Die großen Neustarts der Woche, „Kraven the Hunter“ und „Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“, gehen an den weltweiten Kinokassen komplett unter.
Kürzlich kursierte das Gerücht, Sony Pictures habe vor, das erst 2021 umbenannte Sony’s Spider-Man Universe (SSU) zu beenden. Nachdem mit „Venom: The Last Dance“ die einzige wirklich erfolgreiche Filmreihe innerhalb des Marvel-Universums ihr Ende fand, mussten die Zukunftsprognosen wohl mehr als düster gewesen sein. Nun wolle sich das Studio ganz auf die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft konzentrieren, statt mit den Sinister Six ein Anti-Avengers anzustreben. Mit „Kraven the Hunter“ startete jüngst der damit vielleicht letzte Film des SSU in den Kinos.
Obwohl mit Sicherheit die Hoffnung bestand, etwas vom Erfolg von „Deadpool & Wolverine“ zu profitieren, was die blutigen Teaser und Trailer im Vorfeld andeuten, glaubte niemand mehr so wirklich an einen Erfolg für den Einstand des übermenschlich mächtigen Sergei Kravinoff alias Kraven, dargestellt von Bond-Favorit Aaron Taylor-Johnson. Die Skepsis sollte sich bestätigen. Mehr noch, mit 11 Millionen US-Dollar in den USA (via The Hollywood Reporter) fällt das Einspielergebnis am US-Startwochenende für den hierzulande mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren versehenen Marvel-Film geradezu katastrophal aus. Weltweit sind es gerade einmal 26 Millionen US-Dollar. Damit reicht „Kraven the Hunter“ nicht einmal an das ohnehin bereits schlechte Startwochenendergebnis von „Madame Web“ mit 26,2 Millionen US-Dollar in den USA und 51,9 Millionen US-Dollar weltweit heran.
Angesichts eines Budgets von 110 Millionen US-Dollar, Marketingkosten nicht einberechnet, müsste der Marvel-Film mindestens das Doppelte, also 220 Millionen US-Dollar einspielen, nur um die reinen Produktionskosten zu decken. Das dürfte damit quasi eine nahezu unmögliche Aufgabe werden, zumal am 19. Dezember 2024 mit „Mufasa – Der König der Löwen“ ein potenzieller Kassenhit von Disney für die ganze Familie wartet und am 25. Dezember 2024 auch noch Sonic in sein neues Abenteuer „Sonic the Hedgehog 3“ startet. Welche Kinofilme euch im neuen Jahr 2025 erwarten, zeigen wir euch im Video:
Auch „Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ findet kein Publikum
Doch „Kraven the Hunter“ musste zumindest nicht alleine an den Kinokassen untergehen, auch der Anime „Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim“ erzielte kein zufriedenstellendes Ergebnis. Hier wurden gerade einmal 4,6 Millionen US-Dollar in den USA eingespielt, während es weltweit 10,3 Millionen US-Dollar sind.
Es spricht Bände, wenn die Trailer zum Anime von Regisseur Kenji Kamiyama stets mit Szenen aus Peter Jacksons unvergesslicher Trilogie beginnen mussten, um das durchschnittliche Publikum interessiert zu halten. Auch wenn Animes aus der (Geek-)Kultur nicht mehr wegzudenken sind und über eine große Fangemeinde verfügen, lässt sich das nicht ohne Weiteres auf die Leinwand übertragen. Darüber lässt sich zwar streiten, aber unter Umständen hat Warner Bros. das wahrscheinlich einzige Ziel bereits vor dem Kinostart erreicht. Denn das Studio musste einen weiteren „Der Herr der Ringe“-Film noch dieses Jahr veröffentlichen, um die Filmrechte zu behalten. Genau das wurde mit einem vergleichsweise günstig produzierten Anime mit einem Budget von rund 30 Millionen US-Dollar geschafft. Ein paar Millionen US-Dollar Verlust sind leichter zu verkraften als potenzielle Milliarden US-Dollar, die einem in der nächsten Zeit entgehen.
Falls euch trotz allem nach Marvel zumute ist, streamt den Kinohit „Deadpool & Wolverine“ jetzt über Disney+. Und sollte es lieber ein Fantasyfilm sein, dann könnt ihr aktuell „Der Herr der Ringe“ als Spielfilm-Trilogie ohne zusätzliche Kosten im Prime-Abo über Amazon streamen.
Auch das Kinojahr 2023 hatte einige massive Kassenflops, aber auch gigantische Kassenhits zu bieten. Wisst ihr noch, welche Filme in die Kinos gekommen sind? Traut euch und erratet sie alle in diesem Quiz:
