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Jonas: Jonas ist 18 Jahre alt und immer wieder sitzengeblieben. Als er an der Brandenburger Gesamtschule Paul Dessau aufgenommen wird, ist dies seine letzte Chance auf einen Schulabschluss. Das experimentelle Filmprojekt Jonas ist eine Mischform aus Fiktion und Dokumentation: Gedreht wurde während des normalen Unterrichts einer 10. Klasse in einer Brandenburger Gesamtschule, mit den Lehrern und Schülern sowie Christian Ulmen...

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Handlung und Hintergrund

Der 18-jährige Jonas, gespielt von Christian Ulmen, erhält von der Paul-Dessau-Gesamtschule in Brandenburg eine letzte Chance, seinen bislang verpatzten Schulabschluss nachzuholen. So besucht er sechs Wochen lang eine echte Schule mit ebenso echten Schülern und Lehrern. Plötzlich sieht er sich wieder in jene traumatischen Situationen versetzt, in denen er sich früher angsterfüllt die Blöße beim Lösen von Matheaufgaben an der Tafel geben musste. Hinzu kommen die ganz normalen Probleme der Pubertät in ihren vielseitigen Erscheinungsformen.

Der 18-jährige Jonas erhält von der Paul-Dessau-Gesamtschule in Brandenburg eine letzte Chance, seinen bislang verpatzten Abschluss nachzuholen. So besucht er sechs Wochen lang eine echte Schule mit ebenso echten Schülern und Lehrern. Plötzlich sieht er sich wieder in jene traumatischen Situationen versetzt, in denen er sich früher angsterfüllt die Blöße beim Lösen von Matheaufgaben an der Tafel geben musste. Hinzu kommen die ganz normalen Probleme der Pubertät in ihren vielseitigen Erscheinungsformen.

Ein 18-Jähriger erhält die einmalige Gelegenheit, den verpatzten Schulabschluss nachzuholen. Mockumentary, in der Christian Ulmen in einer Art Variation von „Die Feuerzangenbowle“ noch einmal die Schulbank drückt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Robert Wilde,
  • Christian Ulmen
Produzent
  • Elena Gruschka,
  • Claus Boje,
  • Sonja Schmitt
Darsteller
  • Christian Ulmen
Drehbuch
  • Johannes Boss
Kamera
  • Frank Lamm
Schnitt
  • David Gruschka

Kritikerrezensionen

    1. 80 % Doku, 20 % Spielfilm: Experimentelle Verhaltensstudie für Hobby-Analytiker und Ulmen-Fans.
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      1. Jonas ist 18 Jahre alt und hat schon zwei Anläufe für den Schulabschluss vermasselt. Nun erhält er an der Paul-Dessau-Gesamtschule eine letzte Chance. Ein Kamerateam begleitet ihn dabei. Alles an dieser Schule ist echt. Die Schüler und ihre Probleme, die Lehrer und ihre pädagogisch unterschiedlichen Herangehensweisen, sogar die Schulband, die Jonas gründet. Alles das ist echt. Bloß Jonas nicht, denn dahinter verbirgt sich Schauspieler Christian Ulmen. Ein mutiges und überzeugendes Experiment ist dieser Film mit einem Schauspieler, der dafür bekannt ist, in fremde Rollen zu schlüpfen und diese dann im „echten“ Leben zu testen. Hier nun drückt er erneut die Schulbank und der Zuschauer fühlt sich in die eigene Schulzeit zurückversetzt, lernt viel über Sorgen und Nöte heutiger Schüler und Lehrer. Keiner wird durch die Kamera vorgeführt, jeder wird ernst genommen. Ulmen schafft es als Kunstfigur Jonas, echte Sympathien zu wecken. Bis zum Schluss fiebert man mit, ob er die Probezeit besteht. Und vor allem, ob er endlich den Logarithmus versteht!

        Jurybegründung:

        Jonas ist schon 18 Jahre alt, fährt ein eigenes Auto, und ist mehrfacher Sitzenbleiber. In der Brandenburger Paul Dessau-Gesamtschule in Zeuthen bietet sich ihm nun die letzte Chance auf einen Schulabschluss. Eine scheinbar normale Geschichte, wenn nicht der schon über Dreißigjährige Christian Ulmen diesen Jonas verkörpern würde und dessen Erlebnisse in einer realen Schule mit „echten“ Schülern und Lehrern und einem Kamerateam in mehr als sechs Wochen live gedreht wurde.
        Ein erstes Lob gebührt der Paul Dessau-Gesamtschule, die dieses Experiment nicht nur genehmigte, sondern auch unterstützte. Ein Experiment, das sich wohl ohne große Störungen in den Unterrichtsalltag der Schule einbrachte.
        Es ist ein sehr realistischer und gleichzeitig spannender Blick in diesen Schulalltag, der in seiner „Normalität“ gezeigt wird. Es ist besonders schön, die Lehrer in ihrer Arbeit im Unterricht zu beobachten. Sie sind sich sehr ähnlich, mit ihren Stärken, ihren Schwächen und auch Fehlern. Glaubhaft der Umgang der Lehrer mit ihren Schülern und umgekehrt. Ausgespart wird dabei auch nicht der permanente Leistungsdruck, der auf Schülern wie auch auf den Lehrern lastet.
        Dass Jonas ein nicht gerade normaler Schüler ist, bezweifelt niemand. Dennoch ist er es, welcher durch seine offene und freundliche Art seine Mitschüler zu begeistern und zu motivieren vermag und so auch offene Herzen beim Lehrkörper vorfinden kann. Also auch ein Plädoyer an Schule und Lehrer, scheinbar gescheiterten „Jonas-Typen“ eine Chance zu geben. So sollte Schule sein!
        Eine Empfehlung ganz nebenbei: Politiker sollten sich dieses Gesamtschulmodell mit musischer Ausrichtung als empfehlenswertes Objekt zu ihrer Fortbildung ruhig einmal näher ansehen.
        Zum Schluss das noch fehlende Lob für die grandiose Leistung von Christian Ulmen und des gesamten Teams, das sich ganz offensichtlich trotz sechs Wochen Drehzeit wunderbar in den Schulalltag eingebracht hat, ohne diesen bei ihren sicherlich auch sehr eingeschränkten Arbeitsmöglichkeiten nicht nachhaltig zu stören. Gratulation!

