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La grande bellezza: Hinreißende Hommage an Fellini über einen alternden Playboy in Rom, der aus dem süßen Nichtstun geschreckt wird.

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Handlung und Hintergrund

Jeder Tag ist eine Party im Leben des weltgewandten, immer piekfein gekleideten und schlagfertigen Bonvivants und Journalisten Jep Gambardella, der mit seinen ausschweifenden Festen auf seiner riesigen Dachterrasse neben dem Kolosseum die High Society der Ewigen Stadt unterhält. Aus dem süßen Nichtstun wird Jep geschreckt, als er erfährt, dass seine einstige erste Liebe überraschend gestorben ist. Er lässt die vier Jahrzehnte währende Stasis hinter sich und begibt sich auf eine Sinnsuche ans Ende der Nacht, und bleibt allein.

Jeder Tag ist eine Party im Leben des weltgewandten, immer piekfein gekleideten und schlagfertigen Bonvivants und Journalisten Jep Gambardella, der mit seinen ausschweifenden Festen auf seiner riesigen Dachterrasse neben dem Kolosseum die High Society der Ewigen Stadt unterhält. Aus dem süßen Nichtstun wird Jep geschreckt, als er erfährt, dass seine einstige erste Liebe überraschend gestorben ist. Er lässt die vier Jahrzehnte währende Stasis hinter sich, begibt sich auf eine Sinnsuche ans Ende der Nacht, und bleibt allein.

Jep Gambardella ist nach Jahrzehnten des ewigen Stenz-Seins in Rom zunehmend überdrüssig und sucht nach neuem Sinn im Leben. Hinreißende Hommage an Fellini von Paolo Sorrentino („Cheyenne - This Must Be the Place„).

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Paolo Sorrentino
Produzent
  • Nicola Giuliano,
  • Francesca Cima,
  • Carlotta Calori,
  • Guendalina Ponti,
  • Romain Le Grand,
  • Muriel Sauzay,
  • Vivien Aslanian
Darsteller
  • Toni Servillo,
  • Carlo Verdone,
  • Sabrina Ferilli,
  • Carlo Buccirosso,
  • Iaia Forte,
  • Pamela Villoresi,
  • Galatea Ranzi,
  • Anna Della Rosa,
  • Giovanna Vignola,
  • Roberto Herlitzka,
  • Massimo de Francovich,
  • Giusi Merli,
  • Giorgio Pasotti,
  • Massimo Popolizio,
  • Isabella Ferrari,
  • Franco Graziosi,
  • Luca Marinelli,
  • Sonia Gessner,
  • Dario Cantarelli,
  • Ivan Franek,
  • Anita Kravos,
  • Luciano Virgilio,
  • Vernon Dobtcheff,
  • Serena Grandi,
  • Pasquale Petrolo,
  • Gianpiero Cognoli,
  • Fanny Ardant,
  • Antonello Venditti
Drehbuch
  • Paolo Sorrentino,
  • Umberto Contarello
Musik
  • Lele Marchitelli
Kamera
  • Luca Bigazzi
Schnitt
  • Cristiano Travaglioli
Casting
  • Anna Maria Sambucco

Kritikerrezensionen

    1. In "La grande bellezza" geht es nur vordergründig um einen alternden Dandy. Jep Gambardella verkörpert zugleich das Lebensgefühl der Society von Rom. Der alltägliche Anblick antiker Denkmäler und das rauschende Nachtleben hat ihre Sinne verwöhnt. Deshalb sind der von seinem frühen Ruhm zehrende Literat und seine Freunde nur noch schwer zu beeindrucken. Regisseur Paolo Sorrentino ("Il Divo", "Cheyenne - This Must Be the Place") legt die Leere im Herzen der pulsierenden und lässigen Stadt frei. Der eigenwillige Erzählstil dieses 150 Minuten langen Films widerspiegelt die Eindrücke der philosophierenden Hauptfigur vor einer betörend schönen Kulisse.

      Mittelalterliche Kirchen, die Kunstwerke der Antike und darüber der endlos blaue Himmel: Wenn Jep wie immer mit Einstecktuch im Sakko durch die Straßen spaziert, muss er sich wie in einem Freilichtmuseum der europäischen Kultur vorkommen. Glockenläuten und schattige Säulenhallen laden förmlich ein zur Besinnung auf die höheren Werte im Leben. Aber die Stadt hat wie zum Ausgleich auch eine hedonistische Seite und bleibt besonders nachts lieber am Puls der Zeit. Dann schwingt Jep mit siegessicherem Lächeln die Hüften in einer Diskothek, umgeben von erotischer Weiblichkeit.

