„Mega City One“ soll eine der teuersten Serienproduktionen in Großbritanniens TV-Geschichte werden. Nach den zwei Hollywood-Fehlversuchen könnte es jetzt tatsächlich zu einer wahrhaft gelungenen „2000 A.D.“-Adaption kommen.
Judge Joseph Dredd ist eine britische Schöpfung, die erstmals in der zweiten Ausgabe des Comic-Magazins „2000 A.D.“ aufgetaucht ist. Im Auftrag des Gesetzes und als Einwohner der dystopischen Sci-Fi-Stadtfiktion „Mega City One“ in Nordamerika sorgt er für Recht und Ordnung auf der Straße. Dabei genießt er auf der Straße sämtliche Befugnisse, ist also Polizist, Richter und Vollstrecker in einer Person. Die Briten verbinden dementsprechend mit seinem Namen und Charakter Assoziationen zu Polizeistaat, autoritären Regierungsformen und rigiden Gesetzen.
Wenn man nicht alles selber macht
Den bekannten Hollywood-Filmen ist es leider nur sehr bedingt gelungen, die Atmosphäre der Stadt oder die bissig-satirische Komponente des Judge-Dredd-Charakters auf die große Leinwand zu bringen. Da jetzt die Comicverleger die Sache selbst in die Hand nehmen, besteht jeder Grund zur Hoffnung, dass wir es mit einer außergewöhnlichen TV-Adaption zu tun bekommen. Jason Kingsley, der mit seinem Bruder Chris gemeinsam hinter Rebellion steht, bringt es in einem Interview mit dem Guardian auf den Punkt: „Die Filme haben die Satire nicht sehr gut getroffen, aber mit der TV-Serie werden wir ganz sicher versuchen, diesem Aspekt gerecht zu werden.“ In der Vergangenheit haben die Brüder ihre Lizenzen an andere verkauft und sie dann „Spaß mit unseren Spielzeugen haben lassen. Aber es gibt so viele Menschen, die mit unseren Spielzeugen spielen wollen, dass wir jetzt dachten: Lass es uns einfach selbst machen! Als Rebellion Productions werden wir ein Studio aufbauen und einen Cast, sowie die Crew auf die Beine stellen. Es ist sehr aufregend, strapaziert aber auch ein bisschen die Nerven„
Großes Budget gesichert
Rebellion will die Sache mit einem großen Partner durchziehen: IM Global Television soll den Brüdern dabei helfen, die große Vision zu verwirklichen und die Unterstützung von Networks in USA und Europa zu erhalten. Kingsley will am Ende deutlich über einer Million Pfund pro Stunde ausgestrahlter Serienepisode liegen können. Eine Folge „Game of Thrones“ kostet durchschnittlich zwischen sechs und acht Millionen Dollar - zum Vergleich. Das Projekt steht aber leider noch in den Kinderschuhen, mit im Boot ist wohl auch schon der Serienproduzent Brian Jenkins.
Mega City One: Die Vision
Judge Dredd wird natürlich der Hauptcharakter der hoffentlich in absehbarer Zeit startenden Produktion, aber besonders spannend klingt der Ansatz, auch die Stadt „Mega City One“ und seine bunte Schar von Bewohnern zu bewegtem Leinwandleben zu verhelfen:
„Wir wollen die Atmosphäre von Dredd einfangen, wir wollen die verrückte Mode und die Knieschützer. Wir machen keine Comedy, aber es soll Momente des Lichts und der Dunkelheit geben - eben wie in den Comics“ verspricht Kingsley.
Außerdem soll ein ganzes Team von „Judge“-Personen aufgebaut werden, das gemeinsam gegen das Chaos und für Recht und Ordnung in der Stadt antritt. Weitere Informationen vor allem zu Cast und Regie werden hoffentlich bald folgen.
Auf dem Laufenden bleiben mit Podcast
Mit dem 2000 AD Thrill-Cast bleibt ihr auf jeden Fall auf dem Laufenden und bekommt abgesehen von der Entstehung der TV-Serie auch interessante Informationen zum Comic. Autoren der Comicvorlage sind Rob Williams, Tom Eglington und Michael Carroll, zusammen mit dem Künstler und Zeichner Chris Weston.
Auf lange Sicht könnte es sein, dass wir von Rebellion noch einiges hören werden. Es gibt nämlich Ambitionen, noch weitere „2000 A.D.“-Stories für die Leinwand zu adaptieren und sogar auch einige Videospiele. Zur Debatte stehen bisher wohl „Sniper Elite“, „Abbadon“ und „Solaris“. Die Top Drei der kommenden Adaptionen aus dem „2000 A.D.“-Kosmos (falls Geld keine Rolle spielen würde) sind für Kingsley: „Rogue Trooper“, „Strontium Dog“ und „Absalom“.