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Juan de los muertos: Zombiekomödie aus Kuba mit satirischen Seitenhieben um einen denkbar untypischen Helden. Ein Slacker wird zum erfolgreichen Zombiekiller.

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Handlung und Hintergrund

Der schlaksige Juan und sein bester Kumpel, der gedrungene Lazaro, haben es sich als Lebenskünstler im verfallenen Havanna komfortabel eingerichtet. Als sie vor der Küste einen Untoten harpunieren, ahnen sie nicht, dass der nur ein Vorbote einer Zombiewelle war, die Kuba wie ein Tsunami überrollt. Während das Staatsfernsehen ungerührt von ein paar Dissidenten spricht, bildet das Duo mit Juans Tochter und anderen Spießgesellen einen Service fürs Grobe: Als Zombie-Kammerjäger werden sie zu Krisenprofiteuren - und unwahrscheinlichen Helden.

Der schlaksige Juan und der gedrungene Lazaro haben es sich als Lebenskünstler im verfallenen Havanna komfortabel eingerichtet. Als sie vor der Küste einen Untoten harpunieren, ahnen sie nicht, dass der nur ein Vorbote einer Zombiewelle ist, die Kuba wie ein Tsunami überrollt. Während das Staatsfernsehen ungerührt von ein paar Dissidenten spricht, bildet das Duo mit Juans Tochter und anderen Spießgesellen einen Service fürs Grobe: Als Zombie-Kammerjäger werden sie zu Krisenprofiteuren - und unwahrscheinlichen Helden.

Als eine Zombiewelle auf Kuba zurollt, hat ein Slacker eine findige Geschäftsidee und bietet seine Dienste als Untoten-Kammerjäger an. Zombiekomödie aus Kuba mit satirischen Seitenhieben um einen denkbar untypischen Helden.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Alejandro Brugues
Produzent
  • Claudia Calviño,
  • Inti Herrera,
  • Gervasio Iglesias
Darsteller
  • Blanca Rosa Blanco,
  • Alexis Diaz de Villegas,
  • Jorge Molina,
  • Eliecer Ramírez,
  • Andrea Duro,
  • Andros Perugorría,
  • Jazz Vilá,
  • Elsa Camp,
  • Luis Alberto Garcia,
  • Susana Pous
Drehbuch
  • Alejandro Brugues
Kamera
  • Carles Gusi
Schnitt
  • Mercedes Cantero

Kritikerrezensionen

    1. Jetzt besitzt auch Kuba seine erste Splatterkomödie: "Juan of the Dead" ist ein überdrehtes Werk, das schon im Titel auf eines seiner offensichtlichen Vorbilder "Shaun of the Dead" verweist. Doch Regisseur Alejandro Brugués übertrug die Prämisse einer Zombieinvasion geschickt auf das gemächliche Savoir Vivre seiner Protagonisten, die sich nun mit den apokalyptischen Umständen zu arrangieren wissen. Bislang trat der argentinische Filmemacher stärker durch realistische Dramen wie "Personal Belongings" von 2006 hervor, der momentan innerhalb der deutschen Tourneereihe "Cine Espanol" im Einsatz ist. Man erkennt an beiläufigen Verweisen auf den kubanischen Alltag sein Gespür für Details, wie den ständig defekten Personenaufzug im Wohnhaus der Protagonisten, über den sich niemand mehr sonderlich aufregt.

      Sicherlich ist der stets im Unterhemd durch die Gegend stolzierende Juan kein Adonis, sondern mehr ein Vertreter lateinamerikanischem Slackertums, wobei er sich stets auf die wandelnden Verhältnisse einstellt - teils mittels kleinkrimineller Methoden. Hierbei erinnert die Ausgangssituation an den kubanisch-deutschen Trickfilm "Krieg der Vampire" ("Vampiros en La Habana!" von 1985), der unter ähnlicher Prämisse zwischen schwarzem Humor und turbulenter Action den sozialistischen Alltag auf die Schippe nahm. Insofern bewegt sich Brugués durchaus in der Tradition makaberer spanischer Grotesken. Angereichert wurde die wüste Story um eine Zombieplage mit skurrilen Nebencharakteren wie einen bulligem schwarzen Bodybuildertyp, der beim Anblick von Blut sofort umkippt, oder dessen Freund, einer schrillen Tunte.

      Man sollte die Splatterfarce "Juan of the Dead" weniger als scharfe Kapitalismuskritik betrachten, denn Juan greift in größter Not selbst zur kapitalistischen Initiative und gründet eine Rettungsagentur für effektives Töten infizierter Familienangehöriger. Wenn seine Auftraggeber dabei gelegentlich ins Gras beißen, ärgert er sich weitaus mehr darüber, nicht sofort auf Vorkasse bestanden zu haben. So dezimieren die schlagkräftigen "Zombiebusters" oft eine so ahnungs- wie hilflose Bevölkerungsschicht.

