Einer der besten Filme der 1990er-Jahre sollte ursprünglich eine Fortsetzung erhalten. Doch diverse Studios waren nicht von der Idee für das Sequel überzeugt, darunter auch Netflix.
Aktuell findet das 48. Toronto International Film Festival (TIFF) statt, bei dem sich aufgrund der aktuellen Streiksituation allerdings weder Drehbuchautor:innen noch Schauspieler:innen zu Wort melden können. Einige Filmschaffende, die nicht Part der Writers Guild of America (WGA) oder der Screen Actors Guild (ASG-AFTRA) sind, haben sich jedoch vor Ort eingefunden und über einige aktuelle sowie vergangenen Produktionen gesprochen – oder auch jene Projekte, die niemals das Licht der Welt erblickt haben.
Denn wie Deadline via Twitter geteilt hat, äußerte sich Regisseur und Drehbuchautor Brian Helgeland auf dem Festival über die verworfenen Pläne zu der Fortsetzung zu einem überaus renommierten Werk aus seiner Filmografie. Es handelt sich dabei um das angegangene Sequel zu „L.A. Confidential“, dem Krimi im Neo-Noir-Stil aus dem Jahr 1997, bei dem Helgeland als Drehbuchautor fungierte.
Gemeinsam mit James Elroy, dem Schriftsteller der Romanvorlage „L.A. Confidential“, hat Brian Helgeland den Pitch für „L.A. Confidential 2“ diversen Studios vorgestellt. Der 62-jährige Filmschaffende sagte:
„James Ellroy und ich haben ein ausgeklügeltes Konzept für ‚L.A. Confidential 2‘ ausgearbeitet, der während der Patty-Hearst-Ära spielt, als die Symbionese Liberation Army nach L.A. kam und wir hatten Guy Pearce und Russell [Crowe] und Chadwick Boseman, der einen jungen Polizisten spielen sollte, der für Bürgermeister Bradley arbeitet, der zu dieser Zeit gerade gewählt worden war. Wir haben den Film überall vorgestellt. Und es hieß: Nein, nein, nein. Warner Bros. hat abgelehnt. Wir mussten erst zu Warner Bros. gehen und Warner Bros. sagte: ‚Wir machen solche Filme nicht.‘“
„L.A. Confidential“ gehört laut der International Movie Database (IMDb) zu den 250 besten Filmen aller Zeiten. Welche Werke sich in der Liste ganz oben befinden, erfahrt ihr in unserem Video:
Netflix-Führungskraft nickt während der Präsentation ein
Anschließend verschlug es Brian Helgeland und James Elroy zu Netflix, wo sie „L.A. Confidential 2“ ebenfalls vorstellten. Allerdings erklärte Helgeland, dass trotz Elroys vorhandenem Präsentationstalent sich die Netflix-Mitarbeiter*innen recht angeödet von der Idee zeigten und eine Person während des Pitches sogar eingenickt ist:
„Ellroy ist ein Performance-Künstler und er würde den Pitch machen; und es war der erstaunlichste Pitch. Unsere Führungskraft bei Netflix schlief während des Pitches ein. Sie schliefen ein und machten während des Pitches ein Nickerchen. Ich kam nach Hause und sagte: ‚Das geht so nicht mehr weiter.‘“
Mittlerweile scheint die Arbeit an dem Sequel demnach eingestellt worden zu sein. Damit reiht sich „L.A. Confidential 2“ in die Riege weiterer gescheiterter Projekte aus dem Kosmos ein. Denn neben der Fortsetzung sollte ursprünglich einen Prequel-Film von Luca Guadagnino („Call Me by Your Name“) inszeniert werden, doch die Pläne wurden wieder verworfen. James Elroy hat 2018 zudem eine TV-Adaption ins Leben gerufen, für die ein Pilotfilm für CBS gedreht wurde. Allerdings zeigte der Sender wenig Interesse an der Produktion, sodass nie mehr als die erste Episode produziert wurde.
„L.A. Confidential“ trumpfte mit Stars wie Guy Pearce, Russel Crowe, Kevin Spacey und Kim Basinger auf und wurde bei der Oscarverleihung 1998 mit zwei Academy Awards ausgezeichnet – unter anderem erhielt Brian Helgeland eine Trophäe für das beste adaptierte Drehbuch. Weitere Details rund um den Erfolg sowie eine Handlungsübersicht findet ihr in unserem Streaming-Tipp zu „L.A. Confidential“. Wenn ihr euch den Film anschauen möchtet, könnt ihr „L.A. Confidential“ bei Disney+ streamen.
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