Kid-Thing: Engel oder Teufel? Der Schrecken setzt ein, wenn die Grenzen verwischen. Annie, ein "Kid-Thing"; reißt, beißt, zerquetscht, zerplatzt und beschießt alles, was ihr so beim Herumstreunen in die Finger kommt. Und dann bahnt sich ein Hilfeschrei den Weg an Annies Ohr: mitten in diesem texanischen Nirgendwo - mit Ziegen, Müll, Tierkadavern und hier und da auch ein paar Menschen unter einem weiten blauen Himmel. Ihr Vater...
Handlung und Hintergrund
Austin/Texas, mitten in der Prärie: Hier begegnet man nicht vielen Menschen, und die, die hier leben, pflegen einen eigenbrötlerischen Lebensstil. Wie die zehnjährige Annie, die auf ihrem BMX durch die einsame Landschaft streunt und auf alles schießt, was ihr in die Quere kommt oder mit Vorliebe mit ihrem Baseballschläger auf Dinge einschlägt. Von ihrem Vater vernachlässigt und ganz ohne Freunde, scheint ihr nichts von Wert zu sein. Als sie eines Tages im Wald spielt, hört sie plötzlich die Hilfeschreie einer Frau.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
Darsteller
- Sydney Aguirre,
- Susan Tyrrell,
- Nathan Zellner,
- Mary Cameron House,
- David House,
- Jack House,
- Charlie House,
- Bella Babineaux,
- David Wingo,
- Heather Kafka,
- David Zellner,
- Sam Douglas,
- Peter Vasquez,
- Chloe Allen,
- Zack Carlson
Drehbuch
Musik
Kamera
Schnitt
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Das amerikanische Independent-Drama "Kid-Thing" erzählt eine berührende und gleichzeitig schräge Geschichte über Einsamkeit und Verwahrlosung. Im Mittelpunkt steht ein Mädchen, das den allgemeinen Verfall in seinem Elternhaus und seiner Umgebung verinnerlicht hat. Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller David Zellner ("Frontier", "Goliath") und sein Bruder Nathan Zellner, der als Produzent, Kamermann und Schauspieler an Bord ist, mischen hässlichen, knallharten Realismus mit fantasievoller Subjektivität. Aus der Perspektive Annies spinnen sie um die unsichtbare Frau im Schacht eine aus Angst und Sehnsucht gebildete Vorstellungswelt.
Wenn Annie ihren Vater sucht, schaut sie immer zuerst im Schlafzimmer nach. Dort liegt Marvin meistens nach durchzechter Nacht und selbst wenn er es später bis zum Esstisch schafft, ist er nicht wirklich ansprechbar. Manchmal kommt sein Kumpel Caleb (David Zellner) vorbei, mit dem er Demolition-Rennen fährt, und dann raufen sie oder lachen hemmungslos über einen Zahn, den Marvin aus seinem Mund pflückt. Dass Annie da nicht mitlacht, lässt sie am normalsten wirken. In der verzweifelten Sinnlosigkeit, die sie umgibt, spielt die Frau im Schacht eine surreal anmutende Rolle. Auf traurige und wundersame Weise sind die Frau und Annie Seelenverwandte.
Annie wird von der Newcomerin Sydney Aguirre mit wuchtiger, aggressiver Energie ausgestattet und einem Blick, der wie das ruhige Zentrum eines Wirbelsturms wirkt. Manchmal sieht sie wahnsinnig traurig aus und dann wieder scheint sie in einen gewitzten, entschlossenen Feldzug gegen das Kaputte aufzubrechen. Die Kamera sucht oft ihr Gesicht, geht aber mit anderen Menschen und Szenen eigenwillig und respektlos um: Sie wendet sich beispielsweise ab, bevor sich eine Situation klärt, oder zeigt nebensächliche Ausschnitte, wie um die Verweigerungshaltung der Hauptperson zu spiegeln. Die verstörende Geschichte ist bis ins Theaterhafte verdichtet und somit auch viel weniger geerdet als es eine echte Sozialstudie wäre, die mehr Verbindungen zum großen Strom des Lebens zulässt.
Fazit: Das verstörende, leicht surreal anmutende Independent-Drama "Kid-Thing" kreist um einen verwahrlosten, stark gezeichneten Mädchencharakter.
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