Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

La marque des anges: In einer Pariser Kirche wird der musikalische Leiter eines Kinderchors tot aufgefunden. Der erst kürzlich pensionierte Kommissar Lionel Kasdan, der ein angesehenes Mitglied der Kirchengemeinde ist, nimmt privat Ermittlungen auf. Kasdan untersucht den Toten und wundert sich über die überaus ungewöhnliche Todesursache: Es scheint, als wären dem Toten die Trommelfelle geplatzt, was einen Herzinfarkt auslöste. Die Spurensicherung...

Handlung und Hintergrund

In Paris wird der Leiter eines Kinderchors tot aufgefunden, einige Umstände deuten auf eine unnatürliche Todesart. Gleich zwei Polizisten interessieren sich für den Fall mehr, als ihren Vorgesetzten lieb ist: Der pensionierte Kommissar Kasdan kannte den Toten, und der persönlich motivierte Interpol-Fahnder Salek las seinen Namen im Zusammenhang mit einer Serie von Kindesentführungen. Die beiden ungleichen Einzelgänger erkennen angesichts der Komplexität des Falles, dass Teamwork geboten wäre, und stoßen gemeinsam in ein Wespennest.

Eine geheimnisvolle Mordserie zwingt zwei grundgegensätzliche Polizisten zur Zusammenarbeit. Gerard Depardieu und Rapper Jack Starr in einem neuen Actionkrimi nach einer Vorlage von Jean-Christophe Grangé.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Sylvain White
Produzent
  • Philippe Saal,
  • Luc Bossi,
  • Romain Le Grand,
  • Stephane Sperry
Darsteller
  • Gérard Depardieu,
  • Joey Starr,
  • Héléna Noguerra,
  • Marthe Keller,
  • Rüdiger Vogler,
  • Mathieu Carrière,
  • Jimmy Jean-Louis,
  • Corinne Masiero,
  • Thierry Lhermitte,
  • Thom Hoffman,
  • Lizzie Brocheré,
  • Ivan Franek
Drehbuch
  • Laurent Turner
Musik
  • Max Richter
Kamera
  • Denis Rouden
Schnitt
  • Sébastien de Sainte Croix
Casting
  • Gérard Moulévrier

Kritikerrezensionen

    1. Mit "Miserere - Choral des Todes" liegt die fünfte Verfilmung eines Jean-Christophe Grangé-Bestsellers vor - wenn man den TV-Zweiteiler nach "Der Flug der Störche" mitzählt. Allerdings wird schon beim Roman selbst deutlich, nach welchem Strickmuster der Autor seine verschachtelten Verschwörungsthriller webt. Die deutsch-französische Verfilmung durch den franko-amerikanischen Regisseur Sylvain White ("Stomp the Yard") vergröbert die zahlreichen Klischees der Vorlage noch zusätzlich.

      In seinem fantastisch angehauchten Kriminalroman verknüpft Grangé das Motiv der Teufelskinder, im Kino seit der "Village/Children of the Damned"-Filme populär, mit historischen Fakten von untergetauchten Nazis in Chile, der dort einst abgeschirmten, rechtsfreien Zone "Colonia Dignidad" und dem weltweiten Geschäft mit verschleppten Kindern. Wie in seinen früheren Büchern trifft man erneut auf den abgeklärten, desillusionierten Bullen, der die Zusammenhänge schneller als seine Kollegen begreift, den jungen Heißsporn, der zunächst seine psychischen Probleme in den Griff bekommen muss, eine internationale Verschwörung, die weit in die Vergangenheit reicht, sowie ein übersinnliches Element, das dem verstörenden Fall eine surreale Note verleiht. Durch das Motiv der Todesstimmen, was schon von Beginn an erkennbar wird, weist Grangés Vorlage manche unglaubwürdige Einlage auf. Dank der fesselnden Erzählstruktur mag man darüber hinweg sehen.

      Dagegen betont Whites Adaption die vorhandenen Stereotypen wie die Figur des aggressiven, von einer Mission angetriebenen Cops noch stärker. Recht atemlos springt die Inszenierung durch die Handlungsstränge, weshalb trotz eindrucksvoller, atmosphärischer Momente wenig Zeit zur Vertiefung bleibt. Vielmehr bauen White und sein Co-Autor Laurent Turner auf zusätzliche Actioneinlagen. Wie in der Comicverfilmung "The Losers" verleiht er mit schrägen Perspektiven und Farbverfremdungen dem Geschehen einen stilisierten Anstrich. Das lenkt nicht davon ab, dass der Plot nach einem teilweise spannenden Mittelteil im Finale zunehmend konstruierter wirkt. Hier wäre ein Regisseur von Nöten gewesen, welcher dem fantastischen Geschehen einen realistischen Touch verleiht, anstatt die Absurditäten zu verstärken.

      Insgesamt zeigt die Qualitätskurve der Grangé-Verfilmungen von "Die purpurnen Flüsse" über "Das Königreich der Wölfe" bis hin zu "Liu San – Wächter des Lebens" (nach "Der steinerne Kreis") stetig nach unten. Jean Reno wirkt als harter Ermittler eben glaubwürdiger als der korpulente Gérard Depardieu, dem man gerade bei den Verfolgungsjagden den wendigen Kommissar nicht mehr abnimmt. Auch Rapper Joey Starr ("Poliezei") als drogensüchtiger Interpol-Agent reißt hier wenig heraus. Viele Charaktereigenschaften der Protagonisten aus der Vorlage wurden gestrichen, da man das Skript bewusst auf das Starduo zuschnitt. In den Nebenrollen treten mit Marthe Keller, Mathieu Carriere, Rüdiger Vogler und Thierry Lhermitte als Kasdans misstrauischer Vorgesetzter weitere Altstars auf. Ihnen ist es nicht anzulasten, dass der teils in Babelsberg gedrehte "Choral des Todes" hinter den Erwartungen zurück bleibt.

      Fazit: "Miserere - Choral des Todes" kann zwar eine ansehnliche Starbesetzung, eine solide Fotografie und einige fesselnde Momente vorweisen, doch die überfrachtete Handlung versandet letztlich in bewährten Versatzstücken.
      Mehr anzeigen
    Anzeige