      Die Atmosphäre der Stadt färbt auf ihre einzelnen Bewohner ab. Jep und seine Freunde machen einen leicht übersättigten Eindruck, sie unterhalten sich gleichgültig, herablassend oder respektlos. Einer von Jeps Freunden beschließt entnervt, der Stadt nach 40 Jahren den Rücken zu kehren und in die heimatliche Provinz zu ziehen: Er muss sich eingestehen, dass ihm hier die menschliche Anerkennung versagt geblieben ist. Obwohl Jep mit seinem eleganten Zynismus aalglatt wirken kann, empfindet er selbst viele Unterhaltungen als hohl und unbefriedigend. Dieser innere Zwiespalt und die durch ihn hervorgerufene Sinnsuche bilden den roten Faden der Geschichte.

      Sorrentinos impressionistischer Erzählstil ähnelt ein wenig Terrence Malicks "To the Wonder". Jep teilt seine Gedanken hin und wieder in Voice-Over mit, erinnert sich in kurzen Rückblicken an seine erste Liebe, begegnet einer Giraffe, entdeckt Flamingos auf seiner Terrasse und forscht im reglosen Gesicht einer 104 Jahre alten Ordensschwester. Es ist unmöglich, sich der kontemplativen Stimmung dieses Films zu entziehen, der sich anfühlt, als würde man träge in einer Hängematte schaukeln.

      Fazit: Paolo Sorrentinos filmische Augenweide "La grande bellezza" ist eine atmosphärisch intensive Huldigung an das zwischen Genuss und Melancholie schwankende Lebensgefühl in Rom.
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    2. La grande bellezza: Hinreißende Hommage an Fellini über einen alternden Playboy in Rom, der aus dem süßen Nichtstun geschreckt wird.

      Hinreißende Hommage an Fellini über einen alternden Playboy in Rom, der aus dem süßen Nichtstun geschreckt wird.

      Es kann kein Zufall sein, dass Paolo Sorrentino, spätestens seit „Il Divo“ der aufregendste kontemporäre Filmemacher Italiens neben Matteo Garrone, ausgerechnet nach der wohl nicht ganz einfachen Erfahrung mit dem englischsprachigen „Cheyenne - This Must Be the Place„, den er in Irland und den USA drehte, einen Film realisiert hat, der italienischer kaum sein könnte, eine Liebeserklärung an Rom und eine Verbeugung vor Fellini im Allgemeinen und „Das süße Leben“, „8 1/2“ und „Roma“ im Besonderen: Das Leben ist eine ewige Party für den in die Jahre gekommenen Bonvivant und Journalisten Jep Gambardella und seine Freunde. „Unser Polonäsezug ist der beste Zug von ganz Rom, weil er nirgendwo hinfährt“, merkt Jep während einer seiner Feiern auf seiner riesigen Dachterrasse an, bei denen sich regelmäßig die komplette High Society der Stadt zusammenfindet, um auf die Pauke zu hauen oder nur zusammenzusitzen und sich im süßen Nichtstun zu üben.

      Aber ganz so einfach ist es nicht mehr: Jep spürt das Alter, er fürchtet die Leere, trauert den verpassten Chancen und der verplemperten Zeit nach, die er nach seinem ersten und einzigen Roman vor 40 Jahren untätig hat verstreichen lassen, um sich lieber in flüchtige Abenteuer und den Rausch der Oberflächlichkeit zu stürzen. Endgültig aus seiner lässigen und stets allen überlegenen Lebenspose wird der Bonvivant geschreckt, als er erfährt, dass seine erste große Liebe gestorben ist, die ihm einst, vor langen Jahren, ein Lächeln und den ersten Kuss geschenkt hatte. Obwohl er sie seit Jugendtagen nicht mehr gesehen hat, beginnt für den Playboy eine Reise ans Ende der Nacht, eine Suche nach Sinn, in deren Verlauf Sorrentino, der seinen Film mit prallen Bildern und unendlicher Fabulierlust erzählt, auch noch mit dem Italien der Gegenwart abrechnet, mit korrupten Bankern und selbstverliebten Pfaffen, vermeintlichen Sehern und Heilsbringern.

      Immer wieder wird man an Fellini erinnert, aber auch auf andere große italienische Filmemacher wie Scola oder Monicelli verweist Sorrentino, ohne sie jemals zu kopieren. Unweigerlich muss man an Helmut Dietl und seine Gesellschaftsfresken denken, an Typen wie Baby Schimmerlos oder den Monaco Franze, die melancholische Brüder im Geiste sind von diesem weltgewandten Jep Gambardella, den Toni Servillo, Sorrentinos Hauptdarsteller in „Il Divo“, immer perfekt gekleidet und mit perfekten Manieren spielt, als habe Truman Capote ihn erfunden - der Inbegriff des Playboys, der die Fähigkeit zur Selbstreflexion aber nicht verloren hat. ts.
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