Les petits mouchoirs: Wenigstens einmal im Jahr nimmt sich der dauergestresste Restaurantbesitzer Max eine Auszeit, um in seinem Strandhaus am Cap Ferret zusammen mit seinen Freunden zu essen, zu trinken und zu feiern. Doch dieses Jahr ist alles ein wenig anders…
Handlung und Hintergrund
Eine Clique von Freunden Ende 30 macht mit ihren Frauen in Cap Ferrat Urlaub - mit ein bisschen schlechtem Gewissen, denn ein Freund liegt gerade im Krankenhaus. Doch alsbald lassen sie es krachen beim Feiern im Haus eines reichen Freundes. Dabei gibt es auch Reibereien. So sind die Herren eifersüchtig aufeinander, sei es ob des beruflichen Erfolgs oder der Frauen. Der brave Familienvater Vincent kämpft mit seinen homosexuellen Neigungen, die sexuell hungrige Marie will nicht treu sein.
Eine Clique von Freunden Ende 30 macht mit ihren Frauen in Cap Ferrat Urlaub - mit ein bisschen schlechtem Gewissen, denn ein Freund liegt gerade im Krankenhaus. Doch alsbald lassen sie es krachen beim Feiern im Haus eines reichen Kumpels. Dabei gibt es auch Reibereien. So sind die Herren eifersüchtig aufeinander, sei es ob des beruflichen Erfolgs oder der Frauen. Der brave Familienvater Vincent kämpft mit seinen homosexuellen Neigungen, die sexuell hungrige Marie will nicht treu sein.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Hugo Sélignac,
- Alain Attal
Darsteller
- François Cluzet,
- Marion Cotillard,
- Benoît Magimel,
- Gilles Lellouche,
- Jean Dujardin,
- Laurent Lafitte,
- Valérie Bonneton,
- Pascale Arbillot,
- Anne Marivin,
- Louise Monot,
- Joel Dupuch,
- Hocine Mérabet
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
In seiner dritten Regiearbeit begibt sich Schauspieler Guillaume Canet auf Claude Sautets Spuren, indem er mit seinem tragikomischen Ensemblestück Themen wie Freundschaft, Midlife-Krisen, Tod, Lebenslügen, fatale Routine und unerfüllte Liebe seziert. Ein jährlicher Sommerurlaub unter Freunden lässt verdrängte Probleme und unterschwellige Konflikte zu Tage treten, denen sich die Protagonisten allmählich stellen müssen. So versucht die bisexuelle Marie einer langfristigen Liaison bewusst aus dem Weg zu gehen, um jede feste Bindung zu vermeiden. Als ihr aktueller Geliebter unerwartet im idyllischen Feriendomizil am Meer auftaucht, wird er allmählich von der Gruppe akzeptiert, doch die spröde Ethnologin geht zu dem Musiker recht deutlich auf Distanz.
So sorgen die Eigenarten und Macken der Charaktere dafür, dass die sommerliche Zusammenkunft keineswegs entspannt verläuft. In Sachen Urlaubsflirts lässt der wenig erfolgreiche Schauspieler Eric nichts anbrennen. Dagegen jammert der sensible Antoine unablässig seiner Verflossenen hinter her und stört die Freunde mit steten Bitten um Verhaltensratschläge, die dann doch ignoriert. Nachdem Vincent seinem Freund und Gastgeber Max Cantaras während eines gemeinsamen Abendessens seine heimliche Liebe gesteht, um gleichzeitig homosexuelle Neigungen sofort von sich zu weisen, regieren zwischen beiden fortan unausgesprochene Dissonanzen. In Folge gebärdet sich Max als reines Nervenbündel, der bei jeder Kleinigkeit in die Luft geht.
Canet verfolgt diese Handlungsstränge abwechselnd, wobei sich etwa Max Jagd nach scheinbaren Nagern im Strandhaus zum Running Gag entwickelt. Doch jenseits aller Neurosen und Psychosen der Charaktere überdeckt die Abwesenheit ihres Freundes Ludo, der in der langen, weitgehend ungeschnittenen Eröffnungssequenz nach durchzechter Nacht einen schweren Unfall erleidet, die unbeschwerte Freizeitatmosphäre. Besonders für französische Zuschauer dürfte der Prolog wie ein Schock wirken, da Canet die eigentlich kleine Rolle mit Starkomiker Jean Dujardin besetzt - ansonsten eher bekannt für schräge Komödien wie die OSS 117-Agentenparodien.
Bei den weiblichen Parts räumt Canets klug beobachtete, sensible Urlaubschronik nur seiner Lebensgefährtin Marion Cotillard größeren Raum ein, während die mit weniger bekannten Darstellerinnen besetzten Frauenfiguren zunächst etwas blass bleiben. Durch die Überlänge von 157 Minuten gewinnen deren Charaktere dann doch langsam an Kontur, aber hierbei handelt es sich schon um die zweite Schwäche des überlangen Ensemblestücks. Manche Straffung wäre durchaus angebracht gewesen, damit die Spannungsbogen im letzten Drittel nicht gelegentlich durchhängt.
Zwar gelang dem international erfolgreichen Akteur Guillaume Canet (The Beach, Last Night) mit Kleine wahre Lügen seinen dritten Regiehit in Folge. Samt entfernter Szenen hätte auch der ohnehin schon überlange Vorgänger Kein Sterbenswort etwa die gleiche Laufzeit wie das aktuelle Werk erreicht. So glückt dieses Mal die Balance aus komischen, tragischen und emotionalen Szenen nicht in allen Momenten. Doch Canet erweist sich als talentierter Filmemacher mit einem genauen Blick auf menschliche Schwächen, Widersprüche und ihre Kommunikationsunfähigkeit, der trotz aller komischer Verwicklungen die Brüchigkeit menschlicher Existenz unterstreicht.
Fazit: Frankreichs prominent besetzter Tophit 2010 um einen keineswegs harmonischen Sommerurlaub unter Freunden kommt nicht ohne Längen aus.
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