Joyland: Pakistanisches Drama, in dem ein junger Mann in ein moralisches Dilemma zwischen Tradition, Familie und der eigenen Freiheit gerät, nachdem er sich in eine Transfrau verliebt.
Handlung und Hintergrund
Der verträumte Haider (Ali Junejo) ist der jüngste Sohn einer traditionellen pakistanischen Großfamilie. Während seine Frau Mumtaz (Rasti Farooq) als Kosmetikerin das Geld in die Familienkasse spült, pflegt der arbeitslose Haider seinen Vater und kümmert sich um seine Nichten, doch ohne eigenes Einkommen und Kinder wird er nicht den Erwartungen gerecht, die seine Familie an ihn stellt. Ein unverhofftes Jobangebot als Background-Tänzer in einem erotischen Tanztheater ändert das Leben des jungen Manns schlagartig. Er kann nicht nur endlich sich und seine Familie versorgen, sondern lernt vor Ort auch die Tänzerin und Transfrau Biba (Alina Khan) kennen. Aus einer anfänglichen Faszination heraus entwickelt Haider immer tiefere Gefühle für Biba und sieht sich zunehmend mit einem moralischen Dilemma konfrontiert, in dem er zwischen seiner Familie und seiner Freiheit wählen muss.
„Joyland“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart
Der pakistanische Regisseur Saim Sadiq legt mit „Joyland“ sein Spielfilmdebüt ab und schrieb, gemeinsam mit Maggie Briggs, auch das Drehbuch zum Drama. Als Grundlage diente Sadiqs Abschlussfilm „Darling“ an der Columbia University School of the Arts. 2016 begann der junge Filmstudent mit der Arbeit an dem Film und nahm sich im Rahmen seiner Recherchen ein Semester frei, um nach Pakistan zurückzukehren und in Lahore vier Monate lang Shows in Tanztheatern zu besuchen und das Gespräch mit den Tänzer*innen zu suchen. Die Trans-Gemeinschaft in Pakistan existierte bereits lange bevor es das Wort „trans“ überhaupt gab, dort ist die Bezeichnung „khawaja sira“ vorherrschend. Sie waren nicht immer Opfer von Diskriminierung, sondern wurden im 17. und 18. Jahrhundert sogar als ernstzunehmende Künstler*innen betrachtet und mit einer gewissen Eleganz in Verbindung gebracht. Die Kolonialisierung brachte allerdings diverse Verbote mit sich, die sich gegen jegliches Verhalten, Sexualität und Geschlechteridentität abseits der heteronormativen Gesellschaft wenden.
In der Hauptrolle gibt der Theaterschauspieler Ali Junejo sein Filmdebüt als Haider, der sich Hals über Kopf in Biba verliebt, die von Alina Khan verkörpert wird. Rasti Farooq stand als Haiders Frau Mumtaz vor der Kamera.
„Joyland“ feierte bei den Filmfestspielen in Cannes 2022 seine Premiere und kam im November 2022 in die pakistanischen Kinos, wo das queere Liebesdrama von der pakistanischen Regierung wegen seines „höchst anstößigen Inhalts“ zunächst verboten wurde. Der deutsche Kinostart für „Joyland“ ist am 9. November 2023.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Saim Sadiq
Darsteller
- Ali Junejo,
- Rasti Farooq,
- Alina Khan