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Jeune & jolie: In vier Segmente unterteilte Geschichte, die einem Jahr im Leben einer 17-Jährigen und ihrem Weg vom unschuldigen Mädchen zur selbstbewussten Frau folgt.

Handlung und Hintergrund

Beim Sommerurlaub in Südfrankreich verliert die bildschöne 17-Jährige Isabelle in einem freudlosen Akt ihre Unschuld. Nur wenige Monate später verfügt sie über einige sexuelle Erfahrung und führt nach der Schule ein Doppelleben als Edel-Callgirl. Das geht so lange gut, bis ein väterlicher Freier an einem Herzinfarkt stirbt und die Polizei Isabelle auf die Schliche kommt. Der zunächst so harmonisch erscheinende Familienverband droht an der Enthüllung zu zerbrechen, denn Isabelle will sich nicht in die Opferrolle drängen lassen.

Beim Sommerurlaub in Südfrankreich verliert die bildschöne 17-Jährige Isabelle in einem freudlosen Akt ihre Unschuld. Nur wenige Monate später verfügt sie über einige sexuelle Erfahrung und führt nach der Schule ein Doppelleben als Edel-Callgirl. Das geht so lange gut, bis ein väterlicher Freier an einem Herzinfarkt stirbt und die Polizei Isabelle auf die Schliche kommt. Der zunächst so harmonisch erscheinende Familienverband droht an der Enthüllung zu zerbrechen, denn Isabelle will sich nicht in die Opferrolle drängen lassen.

Eine 17-Jährige verdient sich gutes Geld als Edel-Callgirl, bis ihre illegale Tätigkeit auffliegt. In vier Segmente unterteilte Geschichte von Francois Ozon über den Weg eines unschuldigen Mädchens zur selbstbewussten Frau.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • François Ozon
Produzent
  • Eric Altmayer,
  • Nicolas Altmayer
Darsteller
  • Marine Vacth,
  • Géraldine Pailhas,
  • Frédéric Pierrot,
  • Fantin Ravat,
  • Johan Leysen,
  • Charlotte Rampling,
  • Nathalie Richard,
  • Djédjé Apali,
  • Lucas Prisor,
  • Laurent Delbecque,
  • Jeanne Ruff,
  • Serge Hefez,
  • Carole Franck,
  • Olivier Desautel,
  • Akéla Sari,
  • Stefano Cassetti,
  • Patrick Bonnel,
  • Rachel Khan,
  • Gurvan Cloatre,
  • Iliana Zabeth,
  • Charlotte-Victoire Le Grain
Drehbuch
  • François Ozon
Musik
  • Philippe Rombi
Kamera
  • Pascal Marti
Schnitt
  • Laure Gardette
Casting
  • Sarah Teper,
  • Leila Fournier

Kritikerrezensionen

    1. Die erotische Coming-of-Age-Geschichte eines 17-jährigen Mädchens fasst ihre Reize knapp und treffend im Titel "Jung & schön" zusammen. Isabelle weckt das Begehren der Männer und bietet käufliche Liebe an, um das Leben als erwachsene Frau zu erproben. Regisseur François Ozon ("8 Frauen", "Das Schmuckstück") erstellt mit der attraktiven und geheimnisvollen Marine Vacth in der Hauptrolle das faszinierende Porträt einer Jugendlichen, deren Motive ein Stück weit im Dunkeln bleiben. So lädt die Figur der Isabelle zu eigenen Interpretationen ein und macht den Film zu einem sowohl visuellen, als auch geistigen Genuss.

      Dieser Film ist alles andere als ein Sozialdrama. Isabelle leidet genauso wenig Not wie andere Jugendliche aus geordneten Verhältnissen. Ihr geheimes Doppelleben ist ihr größter Triumph, denn die Anonymität sichert ihr einen Freiraum, um mit Nähe zu spielen. Sie behält auch, wenn sie von fremden Männern in Hotelzimmern Geld nimmt, etwas Unschuldiges und scheint mit sich selbst im Reinen zu sein. Ihre Treffen mit den Kunden werden zur spannenden Gratwanderung zwischen Selbsterfahrung und Selbstausbeutung. Marine Vacth spielt ergreifend, wie Isabelle von Neugier getrieben und vor Überraschungen kaum geschützt ist.

