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Joy: Schon seit ihrer Kindheit lebt Joy Mangano (Jennifer Lawrence) in chaotischen Familienverhältnissen. Daran hat sich auch Jahre später nichts geändert – ganz im Gegenteil: Während ihre Mutter Terry (Virginia Madsen) den Großteil ihres Lebens im Bett mit dem Schauen ihrer Lieblingssoap verbringt, zieht ihr schon länger von der Mutter geschiedener Vater Rudy (Robert De Niro) nach dem jüngsten Beziehungsende in einer...

Handlung und Hintergrund

Joy ist Teil einer normalen amerikanischen Familie, deren vier Generationen gemeinsam unter einem Dach wohnen. Bislang ist die junge Frau nicht sonderlich aufgefallen. Das ändert sich, als sie eine geniale Idee hat: den Miracle Mop, den sie patentieren lässt und der sie über Nacht zur Millionärin macht. Das führt aber auch zu Spannungen in der Familie und zu Problemen mit Mitbewerbern, die sich die Butter nicht einfach vom Brot nehmen lassen wollen. Joy muss ihr bislang unbekannte Muskeln spielen lassen, um sich zu behaupten.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • David O. Russell
Produzent
  • Annie Mumolo,
  • Matthew Budman,
  • John Fox,
  • Ethan Smith,
  • Mary McLaglen,
  • Joy Mangano,
  • George Parra,
  • Jonathan Gordon,
  • Ken Mok,
  • John Davis,
  • Megan Ellison
Darsteller
  • Jennifer Lawrence,
  • Robert De Niro,
  • Édgar Ramírez,
  • Isabella Rossellini,
  • Diane Ladd,
  • Virginia Madsen,
  • Bradley Cooper,
  • Elisabeth Röhm
Drehbuch
  • David O. Russell,
  • Annie Mumolo
Musik
  • David R. Campbell,
  • West Thordson
Kamera
  • Linus Sandgren
Schnitt
  • Jay Cassidy,
  • Alan Baumgarten,
  • Christopher Tellefsen,
  • Tom Cross

