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Jugend ohne Gott - Ein Film über die Liebe: Zach (Jannis Niewöhner) macht sich widerwillig auf in das Hochleistungs-Camp der Abschlussklasse. Im Gegensatz zu seinen Kommilitonen hat er kein Interesse daran, auf die renommierte Rowald Universität zu kommen. Obwohl sie ihn nicht versteht, ist die ehrgeizige Nadesh (Alicia von Rittberg) von dem Einzelgänger fasziniert und versucht, ihm näherzukommen. Zach wiederum interessiert sich mehr für das geheimnisvolle...

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Handlung und Hintergrund

Nur die Leistung zählt - in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft, wird der Schüler Zach (Jannis Niewöhner) permanent kontrolliert. Er ist Teil einer Abschlussklasse, deren Leistung in einem speziellen Assessmentcamp außerhalb der Stadt ermittelt werden soll. Doch während seine Kommilitionen um jeden Preis gute Werte erzielen wollen, um einen Platz an der Eliteuniversität Rowald zu ergatttern, hat der Einzelgänger Zach andere Interessen.

Im Wald rund um das Camp lernt Zach das geheimnisvolle Mädchen Ewa (Emilia Schüle) kennen. Die hält sich mit Diebstählen über Wasser und wird von der Regierung verfolgt. Als Zachs Tagebuch verschwindet, gerät die Situation außer Kontrolle. Auch der anständige Lehrer (Fahri Yardim) verstrickt sich immer tiefer in Widersprüchen, bis selbst er nicht mehr verhindern kann, dass eine Schülerin stirbt. Doch wer ist der Mörder?

„Jugend ohne Gott - Ein Film über die Liebe“ - Hintergründe

Vorlage für den Kinofilm des Schweizer Regisseurs und Drehbuchautors Alain Gspone („Lila, Lila„, „Heidi„) ist der Romanklassiker „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horvath. Doch während der Roman von einem Lehrer handelt, der an der Unmoral seiner Schüler verzweifelt, wird die Handlung vom Film in eine dystopische Zukunft versetzt. Hier stehen die Schüler unter permanenten Leistungsdruck. Nur wer sich perfekt an die Ellenbogengesellschaft anpasst, hat eine Chance, voranzukommen.

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Mittelpunkt des Romans sind allerdings nicht allein die Schüler, sondern vor allem ihr Lehrer, der im Film von Fahri Yardim gespielt wird. Neben dem beliebten „Tatort“-Star und „Guardians of the Galaxy Vol. 2„-Synchronsprecher (Rocket) versammelt „Jugend ohne Gott“ einen hervorragenden Cast deutscher Schauspieler. So konnte mit Alicia von Rittberg eine Jungschauspielerin gewonnen werden, die bereits in Hollywoodproduktionen wie „Herz aus Stahl“ oder „Verräter wie wir“ zu sehen war. Darüber hinaus ist die Romanadaption mit aufstrebenden Nachwuchsstars wie Jannis Niewöhner („Doktorspiele„, „Besser als nix„), Jannik Schümann („LenaLove„, „Die Mitte der Welt„) und Emilia Schüle („Vaterfreuden„, „LenaLove“). Auch Anna Maria Mühe („Mein Blind Date mit dem Leben„, „Seitenwechsel„) wurde besetzt.

Die Verfilmung von Regisseur Alain Gsponer ist nicht die erste Kinoadaption des Romans von Ödön von Horvath. Bereits 1991 erschein eine gleichnamige Verfilmung von Regisseur Michael Knof. Weitere Filme wie etwa das Drama „Wie ich ein Neger wurde“ haben den Stoff ebenfalls aufgegriffen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Alain Gsponer
Produzent
  • Oliver Berben,
  • Martin Moszkowicz,
  • Uli Aselmann
Darsteller
  • Fahri Yardim,
  • Jannis Niewöhner,
  • Alicia von Rittberg,
  • Emilia Schüle,
  • Jannik Schümann,
  • Anna Maria Mühe,
  • Rainer Bock,
  • Katharina Müller-Elmau,
  • Iris Berben,
  • Steffen Wink,
  • David Meier,
  • Karen Böhne,
  • Damian Thüne,
  • Hauke Petersen
Drehbuch
  • Alexander Buresch,
  • Matthias Pacht
Musik
  • Enis Rotthoff
Kamera
  • Frank Lamm
Schnitt
  • Tobias Haas
Casting
  • Nina Haun,
  • Jacqueline Rietz

