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The War of the Worlds: Steven Spielbergs und Tom Cruises Mega-Blockbuster nach dem Science-Fiction-Klassiker von H. G. Wells.

Handlung und Hintergrund

Ray Ferrier (Tom Cruise), rechtschaffener Working Class Man aus New Jersey und Vater einer kleinen Tochter (Dakota Fanning aus „Mann unter Feuer„) hat mit wirtschaftlichen Problemen und einer auseinander bröckelnden Kleinfamilie schon genug Ärger am Hals. Doch da tauchen am helllichten Tag extraterrestrische Raumschiffe über der zivilisierten Welt auf und beginnen sofort damit, der menschlichen Rasse den endgültigen Garaus zu bereiten. Die Invasoren haben allerdings nicht mit der Kraft amerikanischer Arbeiterfäuste gerechnet.

Steven Spielberg

Eine außerirdische, den Menschen technologisch weit überlegene Macht hat es auf den Planeten Erde abgesehen und plant die totale Invasion. Harmlose amerikanische Familien wie die Ferriers sehen sich plötzlich einem eiskalten Feind gegenüber und müssen in den Krieg der Welten ziehen, in dem ihre Siegeschancen verschwindend gering sind.

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Während sich seine Exfrau mit dem Neuen auf einer Kurzreise befindet, muss Dockarbeiter Ray auf seine beiden Kinder aufpassen. Dummerweise haben mörderische Aliens genau an diesem Wochenende beschlossen, aus ihrer Inkubationsstarre auszubrechen und die Menschheit zu vernichten. Während die außerirdischen Invasoren die Landschaft planieren und seine Mitmenschen mit Strahlengeschossen pulverisieren, gelingt es Ray, mit seiner Tochter zu fliehen. Bald schon liegt es an ihm, die Erdenbürger zu retten.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Steven Spielberg
Produzent
  • Paula Wagner,
  • Kathleen Kennedy,
  • Colin Wilson
Darsteller
  • Tom Cruise,
  • Dakota Fanning,
  • Tim Robbins,
  • Miranda Otto,
  • Justin Chatwin
Drehbuch
  • David Koepp
Kamera
  • Janusz Kaminski
Schnitt
  • Michael Kahn
Casting
  • Debra Zane,
  • Terri Taylor

Kritikerrezensionen

  • Krieg der Welten: Steven Spielbergs und Tom Cruises Mega-Blockbuster nach dem Science-Fiction-Klassiker von H. G. Wells.

    Stets beharrte Steven Spielberg in seinen Filmen darauf, dass das Zusammentreffen von Menschen und Außerirdischen ein friedliches sein wird. In seinem 34. Jahr als Filmregisseur hat der erfolgreichste Kreative Hollywoods aller Zeiten seine Meinung geändert: Sein „Krieg der Welten“, nach der ebenfalls schon überaus düsteren Zukunftsdystopie „Minority Report“ die zweite Zusammenarbeit mit Superstar Tom Cruise, verhandelt eine durch und durch grimmige Begegnung der dritten Art. Überdeutlich geprägt vom Trauma von 9/11, orientiert sich Spielberg in der Rahmenhandlung an den Ereignissen in H.G. Wells‘ Science-Fiction-Roman. Doch im Kern des unfassbar spannenden Survivalfilms steckt trotz imposanter Größe und gewaltiger Setpieces die beinahe intime Geschichte eines Vaters und seiner zwei Kinder auf der Flucht in einem Amerika, das sich, konfrontiert mit einem übermächtigen Gegner, auf das Ende vorbereitet.

    Eigentlich ist es ein Unding, das Steven Spielberg sich da vorgenommen hatte - nicht nur wegen des extrem knapp gesteckten Produktionszeitplans (der Film erhielt erst im August 2004 grünes Licht, wurde ab November in 72 Tagen gedreht und mit Hilfe mehrerer Effekthäuser termingerecht fertig gestellt): ein Epos über eine Invasion Außerirdischer, randvoll mit gewaltigen Szenen und imposanten Effekten, und doch zugleich ein kleines Familiendrama mit der Intimität und Intensität eines Kammerspiels - als würde man Ingmar Bergmans Endzeit-Schocker „Schande“ in den Mantel von Roland Emmerichs Effektspektakel „Independence Day“ hüllen. Having one’s cake and eat it, too, nennen das die Amerikaner; die Quadratur des Kreises, würde man bei uns sagen. Und für Spielberg offenkundig kein Problem, der nach den beiden leichteren „Catch Me If You Can“ und „Terminal“ den seit 1997 mit „Vergessene Welt: Jurassic Park“ eingeschlagenen Weg fortsetzt und sein Blockbuster-Entertainment einmal mehr mit kritischen Ansätzen, tiefgründigen Betrachtungen, fiebriger Inszenierung und düsterer Weltsicht aufwertet. Diesen Drive und das Bedürfnis nach Herausforderung würde man sich von einem jungen Filmemacher erwarten, nicht aber vom arriviertesten Regisseur unserer Zeit.

