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Lawless: Regisseur John Hillcoat (das apokalyptische Gemälde „The Road“) und Autor Nick Cave („The Proposition“) bringen mit Jessica Chastain („The Tree of Life“), Gary Oldman, Guy Pearce und Mia Wasikowska weitere Stars ins Rennen um die Moonshine-Ware.

Handlung und Hintergrund

In dem während der Prohibitionszeit angesiedelten Gangsterdrama sehen drei Brüder (Tom Hardy, Shia LaBeouf und Jason Clarke) in Franklin County, wo 99 Prozent der Bewohner illegal Alkohol herstellen und schmuggeln, ihre Geschäfte bedroht.

Im Franklin County in Virginia blüht das Geschäft mit illegal gebranntem Fusel, und keiner macht bessere Geschäfte als die Bondurant-Brüder unter Führerschaft des als unsterblich geltenden Forrest, der sich bestens mit den lokalen Sheriffs arrangiert hat. Bis Washington die außer Kontrolle geratene Schwarzbrennerei zuviel wird und er den sadistischen Rakes zur Eindämmung schickt. Dem sind alle Mittel recht, und schnell wird ihm klar, dass das schwache Glied der jüngste Bondurant-Bruder Jack ist. Dort setzt er den Hebel an.

Drei Brüder verdingen sich in den Dreißigerjahren als Schwarzbrenner und müssen sich eines sadistischen Vollstreckers aus Washington erwehren. Blutige Räuberballade mit großem Staraufgebot, in der eine historische Begebenheit als enorm unterhaltsames Shoot ‚Em Up erzählt wird.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • John Hillcoat
Produzent
  • Michael Benaroya,
  • Robert Ogden Barnum,
  • Jason Blum,
  • Scott Hanson,
  • Michael Benaroya,
  • Megan Ellison,
  • Lucy Fisher,
  • Douglas Wick
Darsteller
  • Tom Hardy,
  • Shia LaBeouf,
  • Jessica Chastain,
  • Jason Clarke,
  • Guy Pearce,
  • Mia Wasikowska,
  • Dane DeHaan,
  • Bruce McKinnon,
  • Gary Oldman
Drehbuch
  • Nick Cave
Musik
  • Warren Ellis
Kamera
  • Benoît Delhomme
Schnitt
  • Dylan Tichenor

Kritikerrezensionen

    1. Mit dem historischen Gangster- und Familiendrama "Lawless" legen der australische Regisseur John Hillcoat und Musiker/Autor Nick Cave ihr bislang aufwändigstes Werk vor. Seit ihrer ersten Zusammenarbeit, dem dokumentarisch angelegten Gefängnisdrama "Ghosts …of the Civil Dead" mit Cave als Nebendarsteller, arbeiteten beide wiederholt zusammen. Ihre herausragenden Filme wie das apokalyptische Road Movie "The Road" und der Spätwestern "The Proposition" bewegen sich zwar innerhalb bewährter Genreregeln. Dennoch unterlaufen ihre düsteren Plots stets die Zuschauererwartungen. So agieren die Protagonisten etwa selbstbezogen und wenig heldenhaft, die Gewalt erscheint ungeschönt, direkt und dreckig, der Tod kommt tritt qualvoll ein, und das Erzähltempo schreitet relativ langsam voran, ohne dass man die Anteilnahme am Schicksal der Protagonisten verlieren würde.

      All das trifft ebenso auf "Lawless" zu, John Hillcoats bislang kommerziellstes Projekt, bei dem er nach durchaus prominent besetzten Werken erstmals mit zahlreichen angesagten Stars drehte. In der Tradition klassischer Prohibitionsdramen wie „Der Whiskykrieg“ setzt er eine bleihaltige Auseinandersetzung zwischen dem korrupten Gesetz und unnachgiebigen Alkoholschmugglern, ihre Familienehre verteidigend, dramatisch in Szene. Einmal mehr liegt seine Sympathie bei den gesellschaftlichen Außenseitern, die in Virginia Country nach eigenen Regeln leben. Dabei unterstreicht die Inszenierung, dass die Outlaws an ihrer privaten Legende stricken und die eigenen Heldenepen glauben. Der von Tom Hardy als zupackendes, unbeugsames Familienoberhaupt verkörperte Howard bläut dem jüngsten Bruder als Durchhalteparole ein: "Wir sind Überlebende. Wir kontrollieren die Furcht. Ohne die Furcht sind wir so gut wie tot."

