„Joker: Folie à Deux“ feierte in Venedig seine Weltpremiere. Die ersten Stimmen zum Film dürften aber bei DC-Fans für Enttäuschung sorgen.
Mit „Joker: Folie à Deux“ startet zweifelsohne einer der meist erwarteten Filme im Kinojahr 2024. Nach dem überraschenden DC-Megaerfolg von „Joker“, der weltweit über eine Milliarde US-Dollar einspielen konnte, dürfte auch Warner Bros. mit großen Erwartungen an den Kinostart herangehen. Immerhin handelt es sich bei der Fortsetzung um keine Mid-Budget-Produktion mehr, sondern um eine ausgewachsene Blockbuster-Produktion mit einem gigantischen Budget in Höhe von 200 Millionen US-Dollar, dreimal so hoch wie beim Vorgänger. Ganz klar, Regisseur Todd Phillips muss dieses Mal abliefern – mehr denn je. Umso erstaunlicher war sein Entschluss, aus „Joker: Folie à Deux“ ein „Musical“ zu machen. Als stünde nicht genug auf dem Spiel.
Doch was sich auf dem Papier wie die Do-It-Yourself-Anleitung zum „sich selbst ins eigene Knie schießen“ liest, wirkte von Trailer zu Trailer immer anziehender. Kein Wunder, die Chemie zwischen Joaquin Phoenix als Arthur Fleck alias Joker und Lady Gaga als Harley Quinn ist schon da absolut spürbar. Seht selbst:
„Joker: Folie à Deux“ kann nicht alle begeistern
Nun feierte der DC-Film bei den 81. Internationalen Filmfestspielen von Venedig seine Weltpremiere. Und wie Deadline berichtet, soll es nach der Uraufführung einen zwölfminütigen Stehbeifall gegeben haben.
Galt dieser Beifall dem Film oder vielmehr Regisseur Todd Phillips, Lady Gaga und Joaquin Phoenix? Die ersten Reaktionen lassen jedenfalls nicht darauf schließen, dass sich alle im Publikum gleichermaßen vom Musical haben mitreißen lassen:
„‚Joker: Folie à Deux‘ fühlt sich an, als sei er mit Absicht schlecht. Ein faszinierend lebloser Film, der dazu gemacht wurde, die Fans zu verärgern und alle anderen zu langweilen. Die völlige Verschwendung von Lady Gaga ist schlimmer als jedes Verbrechen des Jokers.“
„Für einen Film, der zwei Stunden und 15 Minuten lang geht, fühlt er sich erzählerisch ein wenig dünn und bisweilen langweilig an. Diese Fortsetzung fußt mehr auf einer Idee als auf einer soliden Geschichte.“
„Die Prämisse von ‚Joker: Folie à Deux‘ ist ein kühnes Konzept. Es ist eines, das eine ebenso kühne Umsetzung verlangt. Und das ist in diesem Film größtenteils nicht der Fall.“
„Trotz der Bemühungen von Joaquin Phoenix und Lady Gaga sowie einer ersten Stunde, die im Arkham Asylum spielt, verschenkt ‚Joker: Folie à Deux‘ sein Potenzial als Musical, Justizdrama und als Fortsetzung, die dem ersten ‚Joker‘ irgendetwas Sinnvolles hinzufügen könnte.“
„‚Joker: Folie á Deux‘ widerspricht allen Erwartungen. Das Jukebox-Musical bietet raue, einnehmende Darbietungen von Lady Gaga und Joaquin Phoenix. Ich glaube, er wird das Publikum spalten, aber im Kern ist es ein faszinierender Blick auf die Dualität von Arthur Fleck und dem Joker.“
„Nachdem ich ‚Joker: Folie à Deux‘ gesehen hatte, benötigte ich etwas Zeit, es zu verarbeiten. Es war nicht das, was ich erwartet hatte, aber auf die bestmögliche Weise. Todd Phillips und Scott Silver haben einen verwegenen kreativen Sprung gewagt. Der Film fühlt sich in vielerlei Hinsicht wie ein Indie-/Arthouse-Film an. ‚Joker 2‘ ist eine Mischung aus Gefängnis- und Justizdrama und Musical. Er ist düster und intensiv. Ich habe herausragende Darbietungen erwartet und ‚Joker: Folie à Deux‘ hat geliefert: Lady Gaga ist makellos, Joaquin Phoenix strahlt mit seiner nuancierten Brillanz. Er hat die Messlatte im ersten Film sehr hoch gesetzt und sie in diesem Film noch übertroffen.“
„Joker: Folie à Deux“ startet hierzulande am 3. Oktober 2024 in den Kinos. Solltet ihr den ersten Film bislang verpasst haben, könnt ihr ihn aktuell noch für kurze Zeit ganz ohne zusätzliche Kosten im Prime-Abo über Amazon streamen. Werbung werdet ihr dennoch erdulden müssen. Wollt ihr das nicht, müsst ihr zusätzlich zahlen.
Der Joker ist einer der populärsten Erzfeinde von Batman. Wie gut ihr euch mit dieser ikonischen Figur auskennt, könnt ihr mit unserem Quiz auf Herz und Nieren prüfen: