Mit „Juror #2“ beendet Filmlegende Clint Eastwood aller Voraussicht nach seine beeindruckende Karriere. Doch ein triumphaler Abgang bleibt wohl aus – und das hat einen einfachen Grund.
Als wäre es nicht genug, dass er mit Western-Meisterwerken wie „Für eine Handvoll Dollar“, „Zwei glorreiche Halunken“ und Klassikern wie „Dirty Harry“ als Schauspieler seinen Weg in die Filmgeschichte fand, sorgte Clint Eastwood ab den 70er-Jahren auch noch als Regisseur für Meilensteine: Für „Erbarmungslos“ und „Million Dollar Baby“ gewann er in dieser Kategorie sogar jeweils einen Oscar, zudem wurde er für „Mystic River“, „Letters from Iwo Jima“ und „American Sniper“ immerhin nominiert.
Während andere in seinem Alter schon seit über zwei Jahrzehnten den Ruhestand genießen, dreht der inzwischen 94-jährige Eastwood weiter Filme. Wobei der Gerichtsthriller „Juror #2“ wohl das letzte Werk der Hollywood-Legende werden soll; was man aber ja bereits beim Vorgänger „Cry Macho“ und sogar davor bei „The Mule“ bereits vermutete. Wenn jetzt tatsächlich Schluss ist, dann erlebt Clint Eastwood allerdings nach 69 Jahren im Filmgeschäft nicht den erhofften grandiosen Abschied, zumindest nicht in finanzieller Hinsicht.
Falls ihr ihn verpasst habt: „Cry Macho“ könnt ihr hier bei Prime Video im Stream leihen oder kaufen
Denn „Juror #2“ überzeugte trotz der Aussicht, der letzte Film von Clint Eastwood zu sein und namhafter Stars wie J.K. Simmons, Toni Collette und Nicolas Hoult an den Kinokassen nicht: 5 Millionen US-Dollar spielte „Juror #2“ zum Start international ein, wobei Frankreich mit 3,1 Millionen US-Dollar an Umsatz der stärkste Markt war, wie Variety mitteilt.
Was euch bei dem Film erwartet, verrät der folgende Trailer:
„Juror #2“ wird in weniger als 50 US-Kinos gezeigt
Wie viel „Juror #2“ im vermeintlich größten und wichtigsten Markt, den USA, eingespielt hat, ist nicht genau bekannt. Laut Box Office Mojo soll es sich um gerade einmal 90.000 US-Dollar handeln, laut Variety werden offizielle Zahlen vom zuständigen Studio Warner Bros. jedoch nicht kommuniziert. Völlig unrealistisch dürfte der geringe Umsatz, den Box Office Mojo vermeldet, jedoch leider nicht sein und dafür gibt es einen einfachen Grund: „Juror #2“ läuft in weniger als 50 Kinos in den USA (via Variety).
Eigentlich sollte der womöglich letzte Film von Clint Eastwood sogar lediglich bei Warner Bros. Streamingdienst Max veröffentlicht werden. Der limitierte Kinostart legte den Schluss nahe, dass man „Juror #2“ immerhin ermöglichen wolle, sich für das Academy-Awards-Rennen zu qualifizieren. Laut Quellen von Variety sieht es aber wohl nicht danach aus, als würde Warner Bros. eine entsprechende Kampagne für die Oscars 2025 starten.
Warum genau „Juror #2“ ausgerechnet in den USA so sträflich vernachlässigt wird, ist unklar. Variety stellte die These auf, dass die Verantwortlichen von Warner Bros. schlicht nichts mit dem Werk von Clint Eastwood anzufangen wüssten. Anscheinend wiegt der finanzielle Fehlschlag durch „Cry Macho“ schwer, der weltweit lediglich 16,5 Millionen US-Dollar einspielen konnte (via Box Office Mojo). Dass Clint Eastwood selbst in seinem hohen Alter noch für Hits sorgen kann, bewies er jedoch direkt davor mit „The Mule“ (174 Millionen US-Dollar weltweit) und vor allem 2014 mit „American Sniper“ (547 Millionen US-Dollar weltweit).
Zumal die Resonanz bei „Juror #2“ wahrlich überzeugend ausfiel: Aktuell steht der Justizthriller auf Rotten Tomatoes bei beeindruckenden 91 % an positiven Kritiken. Ob Clint Eastwoods wahrscheinlich letztes Werk zu Unrecht vernachlässigt wurde, könnt ihr in Deutschland ab dem 2. Januar 2025 selbst in Erfahrung bringen; hoffentlich läuft das Werk dann hierzulande in genügend Kinos…
Wie viele Fragen über Clint Eastwood könnt ihr richtig beantworten? Macht den Test: