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Junimond: Wunderbar sensibles Liebesdrama über ein junges Paar, das gemeinsam alles riskiert, als einer von beiden schwer erkrankt.

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Handlung und Hintergrund

Nach einem traumatischen Einsatz im Kosovo kehrt KFOR-Soldat Paul (Oliver Mommsen) nach Deutschland zurück und landet in einer Kleinstadt, wo er sich mit der jungen Nachbarin Nele (Laura Tonke) anfreundet. Die zeigt sich nach zerbrochener Ehe für Liebesdinge nicht eben aufgeschlossen. Als bei Paul Leukämie diagnostiziert wird, ändert sie ihre Meinung.

Auf Digicam drehte Regisseur, Autor und Kinodebütant Hanno Hackfort dieses einfühlsame Liebesdrama, das zu einem Publikumsliebling der Hofer Filmtage avancierte.

Den ehemaligen KFOR-Soldaten Paul verschlägt es nach seinem Einsatz im Kosovo auf der Flucht vor quälenden Erinnerungen in eine Kleinstadt, in der er in seiner jungen Nachbarin Nele eine Freundin findet. Für Nele, die gerade eine zerbrochene Ehe hinter sich gelassen hat, als auch für Paul kommt eine Beziehung nicht in Frage. Als bei Paul Leukämie diagnostiziert wird und sich sein Zustand dramatisch verschlechtert, erfüllt ihm Nele einen letzten großen Traum.

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Auf der Flucht vor seiner Vergangenheit als KFOR-Soldat im Kosovo verschlägt es den Einzelgänger Paul in die Kleinstadt Paderborn. Dort lernt er die Seelenverwandte Nele kennen. Als bei Paul Leukämie im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, gelingt es den beiden endlich, sich die längst entstandenen Gefühle einzugestehen. Paul wird in eine Klinik eingewiesen. Als sein Zustand sich dramatisch verschlechtert, „entführt“ Nele ihn aus dem Krankenhaus, um ihm einen letzten großen Traum zu erfüllen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Hanno Hackfort
Produzent
  • Ulrich Felsberg,
  • Wim Wenders,
  • Ute Schneider
Darsteller
  • Oliver Mommsen,
  • Laura Tonke,
  • Stephan Kampwirth,
  • Teresa Harder,
  • Julia Kippes,
  • Rainer Sellien,
  • Daniel Schmidt,
  • Ariane Senn,
  • Willy Hagemeyer,
  • Petra Coers-Schmitt,
  • Amelie Leipprand,
  • Andreas Windhuis,
  • Hans Werner Brehm,
  • Franziska Weber
Drehbuch
  • Hanno Hackfort
Musik
  • J. M. Paula,
  • Paul Wuthe
Kamera
  • Frank Grunert
Schnitt
  • Achim Seidel
Casting
  • Susanne Ritter

Kritikerrezensionen

  • Junimond: Wunderbar sensibles Liebesdrama über ein junges Paar, das gemeinsam alles riskiert, als einer von beiden schwer erkrankt.

    Laura Tonke, seit Jahren eine der besten deutschen Nachwuchsschauspielerinnen („Herz“, „Gangster“), ist beim Deutschen Filmpreis 2003 trotz Doppelnominierung („Pigs Will Fly“, „Baader“) schmählich übergangen worden. Wie gut sie agiert und in ihrer Mischung aus spröder Verführung, trotziger Rebellion, misstrauischem Weltblick, in sich gekehrter Verzweiflung und vermeintlicher Ruhe wirkt, lässt sich in Hanno Hackforts Debütfilm beobachten, wo Tonke ihre erste wirkliche Hauptrolle spielt. Zwischen desillusionierenden Erfahrungen und unsicherem Neubeginn steht sie im Zentrum einer von Rio Reisers „Junimond“-Song stark beinflussten sanften Kleinstadt-Romanze.

    Nele (Tonke) arbeitet im ostwestfälischen Paderborn als Kindertherapeutin, ist dabei, eine zerbrochene Beziehung zu verarbeiten und hat zur Zeit mit Männern wenig im Sinn. Als im gegenüberliegenden Haus der Computerexperte Paul (Oliver Mommsen) einzieht, der immer in seiner Wohnung arbeitet, ihr nach komischen Zufällen begegnet, sich die beiden kennlernen und Freunde werden, scheint eine neue, gereifte Liebe möglich. Paul, der unter seinen traumatischen Erinnerungen als KFOR-Soldat im Kosovo-Einsatz leidet, vermeidet die entscheidenden Schritte ebenso wie Nele, die durch das Negativbeispiel ihrer Eltern geprägt ist. Als er unheilbar an Leukämie erkrankt, entführt ihn Nele aus der Klinik und erfüllt ihm einen letzten Wunsch.

    Trotz des traurigen Finales baut „Junimond“ vor allem im Mittelteil dank origineller Einfälle (Kennenlernen über den Hof hinweg per Zeichensprache und Fensterbildern in der Küche) eine Atmosphäre entspannter Gelassenheit auf, die konform geht mit Neles Charakter einer jungen Frau, die denkt, bevor sie handelt. Dies eher reflexive darstellerische Element überträgt sich adäquat auf Hackforts Inszenierung, die unspektakulär vorgeht und sich auf beredte Alltagshandlungen konzentriert. Dass Paderborn topographisch unexakt aufgenommen ist, man auf ablenkende Sehenswürdigkeiten der Domstadt verzichtet hat, mag in dem von Wim Wenders und dem WDR koproduzierten Film Sache der Finanzen sein. Aber Tonkes wegen sollten sich Programmkinos aufgeschlossen zeigen. ger.
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