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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        1. Frankreich hat Schulfilme wie „Die Klasse“ und „Sein und Haben“, in Deutschland besucht Christian Ulmen als ein angeblich 18-Jähriger eine real existierende Schule. Was soll dabei herauskommen? Ein Beitrag zur Überwindung der Pisa-Misere sicher nicht. Denn der falsche Schüler hat mit einem echten Jugendlichen wenig gemeinsam. Die wirklichen Schüler und ihre Lehrer zeigen sich so nett und umgänglich, dass man sich fragt, warum das Image der Lehranstalten dann nicht besser ist und warum einem in der eigenen Schulzeit nicht eine ähnliche Idylle widerfuhr.

          Inspiriert wurde Ulmen, wie er im Presseheft erzählt, zu diesem Projekt von seinen nächtlichen Albträumen, das Abitur noch einmal machen zu müssen. Solche Angstträume mit dem Zurück-zur-Schule-Szenario kennen vermutlich die meisten Menschen. Vielleicht steckt ja bei dem einen oder anderen auch der heimliche Wunsch dahinter, noch einmal Schüler sein zu dürfen. Wenn man nun also, vertreten durch Christian Ulmens Jonas, den Alltag in einer Klasse der Gegenwart erlebt, dann stellt sich bald Erleichterung ein, dort nicht mehr wirklich drin sitzen zu müssen. Und zwar trotz aller Harmonie schon deshalb, weil Schule noch langweiliger wirkt, wenn man sie nicht mit dem Geist eines Heranwachsenden wahrnimmt.

          Regisseur Robert Wilde, der auch schon die Fernsehserie „Mein neuer Freund“ mit Christian Ulmen inszenierte, verzichtet hier im Unterschied zu damals auf eine versteckte Kamera. Die Schule war über das Projekt informiert, wobei unklar ist, wer alles über die echte Identität von Jonas Bescheid wusste. Der junge Schuldirektor ist den Wünschen und Anliegen seines neuen Schülers gegenüber sehr verständnisvoll, er lässt sich sogar von Jonas umarmen. Im Nullkommanix kann Jonas seine Schulband-AG gründen und wenn er ein Megafon benutzt, um die Mitschüler im Pausenhof auf sich aufmerksam zu machen, wird das als witziger Einfall toleriert.

          Jonas sucht fleißig das Gespräch zu seinen neuen Lehrern, auch über den Unterricht hinaus. Er schwärmt für seine blonde Musiklehrerin und fürchtet den Mathematikunterricht. Alle Lehrer finden Jonas als freundlichen, mal schlagfertig-gewitzten, mal unsicher-naiven Charakter sympathisch. Auch die Schüler machen es Jonas erstaunlich leicht, sich zu integrieren und schmunzeln zustimmend, wenn er sich etwas eulenspiegelhaft im Unterricht einbringt. Das Verhalten der Schüler und Lehrer ist sicher nicht nur der Kamera geschuldet, sondern belegt auch, über welches humane und harmonische Potenzial diese Schule verfügt. Ob es jenseits von „Jonas“ auch so zur Geltung kommt, das können aber nur die echten Mitglieder der Schulfamilie wissen.

          Ärgerlich ist die narzisstische Plattform, die dieser Film Christian Ulmen bietet. Als falscher 18-Jähriger leitet er die Bandproben und die Jugendlichen lassen sich von ihm unterweisen wie von einem Rockmusiker. Als Falsch-Verliebter überrascht er die Musiklehrerin mit einem Sektpicknick. Sie reagiert freundlich, aber korrekt, und die Idee entlarvt ihre selbstgefällige Intention, denn welcher echte Jugendliche würde sich trauen, so etwas aufzuziehen? Jung und Schüler zu sein, ist oft genug peinlich, aber nicht mehr jung zu sein und die Schule als Bühne für eine solche Ego-Show zu verwenden, ist noch viel peinlicher.

          Fazit: Christian Ulmen schaut sich als vorgetäuschter 18-Jähriger an einer echten Schule um und beweist, wie peinlich es ist, sich nicht altersgemäß zu verhalten.
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