Kritikerrezensionen

    1. Unser Land in einer Zeit, nicht allzu fern von heute: Nadesh ist entschlossen, über ihre Grenzen zu gehen, um im Rahmen eines Sportcamps einen der wenigen Stipendiatsplätze einer Elite-Uni zu ergattern. Doch nicht jeder in der Gruppe denkt so. Zach zeigt wenig Begeisterung für die Hochleistungsgesellschaft, die im Camp gefordert und gefördert wird. Zudem hat er gerade seinen Vater verloren und möchte am liebsten so wenig Zeit wie möglich in der Gruppe verbringen. Selbst sein Klassenlehrer, der Zachs Verhalten besorgt beobachtet, kommt nicht an ihn heran. Nadesh findet Zach faszinierend. Doch sie spürt auch, dass er mit seinen eigenwilligen Ansichten das Gruppengefüge durcheinander bringen könnte. Und so etwas wie unkontrolliertes Verhalten kann die Gesellschaft, in der Nadesh und Zach funktionieren sollen, nicht tolerieren. In seinem neuen Film JUGEND OHNE GOTT, frei nach der gleichnamigen Romanvorlage von Ödön von Horváth, entwirft Regisseur Alain Gsponer eine bedrohlich nah wirkende Dystopie. Durch das multiperspektivische Erzählmuster erhält die Geschichte rund um eine Gruppe junger Menschen, die in einer Zweiklassengesellschaft aufwachsen, zusätzliche Spannung. Die Kulisse des hermetisch abgeschlossenen Camps zwischen Bergen und Wäldern liefert mithilfe der Kamera von Frank Lamm großartige Bilder, dazu kommt eine authentisch konstruierte Stadtkulisse der Zukunft, die auch im Hier und Jetzt verortet sein könnte und dadurch gespenstisch nah wirkt. Genau wie Farb- und Lichtsetzung unterstreicht auch die Musik kongenial die Atmosphäre der permanenten Bedrohung. Anna Maria Mühe als eiskalte Trainingslehrerin und Fahri Yardim, als Lehrer zwischen moralischer Integrität und dem Gedanken an den eigenen Vorteil, spielen ihre Rollen überzeugend und stark. Doch der Kern der Geschichte liegt bei den jugendlichen Figuren, die von der ersten Riege deutscher Jungdarsteller verkörpert werden. Ob Jannis Niewöhner als Kämpfer gegen das System, Emilia Schüle als Ausgestoßene, Jannik Schümann als snobistisch verbissener Egomane und Alicia von Rittberg als verzweifelt Ehrgeizige - sie alle verkörpern die Archetypen, für die sie stehen, intensiv, glaubwürdig und kraftvoll. Das Szenario, welches die Figuren in einer Art Versuchsanordnung durchleben, ist erschreckend aktuell und wirkt ungeheuer authentisch. Durch eine klug gebaute Dramaturgie und den permanenten Erzählperspektivwechsel werden geschickt Informationen und Hinweise versteckt oder offenbart. Dies alles gipfelt in einem spannungsgeladenen und überraschenden Ende, welches vielleicht sogar die Hoffnung auf einen Neuanfang fernab des Systems verspricht. JUGEND OHNE GOTT ist starkes deutsches Kino. Ein überzeugender und mitreißender Genremix, der mit packender Spannung unterhält und mit seiner hochaktuellen Gesellschaftskritik zum Nachdenken anregt.

      Jurybegründung:

