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Je vais bien, ne t'en fais pas: Die 19jährige Lili muss erfahren, dass ihr Zwillingsbruder nach einem Streit mit den Eltern spurlos verschwunden ist. Während dies die Eltern kalt lässt, erleidet Lili ein Trauma und wird anorexisch. Von ihrem Bruder erhält sie Postkarten mit dem Satz "Keine Sorge, mir geht's gut".

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Handlung und Hintergrund

Kaum ist die 19-jährige Lili (Melanie Laurent) aus ihrem Spanienurlaub zurückgekehrt, muss sie erfahren, dass ihr Zwillingsbruder nach einem Streit spurlos verschwunden ist. Mutter Isabelle (Isabelle Renauld) und Vater Paul (Kad Merad) nehmen es einfach so hin, was Lili zunächst zornig, bald depressiv macht. Traumatisiert von dem Verlust, wird sie völlig abgemagert in eine Anorexie-Klinik eingeliefert. Auch ihre neuen Freunde, das Pärchen Lea (Aissa Maiga) und Thomas (Julien Boisselier) sind hilflos. Dann erhält sie eine Postkarte vom Bruder.

Weit mehr als nur frankophile Cineasten sollten von dem emotional überwältigenden, subtilen Mysterydrama begeistert sein: Philippe Lioret („Die Frau des Leuchtturmwärters„) erzählt wie in „Unter dem Sand“ von Verlust und Hoffnung - nur mit erschütterndem Überraschungsende.

Als die 19-jährige Lili nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub erfährt, dass ihr Zwillingsbruder Loic abgehauen ist, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Denn er kann nur in Schwierigkeiten geraten sein.

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Gut gelaunt kommt Lili aus dem Sommerurlaub und erfährt, dass ihr Zwillingsbruder nach einem Streit mit dem Vater das Haus verlassen hat. Sie hinterlässt verzweifelt Nachrichten auf seiner Mailbox, wartet vergeblich auf eine Antwort und flüchtet sich in Nahrungsverweigerung und Depression. Dann erreicht sie eine Karte mit der Nachricht „Keine Sorge, mir geht’s gut“. Das bringt die Kranke wieder auf die Beine und lässt sie neuen Lebensmut schöpfen. Sie ahnt nicht, dass ein schmerzhaftes Geheimnis auf sie wartet.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Philippe Lioret
Produzent
  • Christophe Rossignon
Darsteller
  • Mélanie Laurent,
  • Kad Merad,
  • Isabelle Renauld,
  • Julien Boisselier,
  • Aïssa Maïga
Drehbuch
  • Philippe Lioret
Musik
  • Nicola Piovani
Kamera
  • Sascha Wernik
Schnitt
  • Andrea Sedlácková
Casting
  • Laure Cochener

Kritikerrezensionen

    1. „Keine Sorge, mit geht’s gut“ von Regisseur Philippe Lioret ist eine emotionale Studie über Familienbindungen, in der sich die Spannung ähnlich der eines Thrillers stetig aufbaut. Denn die Familie scheint mit dem Verschwinden von Loïc ein Geheimnis zu verbergen, das seiner Zwillingsschwester Lili schwer zu schaffen macht. Die tiefe Verbindung, die Zwillinge oft zueinander haben, existiert offenbar auch hier. Die Eltern, gespielt von Kad Merad als Paul und Isabelle Renauld als Isabelle, scheinen sich um Loïc wenig Sorgen zu machen. Nur das übernächtigte Aussehen der Mutter liefert einen Hinweis, dass etwas nicht in Ordnung ist.

      Die Eltern gehen jedoch ihrem Alltag nach, als wäre nichts passiert. Lili fragt die Eltern immer eindringlicher danach, was eigentlich vorgefallen ist. Der Vater sagt, die Polizei könne nicht helfen, weil Loïc volljährig sei. Loïcs Freund, den Lili befragt, weiß auch nicht weiter. Lili bricht in Tränen aus, wird immer nervöser und kann nicht mehr essen. Auf einmal ist ihre heile Welt nicht mehr ganz. In ihrem Gesichtsausdruck spiegelt sich das Unsagbare, für das es auch kein Gegenüber gibt. Wie kann der Bruder auf einmal fort sein, ohne dass es jemanden groß kümmert?

      Lili wird in die geschlossene Abteilung einer Klinik für Magersüchtige eingewiesen. Das allgemeine Kontaktverbot ist eine Provokation für die besorgten Eltern, sie wollen Lili nicht wirklich den fremden Ärzten anvertrauen. Der Vater bringt schließlich die erste Postkarte von Loïc. „Keine Sorge, mir geht’s gut“, schreibt der Bruder an Lili. Das hilft ihr zwar, wieder zu essen und die Klinik zu verlassen, doch auf ihrem Leben liegt weiterhin ein Schatten. Sie gibt die Schule auf, arbeitet im Supermarkt, und Thomas, der sich in sie verliebt, kann sie nur schwer aus der Isolation locken.

      Philippe Lioret versieht die von Schweigen und Fragezeichen geprägten Szenen mit Datumsangaben. 25. August, 2. September, 28. September, bis hin zum Juli nächsten Jahres: Lili, bewegend gespielt von Mélanie Laurent, wirkt, je mehr Zeit verstreicht, in ihrer Verstörung am normalsten. Die Zweifel, die das Verhalten ihrer Eltern hervorruft, sind so vage, dass auch die Zuschauer keinen Anker für ihr Misstrauen bekommen.

      Lioret lässt vor der Auflösung des Rätsels am Ende des Films lange und tief in die abgeschottete, für Außenstehende kaum zu dechiffrierende Privatheit einer bürgerlichen Familie blicken. Jenseits schneller und einfacher Schuldzuweisungen geht es um die Konturierung des emotionalen Halts, den die Beziehungen geben. Bei diesem Film ist der Weg das Ziel. Die Auflösung am Schluss gibt zwar dem Gesehenen eine neue, tiefere Bedeutung, sollte aber unter Aspekten der Wahrscheinlichkeit nicht unter die Lupe genommen werden. Die intensive Spannung, die langsame Annäherung an die Gefühle der Menschen jenseits der Sprache, sind das Zuschauen wert.

      Fazit: Spannend konstruiertes französisches Familiendrama um das Verschwinden eines Sohnes.
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