„Joker: Folie à Deux“ ist einer der größten Kinoflops des Jahres. Der Film begeisterte auch nicht eine Hollywood-Größe, die indirekt am ersten Part entscheidenden Anteil hatte.
Fünf Jahre nach dem Überraschungshit „Joker“ startete die Fortsetzung „Joker: Folie à Deux“ jüngst in den Kinos – und legte eine katastrophale Bruchlandung hin. Während der erste Teil noch sensationelle 1,078 Milliarden US-Dollar einspielte (via Box Office Mojo) und für satte elf Oscars nominiert wurde, von denen man zwei gewann, sieht es beim Nachfolger gänzlich anders aus: 150 bis 200 Millionen US-Dollar Verlust muss Warner Bros. befürchten, zudem dürfte es angesichts der teils vernichtenden Kritiken eher Nominierungen für die Goldene Himbeere als die Academy Awards geben.
Aktuell steht „Joker: Folie à Deux“ sowohl bei den Kritiker*innen als auch beim Publikum auf Rotten Tomatoes in einem Moment seltener Harmonie bei jeweils 32 % Zustimmung. Mit einem D-Cinemascore stellte das Werk gar einen Negativrekord für einen Superheld*innenfilm auf. Die Zuschauer*innen hatten sich offenbar mehr erwartet und das gilt wohl ebenfalls für Paul Schrader.
Im Gespräch mit Interview Magazine bezeichnete er den Film als „wirklich schlechtes Musical“. Er fand es anscheinend derart schlecht, dass er „Joker: Folie à Deux“ nicht einmal bis zu Ende schauen konnte:
„Ich habe etwa 10 oder 15 Minuten davon gesehen. Ich ging, kaufte etwas, kam zurück und sah weitere 10 Minuten. Das hat gereicht.“
Auf die Nachfrage, was daran so schlecht für ihn war, antwortete der Hollywood-Autor:
„Ich mag diese beiden Menschen nicht. Ich mag sie nicht als Schauspieler*innen. Ich mag sie nicht als Charaktere. Ich mag die ganze Sache nicht. Ich meine, das sind Leute, die, wenn sie zu dir nach Hause kämen, du würdest durch die Hintertür verschwinden.“
Unser folgendes Video vertritt das Argument, dass „Joker: Folie à Deux“ vielleicht nicht so schlecht ist, wie viele denken;
Darum ist die „Joker 2“-Kritik von Paul Schrader besonders bitter
Paul Schrader machte sich wie erwähnt als Drehbuchautor in Hollywood einen Namen. Seine bekannteste Arbeit ist zweifellos „Taxi Driver“, den Martin Scorsese 1976 verfilmte – und der als eine der zentralen Vorlagen für den ersten „Joker“-Film gilt. Zusammen mit dem anderen Scorsese Werk „The King of Comedy“, in dem ebenfalls Robert De Niro die Hauptrolle innehatte, inspirierten diese beiden Filme Todd Philipps bei „Joker“ wie kein anderer Titel; man kann Philipps Werk gar als Hommage an die beiden Scorsese-Filme bewerten, nicht ohne Grund spielt De Niro in „Joker“ die Rolle des Late-Night-Hosts Murray Franklin.
Dass ausgerechnet Schrader, der mit Scorsese ebenfalls bei „Wie ein wilder Stier“ (mit De Niro) und „Die letzte Versuchung Christi“ (zur Abwechslung ohne De Niro) zusammenarbeitete, also derart vernichtend über „Joker: Folie à Deux“ spricht und den Film nicht einmal zu Ende sehen wollte, darf als besonders schmerzvolles Urteil über den Film betrachtet werden.
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