In einem Interview erklärte Regisseur Todd Phillips, wie sich Lady Gagas Harley Quinn in „Joker: Folie à Deux “ von anderen Versionen unterscheidet.
Liebesfilm, Musical, Justizdrama: „Joker: Folie à Deux“ ist alles, nur nicht das, was Fans nach dem Überraschungshit „Joker“ erwartet haben. Todd Phillips hatte ursprünglich einen One Shot – also einen eigenständigen und für sich stehenden Film – geplant, der einen bodenständigen und realistischen Blick auf den gescheiterten wie verbitterten Arthur Fleck wirft und aufzeigt, wie aus ihm der Clown-Prinz des Verbrechens in Gotham City wird. Für die Fortsetzung, die nun Teil des neuen Elseworlds abseits des DC Universe (DCU) sein wird, soll Phillips ein unfassbar hohes Budget von rund 200 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt worden sein. Zum Vergleich: „Joker“ kostete lediglich 55 Millionen US-Dollar.
Was macht man also mit so einem gigantischen Budget? Phillips ging den umgekehrten Weg, den er mit dem ersten Film eingeschlagen hatte: Statt karger Tristesse herrscht in „Joker: Folie à Deux“ den bisherigen Teasern und Trailern nach nun eine opulente Musical-Stimmung mit ausufernden Sets und jeder Menge Massenszenen. Und man hat so den Eindruck, dass sie – zum Glück! – noch lange nicht alles gezeigt haben. Die Ankündigung, dass die „Joker“-Fortsetzung ein Musical werden soll, kam nicht bei allen Fans gut an. Abgesehen davon, dass sich bereits andeutet, dass der Begriff Musical hier sehr weit gedehnt wird, war das definitiv die richtige Entscheidung von Phillips und seinem Team, einen derart harten Stilwechsel zu betreiben. Anders wäre es unmöglich, an den Erfolg des ersten Films anzuknüpfen oder ihn gar zu übertrumpfen.
Da im Mittelpunkt der Geschichte die ungewöhnliche Romanze zwischen Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) und Harleen Quinzel steht, aus der sie als Harley Quinn hervorgehen wird, war die Besetzung dieser Rolle von fundamentaler Bedeutung. Mit Stefani Joanne Angelina Germanotta, besser bekannt unter ihrem Künstlerinnennamen Lady Gaga, hat Regisseur Phillips die für ihn passende Schauspielerin gefunden. Na klar, es dürfte geholfen haben, dass sie eine weltberühmte Sängerin ist. Aber von Lady Gaga wird es im Film keine Spur geben, versichert sie im Gespräch mit Empire:
„Die Leute kennen mich unter meinem Künstlerinnennamen Lady Gaga, korrekt? Das bin ich als Performerin. Aber darum geht es in diesem Film nicht, ich verkörpere eine Figur. Ich habe viel daran gearbeitet, wie ich singe, damit es von mir als Harleen kommt und nicht von mir als Performerin.“
Sie habe für die Rolle als Psychiaterin Harleen Quinzel mit Fokus auf musikalische Therapien all die Technik, die sie als Sängerin und Performerin beherrscht, aus ihrem Repertoire verbannt, um Quinzel bestmöglich spielen zu können. Denn Harleen „würde niemals wissen, wie man all das hinbekommt“. Wie sich Lady Gaga als vermeintlich unschuldige Harleen Quinzel alias Harley Quinn schlägt, seht ihr im frischen Trailer zu „Joker: Folie à Deux“:
„Joker: Folie à Deux“: Regisseur Todd Phillips spricht über Lady Gagas Darbietung
Einer, der sich von ihrer Darbietung überzeugt zeigt, ist Regisseur Todd Phillips. Lady Gagas Version sei zum einen leicht erkennbar für Fans der Figur, zum anderen aber auch völlig neu:
„Es gibt zwar einige Dinge, die den Leuten an ihr bekannt vorkommen werden, aber es ist tatsächlich Lady Gagas ganz eigene Interpretation – und die von [Autor] Scott [Silver] und mir. Sie ist ähnlich wie die Mädchen geworden, die [Charles] Manson vergöttert haben. So wie manchmal diese [inhaftierten Mörder*innen] Menschen haben, die zu ihnen aufblicken. Es gibt Dinge über Harley im Film, die aus den Comics übernommen wurden, aber wir haben sie genommen und so umgeformt, wie wir es haben wollten.“
Bislang gab es für viele nur den Vergleich zu Margot Robbie („Barbie“), die Harley Quinn in den beiden „Suicide Squad“-Filmen verkörpert hat. Doch auch Mia Sara hat sie 2002 in der Live-Action-Serie „Birds of Prey“ gespielt. Da darf man gespannt sein auf Lady Gagas Version.
„Joker: Folie à Deux“ startet ab dem 3. Oktober 2024 in den deutschen Kinos. Zur Einstimmung könnt ihr euch „Joker“ im Prime-Abo ohne zusätzliche Kosten bei Amazon ansehen.
Batmans Erzfeind ist ein Bösewicht wie kaum andere. Wie gut kennt ihr euch mit dem Joker aus? Testet euer Wissen: