Die Dreharbeiten zu „Justice League“ sollen das reinste Fiasko gewesen sein. Nun meldete sich Regisseur Joss Whedon zu Wort und teilte seinerseits Anschuldigungen aus.
Joss Whedon wurde in den letzten Jahren vermehrt mit harten Anschuldigungen konfrontiert. Dazu zählen das Ausnutzen seiner Macht, rassistische Äußerungen sowie frauenverachtendes und belästigendes Verhalten am Set. Nun trat der Regisseur und Drehbuchautor in die Öffentlichkeit und bezog Stellung zu den schwerwiegenden Vorwürfen.
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In einem mehrtägigen Interview mit New York Magazine (via CinemaBlend) äußerte sich der Regisseur von Filmen wie „Marvel’s The Avengers“ und „Avengers: Age of Ultron“ zu den brisanten Beschuldigungen. Neben zugegebenen Affären mit Fans und Journalistinnen sowie der Anschuldigung, dass Whedon die Schauspielerin Charisma Carpenter am Set der Serie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ misshandelt haben soll, dreht sich das Gespräch insbesondere um die skandalträchtigen Dreharbeiten von „Justice League“.
So bezeichnet Whedon seine Entscheidung, „Justice League“ für Zack Snyder übernommen zu haben, als einen seiner größten Fehler. Die Turbulenzen am Set könnten laut Spekulationen unter anderem dadurch hervorgerufen worden sein, dass Snyder oftmals mit Improvisationen gearbeitet hat, während Whedon sich strikt an das Drehbuch hielt. Dadurch entstanden Meinungsverschiedenheiten, sodass beispielswiese Gal Gadot sich sträubte, ihre Figur auf die von Whedon vorgesehene Weise zu verkörpern und der Regisseur sie beleidigt und ihr mit einem Karriereende gedroht haben soll. Auf diese Anschuldigung reagierte Whedon wie folgt:
„Englisch ist nicht ihre Muttersprache und ich tendiere dazu, mich auf eine nervig blumige Art auszudrücken.“
Joss Whedon ist kein Einzelfall. Aus den Sphären Hollywoods hört man leider nicht selten empörende Meldungen. Einige der aufsehenerregendsten Skandale aus der Traumfabrik haben wir euch in unserem Video zusammengetragen:
Joss Whedon attackiert Cyborg-Darsteller Ray Fisher
Gal Gadot hatte sich nach dieser Äußerung mit dem New York Magazine in Verbindung gesetzt und klargestellt, dass sie alles glasklar verstanden habe. Im vergangenen Jahr hatte sich vor Gadot bereits Cyborg-Darsteller Ray Fisher hinsichtlich des toxischen Verhaltens von Whedon ausgesprochen. Er warf dem Regisseur einen Machtmissbrauch während der Nachdrehs zu „Justice League“ vor. Joss Whedon geht in dem Interview zwar nicht direkt auf diese Anschuldigung ein, erklärt jedoch, warum der Handlungsstrang rund um Cyborg, der laut Zack Snyder den Kern des Films bilden sollte, aus dem Film geschmissen wurde.
Der Grund dafür sei, dass die Geschichte rund um Cyborg keinen Sinn für Whedon ergeben habe. Außerdem behauptete der Filmschaffende, dass Ray Fisher ein schlechter Schauspieler sei und keine der von ihm geäußerten Vorwürfe der Wahrheit entsprechen. Whedon ergänzte über seinen ehemaligen Kollegen:
„Wir sprechen hier von einer böswilligen Gewalt. Wir reden von einem schlechten Schauspieler im doppelten Sinne.“
Fisher entgegnete dem Regisseur mit folgendem Tweet:
„Sieht so aus, als müsste Joss Whedon nun doch noch ein Endspiel inszenieren… Anstatt heute auf all die Lügen und die Albernheiten einzugehen, werde ich das Vermächtnis von Dr. Martin Luther King zelebrieren. Morgen geht die Arbeit dann weiter.“
Whedons Stellungnahme zu den Vorwürfen versetze die Fangemeinde in Aufruhr und zahlreiche Twitter-Nutzer*innen teilten mit, dass sie hinter Ray Fisher stehen und bezeichnen den 57-jährigen Marvel- und DC-Regisseur als geliefert. Zuletzt arbeitete Whedon an der von ihm geschaffenen HBO-Serie „The Nevers“, die er 2021 allerdings aus persönlichen Gründen verließ. Weitere Projekte mit Joss Whedon sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt.
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