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Fakten und Hintergründe zum Film "Leg dich nicht mit Zohan an"

Fakten und Hintergründe zum Film "Leg dich nicht mit Zohan an"

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Über die Produktion

Die Idee für Zohan, diesen harten israelischen Agenten, der als Soldat den Kampf gegen den Terrorismus aufgibt und seinen Traum verfolgt, Friseur zu werden, kam Adam Sandler bereits vor vielen Jahren. Prompt erkannte er, dass er diese Figur wunderbar in einem Drehbuch verarbeiten und reifen lassen konnte. Dafür arbeitete er mit zwei seiner guten Freunde zusammen: mit seinem ehemaligen „Saturday Night Live“-Kollegen (demChefautor von Conan O’Brien und Schöpfer von „Triumph the Insult Comic Dog“ sowie „TV Funhouse“) Robert Smigel und seinem ehemaligen Mitbewohner, dem derzeitigen Comedy- Schwergewicht Judd Apatow.

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LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN behandelt einen für die Autoren durchaus vertrauten Stoff. „Mein Interesse am Schreiben über Israelis begann bei ,Saturday Night Live‘“, sagt Smigel, der für die renommierte US-Comedy-Show einige Jahre lang Sketche geschrieben hatte. „Seltsamerweise war der allererste Sketch, in dem Adam mitspielte, ,The Sabra Shopping Network‘ – ein Sketch über Israelis, den ich geschrieben hatte.“ LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN ist für Adam Sandler gleichzeitig auch eine Rückkehr zu seinen Wurzeln – er spielt einen fremdartigen, wilden und überzeichneten Charakter, so wie er es in „Saturday Night Live“ und am Anfang seiner Kino-Laufbahn vielfach getan hatte. „Die Fans von Adam haben in der letzten Zeit Figuren kennengelernt, die ihm durchaus ähnlich sind“, sagt Smigel. „Und obwohl Zohan in der Lage ist, freihändig Liegestütze zu machen, ist er dennoch albern und verwundbar wie Adam.“

Regisseur Dennis Dugan wollte in LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN seiner Hauptfigur Zohan einen würdigen, ebenso überlebensgroßen und imposanten Kontrahenten entgegensetzen: den Terroristen „das Phantom“, gespielt von John Turturro. „Ali und Frazier, die Celtics und die Lakers, der Zohan und das Phantom“, grinst Dugan. „Das sind die schärfsten Rivalen!“ Obwohl der Film vor dem Hintergrund einer der brennendsten Probleme der weltweiten politischen Bühne spielt, war es das erklärte Ziel der Filmemacher, eine pure Komödie zu erschaffen. Für Rob Schneider, eines der engsten Mitglieder der Happy-Madison-Familie, der in dem Film die Rolle von Salim, einem palästinensischen Taxifahrer spielt, war beispielsweise klar, dass man eines der unfassbarsten Probleme der Welt nur mit einem komödiantischen Zugang angehen konnte.

„Comedy bringt die Menschen zusammen“, sagt er. „Zohan ist lächerlich– so lächerlich, dass hoffentlich jeder einen Schritt zurücktritt und mit den anderen herzlich darüber lachen kann.“ Darüber hinaus wartet der Film mit vielen zum Schreien komischenGastauftritten alter (und neuer) bekannter Gesichter auf. Der legendäre Bandleader Dave Matthews und Kevin James treten erneut an der Seite von Adam Sandler vor die Kamera, nachdem sie schon in I Now Pronounce You Chuck and Larry (Chuck and Larry – Wie Feuer und Flamme, 2007) eine Cameo bzw. eine Hauptrolle gespielt hatten. Michael Buffer, der „Let’s get ready to rumble“-Ringansager, spielt ebenfalls einen Part.Und Mariah Carey, mittlerweile die erfolgreichste Solomusikerin aller Zeiten, die in diesem Jahr Musikgeschichte als Interpretin der meisten Nummer-eins-Singles als Solokünstlerin geschrieben hat, tritt als sie selbst auf (und wird von israelischen und arabischen Fans gleichermaßen vergöttert). Careys Song „I’ll Be Lovin‘ U Long Time“ aus ihrem aktuellen Album „E=MC2“ ist auch in dem Film zu hören.

