stehen die beiden Kameraden Zhuge Liang (Kaneshiro) und Zhou Yu (Leung), die sich als gegensätzliche Pole auf dem Kampffeld ergänzen. Diese chinesischen Helden, der allwissende Stratege Shu und der mutige General Zhou, bewegen sich in einer Linie mit früheren John Woo-Helden, die Werte wie Loyalität oder gegenseitiges Vertrauen trotz ihres unterschiedlichen Gemüts und Temperaments zusammenschweißt. Wie alle Woo-Arbeiten handelt es sich zwar um typisches Männerkino, in denen im Grunde nur zwei wichtige weibliche Charaktere erscheinen, denen innerhalb der Handlung jedoch eine entscheidenden Funktion zukommt. Xiao Qiao liebt ihren Mann Zhou Yu so sehr, dass sie schließlich die Seiten wechselt. Bei ihrer ersten Begegnung mit dem rücksichtslosen Premierminister Cao Cao entgingen ihr dessen begehrliche Blicke nicht. Mit dem Verrat ihrer Heimat versucht die Schöne in Wahrheit, den Krieg zu beenden, doch ihr Opfer bringt sie und die Armee ihres Mannes nur noch stärker in Gefahr.

      An der Figur der jungen Kriegerin Sun Shangxiang (Wei Zhao aus „Shaolin Soccer“) aus dem Wu-Reich lassen sich mit am Deutlichsten die Sprünge innerhalb der internationalen Fassung ablesen. Zunächst erzeugt ihr Wunsch, dem Heer beizutreten, bei den anderen Kriegern lediglich Heiterkeit. Ihr zweites Erscheinen als Lockvogel für den Gegner leitet die nächste entscheidende Schlacht ein. Beim dritten Auftreten befindet sich Sun dann plötzlich im Feindeslager, wo sie für ihre Armee spioniert und Botschaften per weißer Taube entsendet. Hier darf John Woos Markenzeichen erneut nicht fehlen, doch der Computer animierte Vogel, der in einer langen Kamerafahrt über Heere und Länder segelt, gehört zu den wenigen schwachen Momenten. Man erwartet jeden Moment, dass die gefiederte Kreatur in Disney-Manier zu sprechen beginnt.

      In der 2 ½-stündigen Version hat man es anfangs nicht immer leicht, die unterschiedlichen Krieger und ihre Allianzen auseinander zu halten, doch immerhin behalten die Figuren dort noch ihre differenzierten Charakterzüge, und es bleiben Momente für Zwischentöne. Dagegen mag der Zweiteiler in seiner kompletten Laufzeit etwas zu ausufernd konzipiert sein. Wer sich dafür interessiert, muss jedoch auf die Importfassungen zurück greifen.

      Fazit: John Woos bestes Werk seit „Face/Off“ ist ein packendes Schlachtenfresko, das selbst auf dem Bildschirm und in gestraffter Fassung nicht seine Wirkung verfehlt.
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