Kritikerrezensionen

    1. Joy Mangano ist eine Frau aus einfachen Verhältnissen. Sie schwang sich auf zu einer Gross-Industriellen für Haushaltsgeräte, die nicht nur den Wisch Mob erfunden hat, sondern über 100 weitere Patente hält. Nicht gerade ein zwingender Stoff für einen Biographie Film und vermutlich sah nur David O. Russell echtes Potential in dieser Aufstiegsgeschichte. Joy verlangt immerhin von uns, dass wir uns für den Wisch Mob begeistern! Dabei steht der ganze Film bereits mit der ersten Sequenz fest (und überrascht uns nie). Die Geschichte von Joy (Jennifer Lawrence) wird wie ein Märchen vorgetragen von ihrer Grossmutter Mimi (Diane Ladd): Ein kleines Mädchen, das es liebte, Dinge zu basteln. So schön führt uns diese Stimme von Mimi ein in das Geschehen, dass es mir sonderbar erscheint, wenn sie aus dem Film verschwindet. Irgendwann taucht die Stimme wieder auf, aber nicht wie eine Fortführung, mehr als Unterbrechung, denn ich hatte sie während der Handlung schon fast vergessen. Joy selbst mag ihr Leben anders bewertet haben. Sie heiratet einen Mann namens Tom Jones (Édgar Ramírez), bekommt Kinder, lässt sich wieder scheiden. Nun steckt sie fest in einem baufälligen Haus, um sie herum ihre Familie, sogar der Ex-Ehemann im Keller, der sich als Interpret schrecklicher Balladen versucht. Die Mutter (Virginia Madsen) verbringt den ganzen Tag im Bett und sieht sich Soaps an im Fernsehen und irgendwann steht auch ihr Vater (Robert De Niro) vor der Tür. Er wurde von seiner neuen Frau rausgeschmissen und sucht einen Platz zum Schlafen. Eines Tages zeichnet Joy mit dem Bleistift ihrer Tochter einen revolutionären Mob. Sie bittet die reiche neue Freundin ihres Vaters Trudy (Isabella Rosselini) um Kapital für einen Startup. Leider verkauft sich ihre Erfindung zunächst schlecht und sie gerät finanziell zunehmend unter Druck... Das hat chaotische Familien Szenen zur Folge wie wir sie aus früheren Russell Filmen kennen. Ganz bestimmt sind diese Sequenzen das Beste an Joy! Zum dritten Mal besetzt Russell nun Jennifer Lawrence. Sie ist seine Diva, bereits früh sah er sie in Rollen, die ihr wohl kein Anderer zugetraut hätte. Lawrence scheint die Rolle von Joy mit voller Inbrunst übernommen zu haben - vielleicht fehlt Russell diesmal sogar ein wenig der Abstand zu seiner Göttin. Das Problem des Films für mich: Joy ist ein Star Vehikel für Jennifer Lawrence, leider wirkt das manchmal sogar lächerlich. mehr auf cinegeek.de
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    2. Joy - Alles außer gewöhnlich: Schon seit ihrer Kindheit lebt Joy Mangano (Jennifer Lawrence) in chaotischen Familienverhältnissen. Daran hat sich auch Jahre später nichts geändert – ganz im Gegenteil: Während ihre Mutter Terry (Virginia Madsen) den Großteil ihres Lebens im Bett mit dem Schauen ihrer Lieblingssoap verbringt, zieht ihr schon länger von der Mutter geschiedener Vater Rudy (Robert De Niro) nach dem jüngsten Beziehungsende in einer langen Reihe von Trennungen gezwungenermaßen in Joys Keller ein. Dort lebt außerdem bereits Joys Ex-Mann Tony (Edgar Ramirez), mit dem sie zwei Kinder hat. All der Trubel in ihren eigenen vier Wänden bestärkt die junge Frau nur noch mehr darin, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und sich selbst zu verwirklichen. So kommt sie eines Tages beim Putzen auf die Idee zum sich selbst auswringenden Wischmopp, den sie mit finanzieller Unterstützung von Rudys neuer Freundin Trudy (Isabella Rossellini) herstellen kann. Doch die Verbreitung und der Verkauf ihrer besonderen Erfindung stellt sie vor einige Probleme – bis sie schließlich ein Meeting mit dem Geschäftsmann Neil Walker (Bradley Cooper), einem hohen Tier beim Shopping-Sender QVC, ergattern kann...