Aber damit hören die Gastrollen noch nicht auf: Unter anderem huschen Kevin Nealon, John McEnroe, Charlotte Rae, die Darstellerin der Mrs. Garret in „The Facts of Life“ und der Academy-Präsident Sid Ganis durchs Bild. „Es könnte durchaus sein, dass wir keine Oscar®-Nominierung für den Film bekommen, aber nur, weil Sid sich neutral stellen will“, scherzt Smigel.

Die Ernsthaftigkeit und den Spaß miteinander zu verschmelzen – das war die Aufgabe des Regisseurs Dennis Dugan, der – neben etlichen anderen Kinofilmen und TV-Projekten – bereits die Sandler-Hits Happy Gilmore (Happy Gilmore, 1996), Big Daddy (Big Daddy, 1999), I Now Pronounce You Chuck and Larry und die Happy-Madison-Produktion The Benchwarmers (2006) inszeniert hatte. „Mein Job ist, den Ball in die Luft zu werfen, damit Sandler draufdreschen kann“, bringt es Dugan auf den Punkt. „Wir haben eine ganz ähnliche Sensibilität. Ich versuche, seine Vision für einen Film zu verstehen und mit den verschiedenen Abteilungen daran zu arbeiten, diese Vision zu verwirklichen. Nachdem wir bisher fünf Filme zusammen gemacht haben, weiß ich genau, wie Adam tickt. Es ist einfacher, das zu wissen, als zu versuchen, seine Ideen vorherzusehen.“ „Auch im Alter von 12 hatte ich nicht ansatzweise die Energie, die Dennis Dugan heute hat“, sagt Smigel. „Der Mann ist unglaublich. Er hat mir sein Geheimnis verraten, und das ist wohlüberlegt: Er weiß, dass, wenn er an einem Strang zieht, alle andere mitziehen. Er geht mit bestem Beispiel voran. Und er schafft es, mich täglich aufs Neue am Set zum Lachen zu bringen. Es wird zwar nicht so gut bezahlt, aber er könnte genauso gut als Stand-up-Komiker in einem Comedy Club auftreten.“

„Ich war selbst lange genug Schauspieler und meine Theorie ist Folgende: Je besser sich ein Schauspieler fühlt, umso heimischer fühlt er sich und umso besser ist er. Das gilt ganz besonders für Comedians– sie werden erst dann richtig komisch, wenn sie sich wohl fühlen“, verrät Dugan sein Patentrezept. „Egal wie müde ich bin und wie spät es ist: Ich tue einfach so, als sei ich nicht müde oder genervt oder schlecht gelaunt. Auf diese Weise denken meine Schauspieler, mein Set sei ein echt cooler Ort, an dem sie ruhig und gelassen arbeiten, sich sicher fühlen und frei agieren können. Darauf zielt meine ganze Arbeit ab, denn all das zahlt sich aus, wenn ich am Ende ,Action!‘ rufe.“

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Produktion: Die Besetzung

Als sich Adam Sandler entschloss, die Rolle des Zohan selbst zu spielen, legte er sich über die Maßen ins Zeug, um den Part überzeugend zu verkörpern. „Sandler hat wirklich sehr, sehr, sehr hart geschuftet. Er hat vier Monate lang mit einem Elitesoldaten der Navy SEALs trainiert“, erinnert sich Smigel. „Gewichtheben, Laufen, Sit-ups, Diät … ich habe ihn nie glücklicher gesehen.“ Darüber hinaus arbeitete Sandler intensiv an seinem israelischen Akzent. Hilfe bekam er von Script Supervisor Ronit Ravich-Biss, die aus Israel stammt. Sie erklärte ihm Betonungen und denGebrauch von bestimmten Wörtern. Und sie wurde auch bei den Improvisationen um Hilfe gebeten. „Manchmal hat Adam Ronit nach dem hebräischen Ausdruck für ein bestimmtes Wort gefragt“, sagt Dugan. „Und wenn wir den komisch fanden, hat ihn Adam benutzt.“

Ein weiterer Berater von Adam Sandler war Eytan Ben-David, ein – das Leben imitiert eben doch die Kunst – ehemaliger israelischer Soldat, der nun in einem Friseursalon in Los Angelesarbeitet. Ben-David traf sich mit dem Schauspieler underklärte ihm, wie sich ein Friseur gibt, wie er seine Schere hält und wie er seinen Fachjargon einsetzt.Zohan zum Leben zu erwecken war dennoch alles andereals ein entspanntes Waschen – Legen – Föhnen. Sandler musste sich in absoluter Topform zeigen, um den Anti-Terror-Agenten zu verkörpern.