      Diese sehr freie Interpretation des gleichnamigen Romans von Ödön von Horváth spielt in einer zukünftigen Gesellschaft, in der alles auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet ist. Die „Leistungsträger“ leben in einer Luxuswelt, müssen dafür aber mit ständiger Überwachung und gnadenlosem Konkurrenzkampf existieren. Die „Leistungsempfänger“ sind in Slums verbannt und überleben dort in prekären und chaotischen Zuständen. Eine Gruppe von Schülern macht in einem Hochleistungscamp in den Bergen einen Wettbewerb, bei dem herausgefunden werden soll, welche Teilnehmer sich am besten für eine Ausbildung eignen, die ihnen Zugang zur Elite des Landes sichern wird. Der Schüler Zach stellt als einziger dieses System der radikalen Aussonderung der Schwächeren in Frage. Die ehrgeizige Nadesh versucht, mit ihm eine Freundschaft zu beginnen, doch er ist mehr an der unangepassten Ewa interessiert, die mit einer Gruppe von Jugendlichen illegal in dem Waldgebiet herumzieht und kleinere Diebstähle ausführt. Unter den Protagonisten, zu denen auch ein verständnisvoller, aber schwacher Lehrer und ein Schüler, der um jeden Preis gewinnen will, zählen, kommt es zu einer dramatischen Entwicklung, die zu einem gewaltsamen Tod und einer Gerichtsverhandlung führt.
      Alain Gsponer erzählt diese Geschichte in mehreren Teilen jeweils aus der Perspektive eines der Protagonisten, sodass die Geschehnisse mehrfach, jeweils mit neuen, tieferen Bedeutungsebenen durchgespielt werden. Diese ungewöhnliche Erzählform sorgt zuerst für Irritation, doch spätestens nach der Hälfte des Films entwickelt die Dramaturgie dann doch eine beachtliche Sogwirkung. Geschickt werden Informationen vorenthalten, falsche Fährten gelegt und überraschende Plotwendungen aus dem Hut gezogen. So funktioniert der Film auf einer Ebene als spannender Thriller, der mit einer hochkarätigen Besetzung punkten kann, zu der einige der zurzeit interessantesten jungen deutschsprachigen Darsteller zählen. Und die dystopische Welt, in der JUGEND OHNE GOTT spielt, ist eine glaubwürdige Weiterführung von aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich haben sich extrem vergrößert und die Menschen haben auf dem Arbeitsmarkt nur dann eine Chance, wenn sie sich ständig optimieren. Die Mittel ihrer digitalen Überwachung, u. a. durch fliegende Drohnen und implantierte Peilsender wären weitgehend schon mit der Technologie von heute möglich, und so unterscheidet sich diese Zukunft äußerlich kaum von unserer Gegenwart. Nur der Zerfall in den Wohngebieten der Armen wird mit drastischen Bildern illustriert, die wohl nicht zufällig an den Film BLADE RUNNER erinnern. Es gibt einige irritierend schöne Bildfindungen wie etwa ein Hinweisschild auf einer Autobahn, auf der nicht wie üblich Ortsnamen, sondern die Kürzel für die verschiedenen Bezirke einer Region stehen. Gsponer traut sich, von Horváths Roman radikal zu modernisieren, indem er einzelne Handlungsstränge und Motive daraus übernimmt und die gesellschaftskritischen Fragen, die der Autor 1938 angesichts der Entwicklung der Jugend im Dritten Reich stellte, im Kontext der modernen, digitalen Welt neu verhandelt. Dabei ist ihm ein intelligent konstruierter, packend erzählter undpolitisch provokanter Film gelungen.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      In dem Film JUGEND OHNE GOTT von Alain Gsponer geht es um eine alternative Welt, aufgeteilt in unterschiedliche Distrikte. Jugendliche aus den höheren Distrikten besuchen eine Eliteschule. Ihr Ziel ist es, in ein Auswahlcamp aufgenommen zu werden, um an die Universität zu kommen. Der Film erzählt von den Vorkommnissen in einem der Auswahlcamps. Die Geschichte wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt. Mit jedem Charakter werden neue Aspekte der Geschichte aufgedeckt. Trotz der sich immer weiter ergänzenden Handlung, hält sich die Spannung durch ein unvorhersehbares Geschehen. Man wird immer näher an die Wahrheit herangeführt, bis sich zum Schluss alle entstandenen Fragen auflösen. Wir konnten den Film nur aus einer gewissen Entfernung betrachten, da wir uns emotional nicht mit den Charakteren identifizieren konnten. Dies lag daran, dass wir ihre Handlungsmotive nicht immer teilen konnten. So konnten wir jedoch eine neutrale Sicht einnehmen und die alternative Welt näher betrachten. Schockiert waren wir über das Gesellschaftssystem, welches nur auf Leistung fixiert ist und alle, die diese nicht erbringen, ausgrenzt. Der Film weist darauf hin, dass wir uns mehr auf die menschlichen Werte konzentrieren sollten, als auf Höchstleistungen. Das möglicherweise zukünftige Weltbild wirkt modern dargestellt und wird durch sterile Farben verdeutlicht. Es hinterlässt eine kalte und herzlose Atmosphäre. Kameraführung und Ton sind schlicht und unauffällig gehalten, wodurch die Handlung in den Vordergrund tritt. Wir empfehlen diesen dystopischen Science-Fiction Film ab 14 Jahren, aufgrund der komplizierten und teilweise brutalen Story. Für Jüngere wären manche Bilder zu heftig.

      schockierend: 4 Sterne
      spannend: 5 Sterne
      abenteuerlich: 3 Sterne
      dramatisch: 4 Sterne
      dystopisch: 4 Sterne

      Gesamtbewertung: 3,5 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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