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      1. Ein großes Staraufgebot hat Regisseur David O. Russell aufgeboten um die erfolgreiche und bemerkenswerte Lebensgeschichte der US-amerikanischen Erfinderin, Unternehmerin und Home Shopping Star Joy Mangano, auf die Leinwand zu bringen. Für Jennifer Lawrence ist es ihre dritte Zusammenarbeit mit dem Regisseur.
        Joy (Jennifer Lawrence) ist Mutter zweier Kinder und Alleinerzieherin. Sie sorgt aber auch für ihre Mutter, die den ganzen Tag vor der Glotze irgendwelche Seifenopern konsumiert. Auch taucht noch ihr geschiedener Vater (Robert de Niro) auf und sucht Unterschlupf.
        Und um den Reigen vollständig zu machen, nistet sich ihr Exmann Tony Miranne ( Édgar Ramírez) auch noch in ihr Heim ein. Die Einzigste, die sich hier um das Einkommen kümmert, ist Joy. Da hat sie eine brillante Idee. Sie erfindet einen neuen Wischmopp. Der „Miracle Mop“ ist geboren.
        Vergeblich versucht sie in verschiedenen Kaufhäusern, ihr Produkt zu verkaufen. Leider ohne Erfolg. Der stellt sich erst ein, als sie Neil Walker (Bradley Cooper), Verkaufschef eines Homeshopping Sender kennenlernt. Die Verkaufszahlen des „Miracle Mop“ schießen durch die Decke.
        Doch sie hat nicht mit der Hinterlist ihrer Schwester und ihrem Vater gerechnet. Über Nacht steht sie vor dem Ruin. Doch sie müsste nicht Joy heißen. Wie lautet ihr Wahlspruch „Never Give Up“! Und danach handelt sie.
        Ein Film der Höhen und Tiefen aufweist. Zu Beginn sieht er so aus wie eine Mischung der „Flodders“ und „Adams Familie“, um im weiteren Geschehen doch sehr dramatisch zu werden.
        122 Minuten – eine typisch amerikanische Seifenoper.
        A.G.Wells
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        1. Man kann sich die Familie nicht aussuchen, in die man geboren wird. Als Joy ein kleines Mädchen war, hatte sie große Pläne. Sie wollte Dinge erfinden und damit die Welt verändern. Doch dann lassen sich die Eltern scheiden, die Mutter verkriecht sich in ihr Schlafzimmer, wo sie den lieben langen Tag Seifenoper schaut, der Vater zieht von einer Liebelei zur nächsten und Joy selbst ist bald gezwungen, die Verantwortung für alle zu übernehmen. Ihre eigene Ehe endet mit zwei Kindern und der Scheidung, was den Ex-Mann nicht davon abhält, noch immer in Joys Keller zu hausen. Als ihr eines Tages dann jedoch eine zündende Idee kommt, glaubt sie, jetzt sei endlich ihr Tag gekommen. Wild entschlossen entwickelt sie einen Businessplan und beginnt, ihre Erfindung zu vermarkten. Doch das Leben verläuft nun einmal nicht wie eine Seifenoper. Und auf Joy warten noch einige Klippen, die sie auf dem Weg in das verdiente Glück umschiffen muss. David O. Russells neuer Film JOY - ALLES AUSSER GEWÖHNLICH startet mit einer wundervollen Persiflage auf eine typisch amerikanische Seifenoper. Und auch das Familienszenario, das er entwirft, wirkt wie nach einem solchen Muster erdacht. Neurosen, lautstarke Auseinandersetzungen und ein ständiges Hin und Her sind der großartige Auftakt zur Reise der Filmheldin, die wie ein Phoenix aus der Asche steigt und sich das Leben erarbeitet, was ihr zusteht. Keine andere Schauspielerin könnte diese Rolle, die auf der wahren Geschichte der Unternehmerin Joy Mangano basiert, so wunderbar ausfüllen wie Jennifer Lawrence. Das nette Mädchen von nebenan, das sich Stück für Stück in eine Kämpferin und Business-Frau verwandelt, spielt Lawrence so authentisch und lebensnah, dass man ihr als Zuschauer jede Sekunde glaubt und sie auf ihrem Weg begleitet. Doch auch die Nebenrollen glänzen: Robert de Niro als unfähiger Vater, der seiner Tochter den Respekt verwehrt, den sie sich so sehr wünscht; Virginia Madsen als schrullige Mutter, die sich vor dem Leben versteckt, oder auch Edgar Ramirez als ein Luftikus von Ex-Mann, der trotz allem immer zu Joy hält und sie und die Kinder nicht verlassen möchte. Und natürlich Isabella Rossellini als Investorin und Freundin des Vaters. Sie alle tragen zu einem bunten Figurenpuzzle bei, das um Joy kreist und gleichzeitig von ihr zusammengehalten wird. David O. Russell gelingt es, die Figuren perfekt zu führen, was auch an seinem Drehbuch liegt, das in dem für ihn so typisch lakonischen Stil perfekte Dialoge liefert. Der Soundtrack ist genial gewählt, Klassiker wie „Somethin‘ stupid“ und verschiedene Hits von 70 bis 90 reihen sich aneinander und geben dem Film seine Leichtigkeit, die die oftmals dramatische Entwicklung der Geschichte geschickt auffängt. Auch kehrt der Film immer wieder als dramaturgischer Kniff zum Leitthema der Seifenoper zurück und gestaltet Joys Tag- und Albträume ganz in diesem herrlich überzeichneten Stil. Sehr gekonnt verbindet JOY - ALLES AUSSER GEWÖHNLICH das Tragische mit dem Komischen. Ein unterhaltsam ergreifender Film.