      Allerdings werden Hardy mit gewohnt starker physischer Präsenz und die restliche Besetzung mühelos von Guy Pearce als geldgieriger, machtsüchtiger Deputy an die Wand gespielt. Das Gesetz nach eigenem Gutdünken beugend, agiert dieser Rakes als aalglatter Dandy und gewissenloser Folterer, der automatisch alle Sympathien auf die Gegenseite lenkt. Erneut beweist Pearce, der schon in „The Road“ einen Gastauftritt absolvierte, wie er eine klischeehaft angelegte Figur glaubwürdig zum Leben erwecken kann. Gleiches trifft auf Jessica Chastain zu, die in ihrer limitierten Leinwandzeit nuanciert eine gebrochene Frau auf der Flucht vor der Vergangenheit verkörpert. Obwohl Kellnerin Maggie Beauford in ihrer neuen Arbeitsstätte vom Regen in die Traufe gerät, lässt sie sich trotzdem nicht brechen.

      Hillcoat und Cave unterspielen die Erwartungen, indem sie beide Liebesgeschichten zwischen Forrest und Maggie sowie zwischen Jack und der Predigertochter Bertha, die er unbedacht in Gefahr bringt, eher beiläufig voran treiben. Daneben werden die desolaten Lebensumstände der Bevölkerung nicht unterschlagen. Die sowohl unterschwellige als auch offen ausgetragene Gewalt steht im Kontrast zu den stimmungsvollen Naturaufnahmen. Beim finalen Showdown ballern alle Parteien endlos aufeinander, ohne zunächst einen wirksamen Treffer landen zu können, was wohl mehr der Realität entspricht als die Heldentaten filmisch gestählter Ein-Mann-Armeen.

      Auf der anderen Seite legt Forrest ein Nehmervermögen an den Tag, über das so mancher Hongkong-Actionheld neidisch werden könnte, was nicht gerade realistisch erscheint. Doch da das historische Familiendrama auf einer Vorlage des Bordurant-Nachfahren Matt basiert, darf man annehmen, dass viele Details der Wahrheit entsprechen. Gewiss fügte Cave der realistischen Depressionszeit-Beschreibung noch eine große Portion Kinomythos bei, wobei einmal mehr die Underdogs gegenüber einer rücksichtslosen Übermacht triumphieren – dies allerdings nicht ohne schmerzliche Verluste.

      Erneut fiel Caves Soundtrack mit seinem langjährigen Partner Warren Ellis von „The Bad Seeds“ zwischen Country, Folk und Mardi Grass exzellent aus, wobei die „Bootlegers“ alias Cave & Ellis prominente Unterstützung von Stars wie Emmylou Harris oder John Lee Hooker erhielten. Zwar erreicht das Ergebnis, auch aufgrund mancher Stereotypen sowie einem überstilisierten Finale, nicht ganz die Qualität früheren Meisterwerke wie „Ghosts“, „Proposition“ oder „Road“. Trotzdem erscheint es bedauerlich, dass „Lawless“ hierzulande nicht in die Kinos kommt, denn schon allein die Bilder von Kameramann Benoit Delhomme wurden für die große Leinwand konzipiert.

      Fazit: Der unerbittliche Krieg zwischen Alkoholbrennern und korrupten Polizisten in "Lawless" lebt von den herausragenden Darstellern und einer stimmigen Fotografie, wirkt aber letztlich konventioneller als frühere Arbeiten des Australiers John Hillcoat.
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    2. Regisseur John Hillcoat (das apokalyptische Gemälde „The Road“) und Autor Nick Cave („The Proposition“) bringen mit Jessica Chastain („The Tree of Life“), Gary Oldman, Guy Pearce und Mia Wasikowska weitere Stars ins Rennen um die Moonshine-Ware.
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