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Komm näher: Elegant verknüpfter Sehnsuchtsreigen über das Suchen und Finden von Liebe einsamer Großstadt-Singles.

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Handlung und Hintergrund

Die Imbissbuden-Fachkraft Mathilda (Meret Becker) liebt den Polizisten Bronski (Hinnerk Schönemann), mag sich ihm gegenüber jedoch wegen einer psychischen Störung nicht wirklich öffnen. Ihre Schwester Ali (Stefanie Stappenbeck) dagegen ist bereit, für die Karriere auch mit einem Kunden zu schlafen, während ihre Ehe mit David (Marek Harloff) den Bach runter geht. Taxifahrer Andi (Fritz Roth) fragt sich unterdessen, wen er lieber mag: Die alleinerziehende Johanna (Heidrun Bartholomäus) oder ihre pubertierende Tochter Mandy (Marie-Luise Schramm).

Neuer deutscher Plattenbaurealismus par excellence in einer Meditation zu Themen wie individueller Vereinsamung und sozialer Kälte von Regisseurin Vanessa Jopp („Vergiss Amerika„).

Mathilde lässt ihren Frust an jedem aus, der ihren Weg kreuzt. Fast schicksalhaft ihr Zusammenstoß auf der Straße mit einem Polizisten. Ihre Schwester Ali glaubt, Kind, Karriere und Mann auf die Reihe zu kriegen. Über eine Kontaktanzeige lernen sich ein Taxifahrer und Johanna kennen, aber so richtig trauen sie sich nicht.

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Mathilde weiß nicht, wohin sie soll mit ihren Aggressionen und belastet ihre Umwelt damit gehörig. Längere Zeit im selben Job zu bleiben ist für sie ebenso ein Ding der Unmöglichkeit wie eine stabile Partnerschaft - aber vielleicht ist ihre neue Bekanntschaft, ein Polizist, der Richtige? Ihre Schwester Ali hat sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Kopf gesetzt, ihr Mann aber betrügt sie. Johanna hingegen versucht ihr Glück mit Kontaktanzeigen, doch ihre Tochter verliebt sich am Telefon in einen ihrer Rendezvous-Partner.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Vanessa Jopp
Produzent
  • Oliver Simon
Darsteller
  • Hinnerk Schönemann,
  • Stefanie Stappenbeck,
  • Fritz Roth,
  • Marie-Luise Schramm,
  • Jana Pallaske,
  • Meret Becker,
  • Marek Harloff,
  • Heidrun Bartholomäus
Drehbuch
  • Adrienne Bortoli,
  • Stefan Schneider
Musik
  • Loy Wesselburg
Kamera
  • Rainer Klausmann
Schnitt
  • Brigitta Tauchner
Casting
  • Daniela Tolkien

Kritikerrezensionen

  • Komm näher: Elegant verknüpfter Sehnsuchtsreigen über das Suchen und Finden von Liebe einsamer Großstadt-Singles.

    In ihrem dritten Kinospielfilm überzeugt Vanessa Jopp mit einem elegant verknüpften Sehnsuchtsreigen über das Suchen und Finden von Liebe einsamer Großstadt-Singles.

    Drei Geschichten von Menschen, die nicht mehr allein sein wollen, aber aus Angst vor Nähe einen Panzer um sich aufrichten und sich den Zugang zum kleinen Glück versperren. Die aggressive Mathilde lässt ihren Frust an jedem aus, der ihren Weg kreuzt und verliert schnell die schäbigsten Jobs. Fast schicksalhaft ihr Zusammenstoß auf der Straße mit einem Polizisten, der wenig später in ihrer Wohnung für Ruhe sorgen soll, als sich Nachbarn über zu laute Musik beschweren: Der Anfang einer vorsichtigen Annäherung. Mathildas Schwester Ali glaubt, Kind, Karriere und Mann cool auf die Reihe zu kriegen und merkt nicht, wie sie mit ihrer Überperfektion den Partner in die Arme einer anderen treibt. Über eine Kontaktanzeige lernen sich der nicht gerade attraktive Taxifahrer mittleren Alters und Johanna kennen, aber so richtig trauen sie sich nicht. Und als Johannas Tochter sich am Telefon in die Stimme des Unbekannten verliebt, steht die mögliche Beziehung unter keinem guten Stern.

    Ohne düsteren Psycho-Ballast verbindet Vanessa Jopp vor dem Hintergrund des brodelnden Berlins die einzelnen Schicksale. Großstadtanonymität heißt hier nicht Möglichkeit zur Freiheit, sondern zunehmende Isolation und Unmöglichkeit zum Gefühl. Gemeinsam einsam. Ausgangspunkt des in kühlen Farben gedrehten Dramas waren die einzelnen Charaktere, die von der Regisseurin gemeinsam mit ihren Darstellern in Improvisationen, Beobachtungen und Proben entwickelt wurden. In einem zweiten Schritt entwarfen die Autoren Personenkonstellationen und Handlungsstränge, und strickten daraus die Filmerzählung. Die einzelnen Situationen und Begegnungen blieben den Darstellern, darunter Meret Becker, Marie-Luise Schramm und Marek Harloff, unbekannt. Ein Großteil der nicht immer brillanten Dialoge entstand am Set. Die Spontaneität hatte ihren „Preis“: 100 Stunden Material. Gedreht wurde mit zwei DV-Kameras. Die minimalistischen Bilder wirken manchmal fast dokumentarisch, was eine bestimmte Form von Authentizität unterstreicht. Am Ende ihrer emotionalen Reise liebt man sie alle, die unruhigen Geister mit ihren Komplexen, Komplikationen und Kanten. mk.
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