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„Leave the World behind“-Ende erklärt: Wer sind die Drahtzieher? Warum ist „Friends“ so wichtig?

„Leave the World behind“-Ende erklärt: Wer sind die Drahtzieher? Warum ist „Friends“ so wichtig?
© Netflix / JoJo Whilde

Der starbesetzte Netflix-Thriller „Leave the World behind“ lässt das Publikum teils ratlos zurück. Wir versuchen das Ende und ein paar der offenen Fragen zu klären.

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Mit einer hochspannenden Geschichte am Zahn der Zeit entführt uns Regisseur Sam Esmail („Mr. Robot“) in ein absolutes Horrorszenario. Zwei ungleiche Familien sehen sich in der Abgeschiedenheit von Long Island dem absoluten Chaos ausgesetzt – Strom- und Internetausfall, herabstürzende Flugzeuge, nervöse Tierherden, zerstörerische selbstfahrende Autos und absolut keine gesicherten Informationen darüber, was eigentlich vor sich geht. Auch das Ende des Films wird weder den Protagonist*innen noch dem Publikum vor dem heimischen Bildschirm darauf eine Antwort liefern – ebenso wenig wie der zugrundeliegende Roman von Rumaan Alam. Wer sich mit einem derart offenen Ende nicht begnügen kann, findet in diesem Artikel zumindest ein paar der gesuchten Antworten.

„Leave the World behind“: Angriff von außen oder Insidejob?

Geht es nach Autor Alam, liegt der besondere Reiz von „Leave the World behind“ darin, dass sich sowohl Leser*innen als auch jetzt die Netflix-Zuschauer*innen selbst Gedanken darüber machen können und auch sollen, was es mit den mysteriösen Geschehnissen auf sich hat. Bei diesem Gedankenspiel können ganz individuelle Lösungsansätze entstehen, die jede*r für sich selbst als richtig erachten kann – eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht.

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Dennoch scheint das Szenario, welches G.H. Scott (Mahersahala Ali) und Prepper Danny (Kevin Bacon) zeichnen, bei aktuellem Kenntnisstand sehr einleuchtend: Einem dreistufigen Plan folgend, versucht eine Gruppe die USA von innen heraus zu destabilisieren, um am Ende die Macht zu ergreifen. Folgende Stufen werden dabei durchgeführt:

  1. Isolation: Kommunikations-, Transport- und Informationswege werden systematisch zerstört. Auch Verteidigungs- und Versorgungssysteme können betroffen sein. Die Bevölkerung ist auf sich gestellt.
  2. Synchronisiertes Chaos: Verdeckte Angriffe (wie die ohrenbetäubenden Geräusche) werden durchgeführt, zudem werden Falschmeldungen über potenzielle Verursacher der Angriffe (Flugblätter in verschiedenen Sprachen) verteilt. Dadurch wächst die allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung. Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Solidarität werden rares Gut.
  3. Kollaps/Bürgerkrieg: Die ersten beiden Stufen haben den vollständigen Zusammenbruch zur Folge. Die Instabilität führt zu einem Krieg im Inneren, macht das Land aber auch für ausländische Nachbarn zu einem leichten Ziel.

Folgen wir der offenen Prämisse des Autors ist es allerdings unerheblich, wer genau für die Angriffe, Gewalt oder die Bombardierung von Ballungsräumen verantwortlich ist.

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„Leave the World behind“ Ende: Was bedeutet die letzte „Friends“-Szene?

Im Kontrast zum Bombenhagel, den Amanda (Julia Roberts) und Ruth (Myha’la) am Rande des Waldes beobachten, steht die Schlussszene mit Rose (Farrah Mackenzie) vor dem Fernseher. Ihrer Intuition folgend hat sie es zu dem Haus geschafft, das sie vorher schon aus der Ferne beobachtet hatte. Es stellt sich raus, dass die Bewohner*innen nicht da sind und sich im Keller ein luxuriöser und mit reichlich Vorräten ausgestatteter Bunker befindet. Nach einer kurzen Inspektion fällt dem Teenager aber der riesige Fernsehbildschirm samt DVD-Sammlung auf. Da der Internetausfall sie davon abgehalten hat, ihren „Friends“-Serienmarathon zu beenden, kann Rose ihn nun endlich fortsetzen! Wie ein roter Faden zieht sich dieses Bedürfnis durch den ganzen Film, doch die Serie bedeutet ihr so viel mehr, als ein bloßer Zeitvertreib.

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Wie sie ihrer Mutter zuvor bereits offenbart hat, fühlt sie sich in der realen Welt häufig weder gesehen, noch gehört. Durch „Friends“ gelingt ihr die Realitätsflucht in eine behaglichere Umgebung. Eine Art sicherer Hafen in all dem Chaos, das gerade und jetzt besonders, um sie herum herrscht. Mehr als passend erklingt zum Ende des Films also die „Friends“-Titelmusik „I’ll be there for you“ von den Rembrandts. Wenn es für die Familien Sandford und Scott vielleicht erstmal keine Rettung gibt, spendet ihnen der Bunker in einem möglichen zweiten Teil von „Leave the World behind“ vielleicht zumindest etwas Trost.

So unterscheiden sich Buch und Film

Wer möchte, kann sich durchaus noch das zugrundeliegende Buch zu Gemüte führen, denn das unterscheidet sich in diversen Punkten vom Film. Am Ende wird zum Beispiel auf die „Friends“-Szene verzichtet, stattdessen nutzt Rose das entdeckte Haus „lediglich“ als Vorratskammer. Doch auch unabhängig davon gibt es weitere Unterschiede zu entdecken, die der jeweiligen Geschichte einen etwas anderen Anstrich verleihen. Das ist besonders auf die Figurenkonstellation spannend, denn bei den Scotts handelt es sich nicht um Vater und Tochter, sondern um ein älteres Ehepaar.

Was hat Barack Obama mit „Leave the World behind“ zu tun?

Vielleicht hab ihr es schon mitbekommen: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat gemeinsam mit seiner Frau eine Produktionsfirma namens Higher Ground Productions. Diese zeichnet auch für „Leave the World behind“ verantwortlich. Das ist aber noch nicht alles. Wie Esmail berichtet, hat Obama ihn mit seiner politischen Expertise auch bei der Drehbuchadaption unterstützt und Feedback gegeben. Mehr dazu lest ihr in dieser News.

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Noch mehr Apokalypse und Weltuntergang findet ihr in folgendem Video:

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