Zum Action-Horror „Primitive War“ ist ein erstes Video erschienen, das die Dreharbeiten zum wilden Todeskampf zwischen US-Soldaten und Dinosauriern zeigt.
Wer erinnert sich nicht an die „Dino-Riders“, eine Ende der 80er und Anfang der 90er populäre Spielzeugreihe inklusive Zeichentrickserie als Dauerwerbesendung, die vor allem durch ihre vor Waffensystemen strotzenden Dinosauriern wie Tyrannosaurus rex, Brontosaurus und Deinonychus Kinderaugen strahlen ließ. Noch bevor Steven Spielberg den Dinosaurier-Boom mit dem weniger martialischen „Jurassic Park“ so richtig ins Rollen brachte, wollten Kinder „Dino-Rider“-Figuren vom hart verdienten Geld der Eltern.
Vielleicht war Filmemacher Luke Sparke eines dieser Kinder, erst kürzlich feierte er seinen 40. Geburtstag. Zeitlich würde es also passen. Und thematisch ebenso, denn mit „Primitive War“ verfilmt er den Sci-Fi-Horror-Roman „Dino War: Vietnam“ von Autor Ethan Pettus. Der Titel ist Programm: GIs kämpfen darin vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs nicht nur gegen die Vietcong, sondern auch gegen Kreaturen, die längst ausgestorben sein sollten. Das klingt ja fast besser als das Duell Alien gegen Predator. Ein Featurette gewährt nun einen Blick hinter die Kulissen:
Schade. Was direkt auffallen dürfte, ist das Fehlen jeglicher praktischer Dino-Modelle. Es gibt noch nicht einmal frühe Konzeptzeichnungen oder Computervisualisierungen der prähistorischen Kreaturen zu erspähen. Da dürften direkt die Alarmsirenen losgehen und „Z-Movie“-Detektoren ausschlagen. Zu allem Überfluss erweckt das Featurette auch nicht den Eindruck, dass hier mit einer nötigen Portion Selbstironie gearbeitet wird. Die Produktion „Primitive War“ wirkt ziemlich primitiv und ohne jegliches SchleFaZ-Potenzial. Ob das gut gehen wird? Vielleicht sollen die Dinos im Dschungel ja unsichtbar sein? Aber diese Idee wurde ja auch schon verfilmt.
Darum geht es in „Primitive War“
Nach dem Verschwinden eines ganzen Green-Beret-Platoons im dichten Dschungel von Vietnam wird das Rettungsteam Vulture Squad 1968 mit dem Auftrag in die grüne Hölle geschickt, die verlorenen Seelen ausfindig zu machen und nach Hause zu bringen – tot oder lebendig. Bis an die Zähne bewaffnet, ist das Vulture Squad perfekt auf den Vietcong vorbereitet. Doch der ist gar nicht die eigentliche Gefahr.
Schaut man sich einige Trailer zu früheren Werken von Sparke an, dann erhält man einen recht guten Eindruck von dem, was seine Filme ausmacht. Während „Project Rainfall“ oder auch „Devil Beneath“ qualitativ nicht unbedingt als absolute No-Budget-Produktionen durchgehen, sehen die Effekte entsprechend aus, als handelte es sich bei den Filmen um Serien-Episoden von vor 15 Jahren. Eines steht also fest: Wer auf „Primitive War“ wartet, sollte sich darauf gefasst machen, dass die Dinosaurier fast nie zu sehen sein werden. Und wenn doch, dann nur kurz, aus spitzen Winkeln und auch nur Teile von ihnen.
Die grundlegende Prämisse Mensch gegen Dinosaurier ist in dieser delikaten Form schon mehrfach auf Zelluloid gebannt worden. Dass es nicht unbedingt immer in der Größenordnung der „Jurassic Park“- und „Jurassic World“-Filme sein muss, bewiesen etwa die trashigen „Carnosaurus“-Filme von Roger Cormans Billigschmiede New Concorde. Wer auf Hollywood-Optik nicht verzichten kann, wurde zudem bereits 2017 bestens mit „Kong: Skull Island“ bedient.
Aber vielleicht kann Sparke der Idee noch etwas Neues abgewinnen. Zumindest konnte er Jeremy Piven davon überzeugen, einen Miniauftritt zu absolvieren. In weiteren Rollen sind Tricia Helfer, Ryan Kwanten, Jake Ryan, Nick Wechsler, Ana Thu Nguyen und Carlos Sanson Jr. zu sehen. Wann und wie „Primitive War“ veröffentlicht wird, steht noch nicht fest, 2025 dürfte aber gesichert sein. Und jetzt dürft ihr euer Wissen in Sachen „Jurassic“-Franchise beweisen: