Auch wenn „Star Wars“ wie kaum eine andere Filmreihe im Mainstream verankert ist, ziehen die gigantische Galaxis und der Science-Fantasy-Anstrich natürlich zahlreiche Nerds an. Die nehmen mit brennender Leidenschaft alles Gesehene und Gesagte auseinander und klopfen es auf Fehler ab, wobei es besonders einer zu fragwürdiger Berühmtheit gebracht hat. Und das völlig zu Unrecht.
Als „Family Guy“ mit „Blue Harvest“ den ersten Teil seines gelungenen „Star Wars“-Specials veröffentlichte, durfte ein Witz darin natürlich nicht fehlen. In „Star Wars: Episode 4 –Eine neue Hoffnung“ überzeugt der charismatische Schmuggler Han Solo (Harrison Ford) den Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi (Alec Guiness) von seinem Schiff mit dem Hinweis, der Millennium Falke habe den Kessel-Flug in weniger als 12 Parsec geschafft.
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Nerds stürzten sich in der Folge häufiger auf diesen scheinbaren Fehler und auch „Family Guy“ kommentierte die Szene mit der Frage, ob ein Parsec nicht eine Längeneinheit sei. Denn tatsächlich entspricht ein Parsec ungefähr 3,26 Lichtjahren, womit man eben eine Distanz angibt. Es wäre also ungefähr so, als hätte Han Solo geprahlt, er schaffe es von der Erde zur Sonne in gut 150 Millionen Kilometern. Ein eher merkwürdiges Verkaufsargument. Nur leider bogen manche übereifrige Fans zu früh aus ihrem Nerdtum ab, denn „Star Wars“-Schöpfer George Lucas hat hier keineswegs einen Fehler gemacht.
Darum ist der belächelte Fehler in Wahrheit keiner
Bei dem sogenannten Kessel-Flug handelt es sich um eine der berühmtesten Schmuggler-Routen der Galaxis. Dabei sollen die Wagemutigen Rohstoffe vom Kessel-Asteroiden zu entfernten Handelsschiffen bringen und das durch eine Strecke, die allerlei Gefahren bereithält.
Unter anderem ist sie voller schwarzer Löcher und die Gegend selbst wird von dem Imperium natürlich strengstens bewacht. Deswegen braucht es ein gutes Schiff und einen fähigen Piloten, der schnell aus dem Hyperraum springen kann und die nötige Bereitschaft zum Risiko mitbringt. Hier kommt Han Solo ins Spiel, der es schaffte, den Kesselflug in weniger als 12 Parsec zu meistern, was bedeutet, er hat eine der kürzesten möglichen Routen genommen. Diese sind aber derart streng bewacht und gefährlich, dass es sich nur die wenigsten trauen und noch weniger überleben.
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Die Prahlerei gegenüber Obi-Wan Kenobi war also durchaus berechtigt, denn Han Solo beweist mit seinem lange gültigen Rekord, dass nicht nur der Millennium Falke, sondern auch er selbst durchaus für eine schwierige und gefährliche Mission taugen. Und wir dürften hiermit endgültig die astronomische Bildung von George Lucas rehabilitiert haben.