Jeder macht mal einen Fehler und normalerweise ist es auch sehr unterhaltsam, sich anzuschauen, was beim Dreh so alles schief gelaufen ist. So beliebt sind diese Szenen, dass einige Filme sie sogar in den Abspann aufnehmen. Doch abseits von Versprechern und anderen Patzern kostet mancher Schnitzer das verantwortliche Filmstudio eine Menge Geld. Es mag schwer vorstellbar sein, doch Filmproduktionen sind bis aufs kleinste Detail durchgeplant, läuft da also etwas schief, hat man den Salat. Da es trotzdem ganz interessant ist, sich anzuschauen, was so alles schief laufen kann, haben wir hier für euch 9 besonders teure Film-Patzer zusammengestellt.
„Ein Quantum Trost“
Auch am Set des berühmtesten Geheimagenten der Welt läuft nicht immer alles nach Plan. So zog sich 007-Darsteller Daniel Craig leider einige ungewollte Verletzungen zu, als ihn ein Stuntman während einer Kampfszene versehentlich ins Gesicht trat. Craig erlitt eine doch recht ernste Wunde, die genäht werden musste und damit keine üble Narbe zurückblieb, benötigte er noch weitere plastische Chirurgie. Ein blaues Auge war für ihn da das geringste Problem, stellte die Filmcrew aber vor eine Herausforderung: Der Bluterguss musste während der Post-Produktion aufwändig mit Computer-Technik „entfernt“ werden. Dazu kam noch, dass ein Stuntman sein Auto versehentlich in den Gardasee fuhr und ein weiterer schwer verletzt wurde, nachdem er mit seinem Auto gegen eine Wand fuhr. Diese Unfälle waren finanziell gesehen natürlich eine Katastrophe, was Daniel Craig in einem Interview von einem „Bond-Fluch“ sprechen ließ. Leider scheint er damit Recht zu haben…
„Skyfall“
Denn auch die darauffolgende 007-Produktion blieb nicht vom „Bond-Fluch“ versehrt. Bei den Dreharbeiten zu „Skyfall“ soll Daniel Craig leider ein Paar schwarzer Lederhandschuhe zum falschen Zeitpunkt getragen haben, was angeblich ungeahnte Nebenkosten nach sich zog. Es war wohl so, dass Craig den Regisseur Sam Mendes fragte, ob er in einer bestimmten Szene ein paar Handschuhe tragen dürfe. Mendes sah dabei kein Problem und stimmte zu. In dieser Szene geht es aber darum, dass ein Bösewicht die Pistole von Bond entwendet, was ihm leider nichts bringt, weil diese nur durch die Fingerabdrücke von 007 aktiviert werden kann. Doch wie kann Bond selbst die Pistole abfeuern, wenn er Handschuhe trägt? Leider fiel der Fehler wohl erst in der Post-Produktion auf, weshalb auch hier Computer-Technik herhalten musste, welche die Handschuhe digital entfernte. Der Filmfehler war behoben, doch nur gegen eine saftige Rechnung.
„Proud Mary“
„Proud Mary“ dreht sich nicht um eine Geheimagentin, sondern um eine knallharte Auftragskillerin (gespielt von Taraji P. Henson aus „Hidden Figures“). Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, nachdem sie einen kleinen Jungen zum Waisen macht. Als Auftragskillerin schwimmt sie geradezu im Geld, was sich zum Beispiel an ihrem teuren Sportwagen (einem silbernen Maserati) zeigt. Die Luxuskarosse sorgte am Set allerdings für Wirbel: Beim Dreh unterlief Hauptdarstellerin Taraji P. Henson ein Fehler, was dazu führte, dass sie das Auto gegen einen Hydranten fuhr. Glücklicherweise blieb sie unverletzt – dem Auto dahingegen erging es wesentlich schlechter, was angeblich zu Kosten um die 12.000 US-Dollar führte!
„Justice League“
In diesem Beispiel trägt nicht etwa der Schauspieler die Schuld, sondern das verantwortliche Studio. Wie euch vielleicht bekannt ist, mussten große Teile des „Justice League“-Films noch einmal gedreht werden. Im Juli 2017 wurde der Cast des Films deshalb noch einmal zusammengerufen. Bei einem der Schauspieler waren allerdings ungeahnte Veränderungen eingetreten: Henry Cavill alias Superman hatte sich für seine Rolle in „Mission Impossible – Fallout“ einen Schnauzer wachsen lassen und es war ihm vertraglich untersagt, sich das gute Stück abzurasieren. Auch hier wurde zur Behebung des Problems kurzerhand auf digitale Spezialeffekte zurückgegriffen. Da das hier benötigte Verfahren allerdings wesentlich komplizierter war als zum Beispiel bei James Bonds blauem Auge, kostete der Spaß angeblich Millionen. Außerdem war das Ergebnis leider alles andere als unauffällig.
„Mit Schirm, Charme und Melone“
Im englischen Original heißt dieser Film „The Avengers“, gehört aber nicht zum Superhelden-Genre. Dafür geht es hier wieder um Spione, was natürlich ebenfalls unterhaltsam ist. Der Film basiert auf einer gleichnamigen britischen TV-Serie und in den Hauptrollen sind Ralph Fiennes („Der englische Patient“) und Uma Thurman („Kill Bill“) zu sehen. Leider handelte es sich hier um einen finanziellen und kritischen Flop, doch Schlagzeilen machte der Film trotzdem. Denn während man eine Explosion drehte, kamen ein paar Feuerfunken abhanden, die das Dach eines nahe gelegenen Studios in Brand setzten. Als Folge brannte ein ganzes Set, welches wohl 1,5 Millionen US-Dollar wert gewesen sein soll, vollständig nieder.
„The Hateful Eight“
In Quentin Tarrantinos klaustrophobischem Western „The Hateful Eight“ spielt die Verbrecherin Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh aus „Atypical“) ein Lied auf einer Gitarre. Soweit so gut, bei dem Instrument handelte es sich allerdings um eine Rarität: Eine originale Martin Gitarre aus dem 19. Jahrhundert, die extra für den Film aus einem Museum geliehen wurde. Co-Star Kurt Russell („Guardians of the Galaxy Vol. 2“) sollte ihr die Gitarre entreißen, darauf wäre ein unauffälliger Schnitt gefolgt, wodurch man die Gitarre gegen ein billiges Exponat austauschen wollte, bevor Kurt Russell das gute Stück zerschmettert hätte. Ein typischer Filmtrick eben. Doch leider lief alles anders als geplant, denn Russell schnappte sich die Museums-Gitarre und zerschmetterte sie kurzerhand: Alles in einer wunderbar fließenden Bewegung. Die Szene schaffte es sogar in den Film und Leighs Ausruf der Überraschung ist echt. Leider kostete der Spaß 40.000 US-Dollar und zerstörte ein historisches Artefakt für immer.
„Sieben“
In „Sieben“ jagen Brad Pitt und Morgan Freeman einen Serienkiller (gespielt von Kevin Spacey), der seine Morde an die sieben Todsünden anlehnt. Wie es sich für einen Detektiv-Film gehört, gibt es eine rasante Verfolgungsjagd im strömenden Regen. Leider lief diese jedoch alles andere als geplant: Brad Pitt rutschte auf der nassen Straße aus, stürzte und rammte seine Hand durch die Windschutzscheibe eines Autos, wobei eine Sehne durchtrennt wurde. Solch eine Verletzung heilt nur sehr langsam und so änderte man kurzerhand das Drehbuch, um zu erklären, dass sich Pitts Charakter eine Verletzung zuzieht und danach einen Gips trägt. Das hört sich nicht weiter kompliziert an und ist auch eine elegante Lösung, kostete aber trotzdem Zeit und dadurch Geld. Da „Sieben“, wie die meisten Filme, nicht chronologisch gedreht wurde, musste Brad Pitt in einigen Szenen außerdem seine verletzte Hand in der Hosentasche oder hinter dem Rücken verstecken.
„Battlestar Galactica“
In der dritten Staffel der erfolgreichen und von Kritikern gelobten Science-Fiction-Serie „Battlestar Galactica“ gibt es eine Folge, in welcher Admiral Adama (Edward James Olmos, auch bekannt aus „Blade Runner“) an einem wunderschönen Modellschiff baut. Überwältigt von Wut und Trauer zerstört er das Schiffchen anschließend. Dieser Gefühlsausbruch war so nicht geplant, Olmos improvisierte hier nach Herzenslust. Wie schon im Falle von „The Hateful Eight“ handelte es sich bei dem Modellschiff leider um eine Leihgabe aus einem Museum. Die Improvisation von Olmos führte demnach zu einem Schaden in Höhe von 200.000 US-Dollar!
„Der Pate“
Auch der Dreh zum Gangster-Epos „Der Pate“ hatte mit einigen Rückschlägen zu kämpfen. So verletzte sich Al Pacino („Heat“) dermaßen ungünstig am Knöchel, dass große Teile des Drehs neu geplant werden mussten, weil Pacino sich nur im Rollstuhl oder auf Krücken bewegen konnte. Als wäre das noch nicht genug gewesen, verpasste Kino-Legende Marlon Brando („Endstation Sehnsucht“) schlicht seinen Flug zum Set. Das klingt zunächst nicht weiter dramatisch, bedeutete aber konkret, dass ein gesamter Drehtag kurzfristig verloren ging, was insgesamt wohl 40.000 US-Dollar gekostet haben soll.