          Jurybegründung:

          Zum dritten Mal nach SILVER LININGS (2012) und AMERICAN HUSTLE (2013) vereint Autor und Regisseur David O. Russell die drei Hollywood-Superstars Robert de Niro, Bradley Cooper und Jennifer Lawrence auf der Leinwand. Und es gibt eine weitere Verbindung: JOY fußt wie AMERICAN HUSTLE auf einer wahren Geschichte und die skurrile US-Vorstadtwelt aus SILVER LININGS feiert hier fröhliche Urstände.
          Nachdem sich ihre Eltern vor 17 Jahren getrennt hatten, wohnt Joy (Jennifer Lawrence) mit ihrer Mutter Terry (Virginia Madsen), die den ganzen Tag im Bett liegt und ihre Daily-Soap schaut, ihrer fitten Großmutter Mimi (Diane Ladd) und ihren beiden Kindern in einer typisch amerikanischen Vorort-Siedlung. Im Keller haust zudem noch Joys Ex Tony (Edgar Ramirez), der immer noch von einer Sänger-Karriere träumt, aber nichts geregelt bekommt. Als dann auch noch Daddy Rudy (Robert DeNiro) von seiner genervten Lebensabschnitts-Partnerin an der Haustür abgegeben wird und zu Tony in den Keller zieht, ist die Chaos-Familie komplett. Aber Joy, die sich schon seit ihrer Kindheit mit Erfindungen beschäftigt hatte, möchte aus ihrem Trott als Boden-Stewardess aussteigen und überredet Daddys neue Freundin Trudy (Isabella Rosselini), in ihren sich selbst auswringenden Wischmopp zu investieren. Neil Walker (Bradley Cooper), der Chef eines Shopping-TV-Senders, gibt ihr eine Chance, und nach einigen Rückschlägen im Dickicht unlauteren Geschäftsgebarens und krimineller Partner gelingt es ihr schließlich, ein eigenes Haushaltswaren-Imperium aufzubauen.
          Was sich wie eine typische amerikanische Erfolgsstory a la „von der biederen Hausfrau zur glamourösen Millionärin“ anhört, entpuppt sich schon bald mit dem in schwarz-weiss gedrehten Epilog einer nachgestellten Seifen-Oper als bittere Satire auf den „American way of live“, den Oma Mimi lakonisch aus dem Off kommentiert. Oma scheint zudem die einzig „Normale“ in dieser Familie zu sein. Wie bei Tony sind auch bei Rudy die Pickel weg, aber die Pubertät ist geblieben. Trudy möchte damit ihrer matronenhaften Bräsigkeit nicht nachstehen. Und selbst Joy ist immer ein wenig „over the top“, verliert aber nie ganz jene Bodenhaftung, die Neil von Anfang an ausstrahlt. Mit der Einführung seiner Figur kippt der Film aus seiner skurrilen Schräglage in die Gerade und wird zu einer gar nicht mehr ironischen Hymne auf Powerfrauen und Durchsetzungskraft - oder ist da doch noch ein doppelter Boden?
          Auf jeden Fall nimmt einen das überbordend aufspielende Ensemble, allen voran Jennifer Lawrence, die sich längst zu einer reifen Schauspielerin gewandelt hat, sofort mit auf diese Retro-Reise in die 1980er und 1990er Jahre. Auch Robert de Niro zeigt sich wieder auf der Höhe seines komödiantischen Könnens. Hinzu kommt ein die damalige Zeit kongenial einfangendes Production-Design und ein stimmungsvoller Soundtrack aus komponierter und gesampelter (u.a. Frank Sinatra) Musik, die die kleinen dramaturgischen Schwächen des Drehbuchs verzeihlich erscheinen lassen.

          Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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