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Krauses Kur: Fortsetzung von "Krauses Fest" mit rbb-"Polizeiruf 110"-Wachtmeister Krause in der Hauptrolle, diesmal als widerwilliger Kurpatient.

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Handlung und Hintergrund

Nach einem Schwächeanfall muss der brandenburgische Polizeihauptmeister Krause zur Kur an die Ostsee. Mit seinen Schwestern erinnert er sich verklärt an einen Urlaub, den sie als Kinder dort verbracht haben. Die Frauen beschließen, Krause zu begleiten. Während der Polizist widerwillig die Kur erträgt, wohnen die Schwestern auf einem Campingplatz. Ein Geschäftsmann hat allerdings ganz andere Pläne mit dem malerischen Gelände.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Bernd Böhlich
Produzent
  • Eva-Marie Martens
Darsteller
  • Horst Krause,
  • Carmen-Maja Antoni,
  • Angelika Böttiger,
  • Tilo Prückner,
  • Irm Hermann,
  • Alexander Beyer,
  • Friedrich Heine,
  • Fritzi Haberlandt,
  • Andreas Schmidt,
  • Reiner Heise,
  • Kai Maertens
Drehbuch
  • Bernd Böhlich
Musik
  • Tamás Kahane
Kamera
  • Thomas Plenert
Schnitt
  • Esther Weinert

Kritikerrezensionen

  • Krauses Kur: Fortsetzung von "Krauses Fest" mit rbb-"Polizeiruf 110"-Wachtmeister Krause in der Hauptrolle, diesmal als widerwilliger Kurpatient.

    Nach „Krauses Fest“ durfte sich Autor und Regisseur Bernd Böhlich im Auftrag des RBB ein zweites Solo für den dicken Horst Krause ausdenken, den herrlich eigenwilligen Brandenburger Polizeihauptmeister, der in den „Polizeiruf 110“-Beiträgen aus Potsdam für seine Chefin Auge und Ohr in der Provinz ist. Schon „Krauses Fest“ (2007) war jedoch kein Krimi, und auch „Krauses Kur“ ist erneut eher ein Heimatfilm; allerdings einer der ganz besonderen Art.

    Die Geschichte beginnt mit einem Warnschuss: Horst Krause (unverwechselbar verkörpert vom Schauspieler gleichen Namens) erleidet eine Kreislaufschwäche. Die Ärztin (Fritzi Haberlandt) rät ihm dringend zur Kur. Krause ist zwar Gemüts- und Genussmensch, aber auch immer im Dienst; außerdem will er seine beiden Schwestern Elsa und Meta (Carmen-Maja Antoni, Angelika Böttiger) nicht mit ihrem Gasthof allein lassen. Die beiden würden ohnehin zu gern mitkommen, zumal alle drei verklärt an ihren letzten gemeinsamen Urlaub in Kindertagen zurückdenken. Aber es ist Hochsaison, das wäre nicht gut fürs Geschäft. Also wird kurzerhand Nachbar Schlunzke (Andreas Schmidt) als Vertretung engagiert, und ab geht’s Richtung Ostsee.

    Das ist zwar nur der Einstieg in die Geschichte, aber sehr viel mehr passiert genau genommen nicht. Trotzdem hat der Film einen enormen Unterhaltungswert, weil Böhlich seine Figuren mit so viel Zuneigung schildert. Die Erlebnisse des Trios sind von berückender Harmlosigkeit, aber liebevoll inszeniert. Schon allein die Bilder der Fahrt sind herrlich: Man reist zu dritt auf Krauses Motorrad mit Beiwagen; der Wohnwagen hängt hinten dran. Dieses Gefährt ist ein echtes Museumsstück: Das so genannte Dübener Ei (auch „Wanderniere“ genannt) war ein rollendes Zwei-Bett-Zimmer, ist von Max Würdig aus dem sächsischen Bad Düben 1936 erfunden und bis 1990 etwa zweitausend Mal gebaut worden.

    Auf Usedom nächtigen die Schwestern im Campinganhänger; Krause muss derweil höchst widerwillig die Kur über sich ergehen lassen. Während die verschiedenen Begegnungen mit der für die Ernährung zuständigen Oberschwester Ilse (Irm Hermann), die wie zum Hohn auch noch Lustig heißt, eben dies überhaupt nicht sind, entwickelt sich zum lebenslustigen Zimmernachbarn Rudi (Tilo Prückner) immerhin eine Art Freundschaft, zumal es zwischen Rudi und Meta auf Anhieb funkt. Auch Rudi ist das Gegenteil seines Nachnamens (Weisglut). Und dann ist da noch Jonas (Friedrich Heine), ein Junge, der gern und oft mit seinem Vater prahlt. Krause ist der angeblich im benachbarten Fünf-Sterne-Hotel wohnende „Geschäftsmann“ (Alexander Beyer) allerdings eher unsympathisch, und das nicht nur, weil er in Wirklichkeit im Auto schläft: Er will das Grundstück mit dem malerischen Campinggelände in einen Golfplatz umwandeln. Als Jonas rausfindet, dass sein Vater gar nicht der tolle Hecht ist, für den er ihn hält, bricht seine Welt zusammen.

    Das klingt alles nicht sonderlich aufregend, und das ist es auch nicht; aber schön erzählt und wunderbar gespielt; von Thomas Plenerts herrlichen Ostseebildern und der kongenialen Musik von Tamás Kahane ganz zu schweigen. tpg.
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