Die DL-44 zählt zu den bekanntesten Requisiten der Filmgeschichte und hat daher auch ihren stolzen Preis. Doch jemand hat die „Star Wars“-Pistole erworben und damit einen Weltrekord aufgestellt.
Es ist die Waffe, mit dem Han Solo zuerst geschossen hat: Die schwere DL-44 Blasterpistole. In „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ sowie den beiden Sequels „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ griff Han Solo (Harrison Ford) stets zu seinem vertrauten Schießeisen und schlug mit gezielten Schüssen etliche Widersacher*innen in die Flucht.
Obwohl wir den halbautomatischen Blaster seit Jahren nicht im Einsatz gesehen haben (zuletzt in „Star Wars: Das Erwachen der Macht“), hat die ikonische Handfeuerwaffe einen beeindruckenden Weltrekord aufgestellt. Denn die originale Requisite, die Harrison Ford in „Eine neue Hoffnung“ verwendete, hat es laut eines Artikels von Jedi News als teuerste Requisitenpistole aller Zeiten ins Guinness Buch der Rekorde 2024 geschafft.
Die Requisite ging während einer 2022 von der Rock Island Auction Company (RIAC) organisierten Auktion für phänomenale 1,057 Millionen US-Dollar über den Versteigerungstisch. Eine Summe, die keine Filmwaffe zuvor erzielen konnte. Der geschätzte Wert lag dabei lediglich bei 300.000 bis 500.000 US-Dollar. Gekauft wurde das teure Objekt von dem Palmetto State Armory Freedom Museum.
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Jäger des verlorenen „Star Wars“-Schatzes
Je populärer ein Franchise ist, desto teurer werden die ikonischen Requisiten an Sammler*innen verkauft, das liegt auf der Hand. Doch der DL-44 Blaster hat eine mysteriöse Vergangenheit, die seinen Wert zusätzlich steigert. Denn das gute Stück ging nach den abgeschlossenen Dreharbeiten von „Eine neue Hoffnung“ 1976 verloren. Für die beiden Fortsetzungen wurden daher neue Requisiten angefertigt. Erst Jahre später tauchte das Original wieder auf, allerdings in etwas abgewandelter Form.
Ein Artikel von We Are The Mighty klärt dabei auf, wo sich die verschollene Waffen-Attrappe (beziehungsweise die Einzelteile) über all die Jahre befand. „Eine neue Hoffnung“ hatte ein Budget von 11 Millionen US-Dollar (beziehungsweise 56 Millionen US-Dollar inflationsbereinigt). Im Vergleich dazu: Die Produktionskosten des letzten Ablegers „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ lagen bei 415 Millionen US-Dollar. Um Kosten zu sparen beauftragten die Filmschaffenden von „Eine neue Hoffnung“ das Requisitenhaus Bapty & Co. damit, vorhandene Requisitenwaffen so zu modifizieren, dass sie einer Sci-Fi-Welt entsprechen könnten.
So wurden für die Sturmtruppen die E-11 Blastergewehre aus der britischen Sterling Mark 4 L2A3 angefertigt und das deutsche MG 34 diente den schweren DLT-19 Blaster als Grundlage. Han Solos ikonische Waffe wurde dabei aus der Mauser C96 und diversen Modifikationen anderer Schießeisen kreiert. Um nach den Dreharbeiten weiterhin die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, gab die Crew die angeforderten Objekte an das Requisitenhaus zurück. Daraufhin wurde das gängige Prozedere eingeleitet und die Requisiteur*innen zerlegten die Waffen wieder – darunter auch die drei für „Eine neue Hoffnung“ hergestellten DL-44 Blaster.
Zwischen 2010 und 2018 wurden bei Bapty & Co jedoch diverse Einzelteile gefunden, aus denen eine DL-44 rekonstruiert werden konnte. Für diesen Akt kam sogar der leitende Ausstatter und Requisitenbaumeister Carl Schmidt kurzzeitig aus seinem Ruhestand zurück. Jene von ihm zusammengesetzte Requisite wurde anschließend auf der Aktion vor zwei Jahren versteigert. Ob das den extrem hohen Preis des DL-44 rechtfertigt? Für den Glückspilz, der ihn erworben hat, lautet die Antwort sicherlich: Ja.
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