      Die Wiederholung ähnlicher schwarzen Einfälle verliert beim zweiten oder dritten Mal an Schärfe, wie Brugués sich ohnehin nicht ohne Leerlauf und Repetition über die Runden rettet. Darunter leidet trotz aller im doppelten Sinne bissiger Gags, mitunter in Richtung Satire tendierend, gelegentlich das Timing. Im Gegenzug kontrastiert die turbulente Story häufig Inschriften und Wandplakat, weshalb man hier für Untertitel dankbar ist. Fans derber Splatterkomödien dürften dank des politisch unkorrekten Humors immerhin auf ihre Kosten kommen.

      Fazit: Die kubanische Splatterkomödie "Juan of the Dead" pendelt zwischen satirischem Witz, makaberen Exzessen und hemmungslosem Klamauk.
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    2. Juan of the Dead: Zombiekomödie aus Kuba mit satirischen Seitenhieben um einen denkbar untypischen Helden. Ein Slacker wird zum erfolgreichen Zombiekiller.

      Revolution in Kuba! Zombies überrennen das Land in einer stilsicheren, satirischen Splatter-Komödie, in der politische Pointen sitzen und die Figuren ans Herz wachsen.

      Die sarkastisch-lakonische Horrorkomödie des Kubaners Alejandro Brugués wurde von dortigen Institutionen gefördert, obwohl der bissig bis pechschwarze Kommentar zum verfallenen Zustand von Castro-Country alles andere als linientreu agiert. Mag „Juan“ auch die lustigste Zomcom seit „Shaun of the Dead“ sein, fast wichtiger ist: Politik und Gesellschaftskritik sind wieder zurück im Genre, das beides verloren hatte, seit George Romero die Spezies 1979 im Kaufhaus als Sinnbild tumber Konsumenten wüten ließ.

      Im sattelfesten Stil eines Slacker-Movies widmet sich die spöttische Ballade zwei Lebenskünstlern, dem schlitzohrigen titelgebenden Schlaks Juan (famos als schmalbrüstiger Lover im Feinrip: Alexis Díaz de Villegas) und seinem gedrungenen Buddy Lazaro (Erotoman: Jorge Molina). Die beiden harpunieren vor der Küste Havannas einen just aus der Karibik auftauchenden Untoten im orangefarbenen Guantanamo-Drillich. Und schon kündigt sich in der Hauptstadt 50 Jahre nach Fidels Revolution eine neue an. Im morschen Mietshaus à la „“ randalieren nun gehunfähige Nachbarn. Am nächsten Tag haben Zombies die Insel bereits wie ein Tsunami überrollt, während das Staatsfernsehen ungerührt von Dissidenten spricht und die Schuld auf Amerika schiebt. Denn was nicht sein darf, kann nicht sein.

      Juan, den seine Tochter Camila für sein Phlegma verachtet, und wohl auch dafür, dass seine Frau nach Miami floh, nutzt die Situation, um als Krisengewinnler ins Geschäft einzusteigen. Zusammen mit Lazaro versammelt er ein buntes Trüppchen - darunter seine wehrhafte Tochter, ein Muskelberg, der bei Blut in Ohnmacht fällt, ein Beau namens California und die Tunte China - und gründet auf dem Dach des Hauses „Juan de los muertos“, ein Service fürs Grobe: Die Bande murkst die untoten Angehörigen Hilfesuchender ab. Ihr Einsatz als Zombie-Kammerjäger leistet extensiven Splatter Vorschub, wobei ganze Horden niedergemetzelt werden. Das ist zynisch grundiert, aber immer ein großer Spaß, der lässig skurrile Szenen fabriziert. Da fallen ein paar sichtlich preiswerte Computereffekte nicht weiter ins Gewicht. Kenner ermitteln Reminiszenzen an Peter Jackson („Braindead“), Lucio Fulci („Woodoo“) und andere Kultfilmer. Doch der Totentanz zu Bossa-Rhythmen, in dem die staatliche Propaganda bis zum letzten Atemzug die Realität leugnet, hat auch ein feines Händchen für Figuren: Die Annäherung von Vater an Tochter sowie die tiefe Freundschaft zwischen Juan und Lazaro, bietet - neben vielen Lachern - ein melancholisches Ende, das den traurigen Clowns die nötige emotionale Tiefe schenkt.

      tk.
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      1. Low-Budget-Horror aus Kuba, der zwar oberflächlich Genre-Konventionen kopiert, aber mit soziokulturellem Kommentar punkten kann.
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        1. Unterwäscheverkäuferin macht auf unerfahrenen Kautions-Cop. Das ist leider genauso albern, kitschig und unrealistisch, wie es klingt.
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        Alle ansehen
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