      Im Gegensatz zur kühlen, unbeteiligten Aura der Hauptfigur stehen die melancholischen Lieder von Françoise Hardy, die andeuten, dass auch Isabelle innerlich auf der Suche nach der Liebe ist. Humorvolle Einlagen gibt es in den Dialogen mit ihrem pubertierenden Bruder Victor (Fantin Ravat), für den Isabelle eine gefragte, manchmal auch schockierende Ratgeberin ist.

      Im Grunde tut Isabelle das, was Frauen oft Männern vorwerfen: Sie trennt Sex und emotionale Liebe. Damit rüttelt sie an gesellschaftlichen Tabus, denn ein junges Mädchen hat nach landläufiger Meinung anders zu ticken. Aber dann erteilt ihr eine respektable Frau der älteren Generation, dargestellt von der charismatischen Charlotte Rampling, die Absolution. Ozons vielschichtiger Film führt auch vor Augen, dass junge Frauen, die ihren Platz in der Gesellschaft suchen, nach wie vor mit Doppelmoral und widersprüchlichen Erwartungen konfrontiert werden.

      Fazit: Erotisch, rätselhaft, faszinierend: Der Coming-of-Age-Film "Jung & schön" von François Ozon begleitet eine 17-Jährige auf ihren spannenden Ausflügen in die eigene Sexualität und Unabhängigkeit.
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    2. Jung & schön: In vier Segmente unterteilte Geschichte, die einem Jahr im Leben einer 17-Jährigen und ihrem Weg vom unschuldigen Mädchen zur selbstbewussten Frau folgt.

      Zehn Jahre nach „Swimming Pool“ verstrichen, bis François Ozon, das Chamäleon unter den französischen Filmemachern, in den Wettbewerb von Cannes zurückkehrte, wo er mit „Jung & schön“ seinen 15. Spielfilm vorstellte. Wie schon seine Chronik einer Ehe, „Fünf mal Zwei“ aus dem Jahr 2004, ist auch diese zunächst so leicht, aber schließlich doch so schmerzhaft intensive Geschichte zu allererst ein Projekt, das sich einem klaren Konzept unterordnet: ein Jahr im Leben einer 17-Jährigen, unterteilt in vier Segmente, die den Jahreszeiten folgen, und vier Lieder von Françoise Hardy, die die jeweiligen Stationen kommentieren und begleiten.

      Es geht um Isabelle und ihre körperliche wie seelische Reifung von der Jugendlichen zur Frau. Im ersten Segment verliert sie während des Sommerurlaubs in Südfrankreich in einem freudlosen Akt am Strand ihre Jungfräulichkeit an einen deutschen Jungen. Im nächsten Teil erleben wir sie als zunehmend selbstbewusste junge Frau, die sich als Edel-Callgirl ein beachtliches Zubrot verdient und nicht nur rein sexuelle Erfahrungen sammelt, sondern auch lernt, dass sie mit ihrem Körper Macht besitzt. Als ein väterlicher Freier beim Verkehr einen Herzinfarkt erleidet und stirbt, kehrt Isabelle der Prostitution den Rücken zu, wird aber im Winter von den Erlebnissen im Herbst eingeholt, als ihr die Polizei auf die Spur kommt. Es folgen Konflikte in ihrer sehr libertären Familie und schließlich, im Frühling, ein Zusammentreffen mit der Witwe des Mannes, der in ihren Armen gestorben ist.

      Nie erhebt Ozon den Zeigefinger oder bricht den Stab über seine Protagonistin, der er mit großer Neugier durch alle Aufs und Abs folgt. Dass der Franzose ein großer Frauenregisseur ist, ist kein Geheimnis, aber was er seiner beim Dreh gerade einmal 22Jahre alt gewesenen Hauptdarstellerin Marine Vacth in ihrer dritten Spielfilmarbeit entlockt, ist mehr als erstaunlich: Jede noch so große Herausforderung ihrer schwierigen Rolle meistert sie, und obendrein gelingt es ihr fast mühelos, von Szene zu Szene wie eine unerfahrene Jugendliche und wie eine mit allen Wassern gewaschene Frau zu wirken. Wenn sie am Schluss auf die große Charlotte Rampling trifft, ist das wie ein Adelsschlag in diesem starken Film, der mit seinem unvoreingenommenen Blick auf Jugend und Sexualität seinen Platz unter den gelungenen Werken Ozons sicher hat, neben „8 Frauen“ und „Die Zeit, die bleibt“. ts.
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