    In „Krieg der Welten“ arbeitet der Vater von „E.T.“ auf der Höhe seiner Kunst, auch wenn angemerkt werden muss, dass dem Drehbuch von David Koepp im dritten Akt deutliche Schwächen anzumerken sind, die den Film auffällig unrund laufen lassen, und Spielberg in der Schluss-Szene etwas unmotiviert so dick aufträgt, dass man dahinter einen kompletten Tripod der Aliens verstecken könnte. Ansonsten gibt es wenig zu bekritteln an dem, was sich da vor dem Zuschauer auftürmt. Eingerahmt in die jeweils ersten und letzten Sätze aus H.G. Wells‘ Vorlage entfaltet sich eine auf größtmöglicher Leinwand gemalte Geschichte, die aber nie die Hauptschauplätze des Kriegs der Welten in den Fokus rückt. Im Gegenteil: Anders als die Katastrophenfilme davor geht Spielberg nicht auf das Spektakel zu, sondern bewegt sich immer weg davon: Dies ist keine Heldengeschichte, es ist eine Geschichte über Überleben und Flucht. Sie entfaltet sich einzig und allein aus der Perspektive des Dockarbeiters Ray Ferrier aus New Jersey. Er ist ein nie wirklich erwachsen gewordener Hallodri, der seine Ehe in den Sand gesetzt hat und lieber im Wohnzimmer an Automotoren herumdoktert, als Verantwortung für sein Leben und seine beiden Kinder, dem 15-jährigen Robby und der zehnjährigen Rachel, zu übernehmen, die seine Ex-Frau übers Wochenende bei ihm abgeladen hat. Dass sie ihn nicht ausstehen können, skizziert Spielberg überzeugend in den wenigen farbgesättigten Momenten des Films.

    Denn nach einem mysteriösen Unwetter verdüstert sich das Bild permanent. Es ist eine Fanfare, die Ankündigung der Tripods, gigantischer Tötungsmaschinen auf drei Beinen, die sich in einer der zwei besten Szenen des Films (die zweite soll aus Gründen der Überraschung unerwähnt bleiben, aber sie betrifft eine erschütternde Entscheidung, die Ray treffen muss) vor der staunenden Menge aus den Tiefen der Erde erheben, kurz ihre Waffen justieren und in den Straßen eine Zerstörung anrichten, die unverkennbar von den Anschlägen auf das World Trade Center inspiriert ist: Vor den Augen des Zuschauers lösen sich hunderte von Menschen, einer nach dem anderen, in Staub auf, während die Kirche eines der ersten Gebäude ist, das zerstört wird: Auf Glauben braucht in diesem Schreckensszenario keiner zu setzen. Spielberg geht es um etwas Anderes, während sich um Ray und seine Kinder auf der Flucht Richtung Boston Ordnung, Zivilisation und jegliche Form von Besitz auflösen: Was ist uns wichtig im Leben? Was bleibt, wenn man nichts mehr hat? Wie weit wird man gehen, um das einzige zu beschützen, was noch von Bedeutung ist? Immer enger zurrt der Film den Fokus, bis er nach brennenden Zügen, abgestürzten Flugzeugen, einem Angriff auf eine Fähre und einem aussichtslosen Gefecht des Militärs, das in einer Flammenwand verschwindet, ausgerechnet in einem schmucklosen Keller sein Zentrum findet: Die entscheidenden Szenen sind pures Kammerspiel, reduziert auf den wirklich fabelhaften, regelrecht naturalistisch agierenden Cruise, der noch besseren Dakota Fanning („Mann unter Feuer“) als seine Tochter Rachel und einen Vigilanten am Rande des Wahnsinns, gespielt von Tim Robbins - und schließlich, im Stil der Velociraptorenszene in „Jurassic Park“, einer handvoll Außerirdischer. Klug balanciert Steven Spielberg bis zum Schluss Scope und Seele, Spannung und Sinnsuche - in einem essenziellen Film, der Popcorn und Anspruch, Epos und Drama miteinander aussöhnt. Und kein Publikum der Welt unbewegt bleiben lässt, weil er Maßstäbe setzt.

    ts.
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