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Le jeune Ahmed: Packendes Drama der Dardenne-Brüder über einen radikalisierten 13-Jährigen, der seine Lehrerin töten will.

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Handlung und Hintergrund

Der 13-jährige Ahmed ist ein muslimischer Junge, der gut integriert in Lüttich aufwächst. Als er in der Schule erstmals Probleme mit seiner engagierten Lehrerin bekommt, fühlt er sich missverstanden - ganz anders als in der Moschee, wo sich ein Prediger Ahmeds annimmt und mit einer radikalen Auslegung des Koran zu ködern versucht. Erfolgreich. Ahmed fasst den Entschluss, seine Lehrerin zu töten. Werden die Versuche seiner Lieben und der Behörden, ihn von einer Botschaft der Liebe zu überzeugen, Früchte tragen?

Besetzung und Crew

Darsteller
  • Idir Ben Addi

Kritikerrezensionen

  • Le jeune Ahmed: Packendes Drama der Dardenne-Brüder über einen radikalisierten 13-Jährigen, der seine Lehrerin töten will.

    Drama der renommierten, belgischen Filmemacherbrüder Dardenne über einen radikalisierten 13-Jährigen, der seine Lehrerin töten will.

    Zunächst wirkt die Geschichte wie quintessenzieller Dardenne, die nach drei Anläufen mit etablierten Schauspielern erstmals seit „Le silence de Lorna - Lornas Schweigen“ wieder nur mit Laien arbeiten: Ein gut integrierter 13-jähriger Junge in Lüttich radikalisiert sich nach dem Märtyrertod seines Cousins in Syrien binnen eines Monats, wird unter Führung seines Imams von einem ganz normalen ungelenken Jungen zu einem islamistischen Fanatiker, der durch die fast obsessive Repetition muslimischer Bräuche eine neue Bedeutung in seinem Leben findet. Und schnell für sich entscheidet, dass seine engagierte Lehrerin sterben müsse, weil sie durchsetzt, muslimischen Kindern in ihrer Schule auf moderne Weise und nicht nur durch das Studieren des Korans Arabisch beizubringen, um sie auf das Arbeitsleben vorzubereiten. Das Attentat schlägt fehl, Ahmed kommt in eine Erziehungseinrichtung, wo er von Psychologen betreut wird und auf einem Bauernhof in soziale Vorgänge integriert werden soll. Klassischer Dardenne also: Es geht um das Ringen um die Seele eines Jungen, der nicht mehr erreichbar ist. Und man spürt, dass sie ebenfalls zu kämpfen haben mit dieser Figur, keinen rechten Ansatz finden, ihn zu öffnen. Das ist nachvollziehbar, stellt den Film aber vor das Problem, dass seine Hauptfigur die Dardenne-Version eines Michael Myers wird, ein Boogeyman, ein Abziehbild. Wie es in „Halloween“ Myers‘ einziges Bestreben ist, Laurie Strode zu töten, so kreisen Ahmeds Gedanken hier nur darum, seinen Patzer gut zu machen und das Leben seiner Lehrerin doch noch zu beenden. In einem echten Dardenne-Kniff verliebt sich ein Mädchen auf dem Bauernhof in den verschlossenen Jungen, und ihr Versuch, ihn, der sich schon beschmutzt fühlt, wenn ein Hund ihm seine Hand ableckt, schließlich zu küssen (und seine Reaktion), ist der stärkste Moment des Films. Leider kann der Rest, so spannend die Versuchsanordnung auch ist, nicht überzeugen. Die Dardennes scheitern an den eigenen hehren Vorsätzen. Aber man sieht, dass sie gerungen haben. Womöglich ist es das, was zählt. ts.
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