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North Country: Nach dem Scheitern ihrer Ehe kehrt Josey Aimes (Charlize Theron) in ihre Heimat im Norden Minnesotas zurück - sie träumt von einem besseren Leben für sich und ihre beiden Kinder. Ihre Freundin Glory (Frances McDormand) arbeitet als eine von wenigen Frauen im Bergbau, und sie vermittelt Josey eine Stelle in der Grube. Josey stellt sich auf die oft gefährliche Knochenarbeit ein, aber wirklich unerträglich sind nur...

Handlung und Hintergrund

Ende der 80er steht Josey Aimes (Charlize Theron) vor den Trümmern ihrer Ehe und muss, um sich und die beiden Kinder in ihrer Heimatstadt im Norden Minnesotas wirtschaftlich über Wasser zu halten, als einfache Arbeiterin im Bergwerk der Pearson Tacomite and Steel anheuern. Dort betrachten männliche Kollegen und Vorgesetzte die wenigen weiblichen Angestellten als Freiwild. Als Josey sich gegen die rabiaten Belästigungen schließlich juristisch zur Wehr setzt, schlägt der Konzern mit aller Härte zurück.

Whale Rider„-Regisseurin Niki Caro versammelt illustres US-Personal für dieses engagierte Blue-Collar-Drama nach einer wahren Geschichte.

Mit ihrem Job in einer Mine soll für die zweifache Mutter Josey nach gescheiterter Ehe ein neues Leben beginnen. Doch mehr als die harte Arbeit zermürben sie die sexuellen Anspielungen und Demütigungen der Männer, die sogar in körperliche Attacken münden. Geschockt zieht Josey vor Gericht, braucht aber die Solidarität ihrer Kolleginnen, um von der Verleumdungsstrategie der Verteidigung nicht überrollt zu werden.

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Nach gescheiterter Ehe mit einem brutalen Trinker kehrt die Josey mit ihren beiden Kindern in ihr Elternhaus nach Minnesota zurück. Um die Familie über Wasser zu halten, nimmt sie einen Job in einer Mine an. Doch im rauen, männerdominierten Berufsalltag sind Frauen nicht gern gesehen, und so muss Josey sich jeden Tag aufs Neue den Beleidigungen, Demütigungen und Übergriffen ihrer Kollegen stellen. Nachdem selbst Beschwerden bei ihren Vorgesetzten nicht fruchten, zieht die entnervte Mutter gegen ihre Arbeitgeber vor Gericht.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Niki Caro
Produzent
  • Nana Greenwald,
  • Jeff Skoll,
  • Helen Bartlett,
  • Doug Claybourne,
  • Nana Greenwald,
  • Nick Wechsler,
  • Jeff Skoll
Darsteller
  • Charlize Theron,
  • Elle Peterson,
  • Thomas Curtis,
  • Frances McDormand,
  • Sean Bean,
  • Woody Harrelson,
  • Jeremy Renner,
  • Richard Jenkins,
  • Sissy Spacek,
  • James Cada,
  • Rusty Schwimmer,
  • Linda Emond,
  • Michelle Monaghan,
  • Brad William Henke,
  • Jillian Armenante,
  • Amber Heard,
  • John Aylward,
  • Xander Berkeley,
  • Corey Stoll,
  • Cole Williams,
  • Bryan Fagerstrom,
  • Chris Mulkey,
  • Arron Shiver,
  • Clif Stokes,
  • Sage Coy,
  • Marcus Chait
Drehbuch
  • Michael Seitzman
Musik
  • Gustavo Santaolalla
Kamera
  • Chris Menges
Schnitt
  • David Coulson
Casting
  • Mali Finn

Kritikerrezensionen

    1. Ein Film, der in leisen und ruhigen Bildern die tragische Geschichte erzählt, die wohl viele Frauen dieser Welt erzählen könnten. Eine Geschichte von stillschweigendem hinnehmen, was Männer sich aufgrund ihrer körperlichen Überlegenheit herauszunehmen wagen.

      Die Figur der Josy gab es echt, dieser Film basiert auf wahren Tatsachen und ist damit umso trauriger. Die Josy im Film muss sich durch einen Urwald an männlicher Gewalt kämpfen. Seit sie erste Anzeichen machte, zu einer Frau zu werden, wurde sie immer wieder belästigt.

