Hollywood tritt immer wieder den Beweis an, dass Stars unter Druck gesetzt werden, um einem übertriebenen Schönheitsideal zu entsprechen. So erging es auch Bryce Dallas Howard.
Als Normalsterbliche*r kann man beim Anblick all der Darsteller*innen aus der Traumfabrik namens Hollywood wahrlich leicht Komplexe entwickeln. In Filmen und Serien tummeln sich enorm attraktive Menschen, was bei vielen zu einem ungesunden Vergleich mit diesen Schönheiten führt. Doch selbst Schauspieler*innen sind vor dem Druck der Branche offenbar nicht gefeit. Immer wieder berichten vor allem weibliche Stars, dass sie dazu aufgefordert werden, für Rollen Gewicht zu verlieren – und das, obwohl sie eine Figur haben, um die sie etliche beneiden.
Bryce Dallas Howard verriet im Interview mit Metro, dass ihr dies vor „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ ebenfalls widerfuhr. Auf die Frage, was ihre Rolle für die Repräsentation von Frauen in Actionfilmen bedeutet, antwortete sie:
„Was es mir erlaubte, in diesem dritten Film zu sein… wie sage ich das, wie sage ich das, wie sage ich das… [Ich wurde] darum gebeten, nicht meinen natürlichen Körper im Kino zu zeigen.“
Die Aufforderung schmetterte jedoch auch Regisseur und Drehbuchautor Colin Trevorrow ab, dem die Darstellerin dafür dankbar ist:
„Beim dritten Film wurden so viele Frauen verpflichtet, dass es Colin ein besonderes Anliegen war, mich zu beschützen… weil die Diskussion wieder aufkam: ‚Wir müssen Bryce bitten, Gewicht zu verlieren.‘ Er meinte: ‚Es gibt so viele unterschiedliche Frauen auf diesem Planeten und es gibt viele verschiedene Frauen in unserem Film‘, und ich konnte so viele Stunts ausführen, die ich unmöglich hätte machen können, wenn ich auf Diät gewesen wäre. Deshalb freue ich mich über all die Action, die ich mitmachen konnte und dass ich das mit meinem Körper machen konnte. Sie war auf der Höhe ihrer Kraft und ich hoffe, das ist jetzt einfach ein weiterer Beleg dafür, was möglich ist.“
Auch andere Stars wurden wegen ihres Aussehens in Hollywood beleidigt:
Bryce Dallas Howard wurde auch beim Gehalt benachteiligt
Dieser Hoffnung können wir uns nur anschließen, denn zu keinem Punkt wirkte es in „Jurassic World: Dominion“, als wäre Bryce Dallas Howards mit der Action überfordert oder als sei es unrealistisch, dass ihr Charakter Claire Dearing die einzelnen Stunts durchführen könnte. Ihr Gewicht ist leider nicht die einzige schlechte Erinnerung, die die Schauspielerin trotz all der sicherlich positiven Eindrücke an die „Jurassic World“-Trilogie (hier bei Amazon auf DVD oder Blu-ray erhältlich) behalten dürfte.
Im Gespräch mit Insider äußerte sie sich im August 2022 über den Gehaltsunterschied zwischen ihr und Co-Star Chris Pratt. In einem Bericht hieß es, sie habe für den zweiten Teil acht Millionen US-Dollar verdient, Pratt wiederum zehn Millionen US-Dollar. Manche mögen dies sogar als vertretbare Diskrepanz ansehen, wenn man die größere Bekanntheit von Chris Pratt berücksichtigt. Doch Bryce Dallas Howard verriet:
„Die Berichte waren äußerst interessant, denn mir wurde so viel weniger gezahlt, als die Berichte behaupteten, so viel weniger. Als ich anfing, für ‚Jurassic‘ zu verhandeln, das war 2014 und es war eine andere Welt und ich war enorm im Nachteil. Und leider muss man für drei Filme unterzeichnen und somit waren die Vereinbarungen in Stein gemeißelt.“
Sie habe dies sogar mit Chris Pratt offen besprochen, der sich daraufhin immerhin dafür einsetzte, dass seine Kollegin für Videospiele, Fahrten in Vergnügungsparks und so weiter die gleiche Bezahlung erhält, wofür sie ihm dankbar sei. Dennoch ist es natürlich bitter, dass es im 21. Jahrhundert anscheinend weiterhin einen Regisseur braucht, damit eine Schauspielerin nicht mehr unter Diät-Druck gesetzt wird und ihr Co-Star sich erst dafür einsetzen muss, dass sie genauso viel Geld wie er erhält.