Der Film mag zwar schon drei Jahre alt sein, aber der Snyder-Cut verspricht auch für Fans ein völlig neues Filmerlebnis. Und zwar eines, wie es Regisseur Zack Snyder ursprünglich angedacht hatte. Der erste Trailer ist eine DC-Offenbarung.
Es war ein Kampf, der eigentlich schon verloren schien, bevor er überhaupt beginnen konnte: Inmitten einer Zeit persönlicher Schicksalsschläge musste Filmemacher Zack Snyder von seinem Herzensprojekt „Justice League“ zurücktreten. In all den Jahren nach dem desaströsen Ergebnis hatte sich Snyder kaum und schon gar nicht negativ zu dem Ganzen geäußert. Das Kapitel schien abgeschlossen. Doch da rechnete niemand mit der Fan-Bewegung mit dem Hashtag #ReleaseTheSnyderCut, der es schließlich gelang, die Verantwortlichen umzustimmen und „Zack Snyder‘s Justice League“ zu ermöglichen.
Sicherlich steckt da auch etwas Kalkül dahinter: WarnerMedia hat just den hauseigenen Streamingdienst HBO Max in den Vereinigten Staaten gestartet. Im Kampf um Abonnent*innen sind exklusive Werke das A und O. Da kommt eine vergleichsweise günstige Neufassung eines bereits vorhandenen Filmes gerade recht. Wobei günstig relativ ist: Robert Greenblatt, Chef von HBO Max und Vorsitzender von WarnerMedia, enthüllte jüngst, dass sich das Unternehmen den Synder-Cut einiges kosten lässt. Über 30 Millionen US-Dollar werden veranschlagt, wobei die tatsächliche Summe verschwiegen wird.
Ray Fisher ist nicht gut auf Joss Whedon zu sprechen. Und diese Hollywoodstars hassen ihre Filmpartner:
„Justice League“ stellt Cyborg in den Mittelpunkt
Nicht nur Snyder war beim Panel im Rahmen des DC FanDomes dabei, auch die Darsteller*innen Ben Affleck, Henry Cavill, Ray Fisher, Ezra Miller, Gal Gadot sowie Regie-Kollegin Patty Jenkins überbrachten als Gäste die Fragen der Fans. Was die Justice League für ihn persönlich ausmache, sei die Tatsache, dass jedes Mitglied im Grunde ein/e Einzelgänger*in ist, die aber im Laufe der Zeit zusammenwachsen und sich erst dann voll entfalten. Cyborg, betonte Snyder einmal mehr, sei in diesem Ensemble das Herz. Ihn in seiner Fassung zur vollen Größe wachsen zu lassen, sei für ihn die wichtigste Mission gewesen.
Für Ray Fisher dürfte diese Nachricht eine besonders berührende sein. Kurz nach der Enthüllung der Sensationsnachricht hatte er sich in mehreren Tweets an die Öffentlichkeit gewandt und Ersatz-Regisseur Joss Whedon mit Anschuldigungen konfrontiert, die unglaublich erscheinen: Der ehemalige MCU-Regisseur soll sich am Set völlig daneben benommen haben. Darunter litt offenbar nicht nur Fisher selbst, sondern die gesamte Crew sowie Besetzung. Warner Bros. hat bereits eine interne Untersuchung angeordnet.
Snyder drehte nach den Fragen an sich den Spieß um und stellte Fans auf der ganzen Welt selbst welche. Ihn interessierte etwa, was sie dazu gebracht hat, die Snyder-Cut-Bewegung auszurufen. Er sei von der schieren Größe und der Entwicklung dieser Bewegung geradezu überwältigt gewesen.
Was hält die weitere Zukunft noch so parat für das DC-Universum?
Zack Snyder krempelt „Justice League“ komplett um
Seit klar ist, dass Snyder seine persönliche Schnittfassung veröffentlichen darf, hält der Filmemacher nicht mehr mit seiner Meinung hinterm Berg: Nicht nur möchte er den Fans den Film geben, den sie verdient haben, er hat auch eine ganz klare Meinung zur Kinofassung, die nach seinem Weggang von MCU-Filmemacher Joss Whedon mitverantwortet wurde. In einem Interview betonte er gar, dass er den Film eher „zerstören“ und „in Flammen aufgehen lassen“ würde, bevor er auch nur auf ein einziges Bild zurückgreife, das er nicht gefilmt habe. Deutlicher kann man es wohl kaum kommunizieren.
Snyders ursprüngliche Fassung, die er vor seinem Rücktritt vom Regieposten ablieferte, hatte eine Laufzeit von knapp zweieinhalb Stunden. Warner Bros. ließ daraufhin eine Fassung mit 120 Minuten Laufzeit erstellen, für die man angeblich nur auf ein Viertel der ursprünglichen Aufnahmen Snyders zurückgegriffen hat. Der Rest stammt wohl von Whedon. Dass an dieser Geschichte etwas dran sein könnte, sieht man am just veröffentlichten Trailer zu „Zack Snyder‘s Justice League“, der einen komplett anderen Ansatz verfolgt als die Kinofassung.
Und der Trailer allein atmet bereits pure Snyder-Atmosphäre à la „Watchmen – Die Wächter“, was wohl auch am Song „Hallelujah“ liegt. Das Ergebnis ist ein rund vierstündiges Erlebnis, das Fans auf HBO Max (hierzulande eventuell über Sky) entweder als vierteilige Miniserie oder später als kompletten Film genießen können.
Übrigens, neben Batman gehört auch Doctor Manhattan von den „Watchmen“ zu Snyders Favoriten innerhalb des DC-Universums.
Batmans Erzfeind könnte in Form von Joaquin Phoenix dank des DC-Multiversums in Zukunft doch auf Robert Pattinsons Batman stoßen. Wie gut kennt ihr den Clown-Prinz des Verbrechens?