      Im Alter von sechzehn wurde sie von ihrem Lehrer vergewaltigt, ihr Ehemann hat sie geschlagen und in der Mine wo sie ihr erstes Stück Freiheit durch harte Arbeit erkaufen will wird sie und auch ihre Arbeitskolleginnen von jeder nur möglichen Seite belästigt.

      Die Männer kommen in diesem Film nicht gut weg. Eine große Masse wird als triebhafte und rücksichtslose Gruppe dargestellt. Es sind nur wenige Männer, die an ihre Würde als Teil der Menschheit appellieren und an die Verantwortung darin.

      Der Regisseur lässt den Bildern des alltäglichen Lebens und den dazugehörigen Geräuschen Raum. So entsteht ein realistisches Abbild, das die Protagonistin mit ihren Nöten und ihrer Einsamkeit in einer bigotten Gesellschaft umso näher ans Herz wachsen lässt.

      Das Rauschen der Kohle auf dem Förderband und der unerbittliche Fortlauf lassen die Härte eines alltäglichen Arbeiterlebens erahnen und spürbar werden. Doch für Josy gibt es einen zarten Hoffnungsschimmer am Horizont.

      Fazit: In eiskalten Bildern erzählter, wunderschön photographierter Film der von einer unglaublichen Brutalität erzählt, die kaum zu ertragen ist, wäre da nicht das Gesicht von Charlize Theron. Ein Film, der wirklichen Grund zu Tränen im Kino gibt.
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      1. Josey Aimes (Charlize Theron in einer erneut oscar-würdigen Rolle) hat es nicht leicht als Mutter von zwei Kindern, die von ihrem Mann verprügelt wird, mit Kollegen, die sie in einem „typischen Männerjob“ nicht akzeptieren wollen, hängen gelassen von einer Gewerkschaft, die ihr den Rücken nicht stärkt, und mit einem Vater, der ihr in den Rücken fällt und sie verachtet. Nein, Josey hatte es nie leicht, aber sie weiß, dass sie Recht hat, und als das Maß der Demütigung selbst ihre Toleranzgrenze übersteigt, verlangt sie von ihrem Arbeitgeber und ihrem sozialen Umfeld nur eines: Akzeptanz.

        (…) Die kunstvolle Montage der unterschiedlichen Zeit- und Erzählebenen, die eindrucksvollen Aufnahmen der Natur- und Industrielandschaften, aber vor allem die herausragende Führung der Schauspieler ergeben einen Film, der in seiner Intensität überwältigend ist. So gelingt es, die Zuschauer an einer Geschichte teilhaben zu lassen, die sich jenseits der üblichen großen Hollywood-Themen bewegt.

        Trotz der Konzentration auf ein individuelles Schicksal bleibt die Geschichte von „Kaltes Land“ jederzeit universell übertragbar auf die feministische Emanzipation der achtziger Jahre innerhalb der industriellen Arbeitswelt der westlichen Industriestaaten. Ja mehr noch, sie erzählt, warum und wozu die Schwachen sich wehren müssen, wenn die Mächtigen ihre Macht mißbrauchen.

        (…) Beeindruckend, wie es der Regisseurin Caro gelingt, einen Focus auf Charlize Theron zu legen und trotzdem dem weiteren, brilliant agierenden Ensemble Platz für individuelle darstellerische Höchstleistungen einzuräumen, die jenseits von großen ausgewalzten Dialogen auch durch Mimik und Gestik zu überzeugen vermögen. Sissy Spacek etwa als Mutter hat eine ziemlich stumme und zurückgenommene, aber nichts destotrotz starke Rolle. Und selbst die breite Masse der männlichen Belegschaft innerhalb der Minengesellschaft ist absolut glaubhaft besetzt und geführt.

        Empörung und Mitgefühl der Zuschauer werden nicht anhand einfacher handwerklicher Kniffe erzeugt, sondern durch eine emotionale Involvierung, die an Grenzen geht, ohne peinlich zu werden. Das Vertrauen der Regisseurin in das hohe Können von Cast und Crew führt den Film zu einer gemeinsamen, beispielhaften Meisterleistung dessen, was Hollywood jenseits industrieller Kinomassenware zu leisten im Stande ist.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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