Eine Schlüsselrolle dabei spielte auch der Stuntkoordinator Scott Rogers, ein Veteran von Filmen wie Spider-Man 2 (Spider-Man 2, 2004), Spider-Man 3 (Spider-Man 3, 2007) und Sky High (Sky High – Diese Highschool hebt ab!, 2005). Scott war nach Aussage von Dugan dafür zuständig, die außergewöhnlichen Talente von Zohan zu zeigen. „Wir wollten alle Stunts so frisch und originell wie möglich darstellen“, sagt der Regisseur. „Wir wollten sie nicht komödiantisch im Jackie-Chan-Stil zeigen, sondern real, brutal und so erschreckend wie möglich – und wenn immer es ging, sollte man Zohan dabei auch sehen.“ Aber Smigel weiß genau, warum Adam Sandler sich ausgerechnet jetzt den Part unbedingt schnappen wollte: „Ich denke, er wollte es spielen, solange er noch jung genug ist, um einigermaßen gut mit freiem Oberkörper auszusehen“, grinst Sandlers Partner.

Rob Schneider, von Anfang an ein treuer Weggefährte von Sandler in dessen Filmen, ergänzt: „Adam hat seine Hausaufgaben gemacht. Und er hat sehr schnell den Zugang zu seiner Figur gefunden. Ich glaube, niemand anders als Adam Sandler hätte diese Rolle spielen können. Es macht einfach Spaß, ihm zuzuschauen – man beobachtet, wie er die beste Zeit seines Lebens hat!“ John Turturro sagt: „Ich freue mich immer über die Möglichkeit, mit Adam Sandler und den Jungs von Happy Madison zu arbeiten. Adam tut alles, damit man sich wohl fühlt und gern an die Arbeit geht. Außerdem ist es nett, mal richtig auf den Putz zu hauen und Spaß zu haben.“

Turturro, der bereits bei Mr. Deeds (Mr. Deeds, 2002) und Anger Management (Die Wutprobe, 2003) mit Sandler zusammen vor der Kamera gestanden hatte, spielt das Phantom. „Das Phantom ist Zohans Antagonist“, erläutert er. „Er nennt mich Terrorist, aber ich sehe mich als Freiheitskämpfer für die arabische Seite und gegen Zohan und die Israelis.“ Nach dem großen Kampf, in dem Zohan seinen eigenen Tod vortäuscht, feiert das Phantom – das denkt, er habe seinen Erzfeind in die ewigen Jagdgründe geschickt – seinen Erfolg … aber Turturro erläutert, dass dies noch längst nicht das Ende der Geschichte seiner Figur ist: „Zohan täuscht seinen Tod vor, aber er wird merken, dass das Phantom seine eigenen Vorstellungen vom Ende des Kampfes hat. Wenn Zohan der jüdische James Bond ist, ist das Phantom der arabische Eminem. Er hat goldene Zähne, er trägt stets Sonnenbrille und er besitzt eine Kette von Muchentuchen-Restaurants.

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Es klingt ironisch für einen Typen, der sich Phantom nennt – aber er lebt seinen Ruhm im Rampenlicht aus, als Freiheitskämpfer für sein Volk und vor allem als der Mann, der den Zohan erledigt hat.“ Um sich auf seine Rolle und auf seinen Akzent vorzubereiten, rief Turturro einen Freund an. „Ich hatte die Chance, vorzusprechen und ein paar der arabischstämmigen Schauspieler halfen mir mit dem Akzent. Die Familie eines guten Freundes von mir, Tony Shalhoub, stammt aus dem Libanon. Er zeigt mir Dinge, die in diesem Teil der Welt vor sich gehen und die man normalerweise nicht zu Gesicht bekommt. Der Film mag eine alberne Komödie sein,aber er bietet einem immer noch die Gelegenheit, etwas Neues zu lernen.“ „Wenn man mit John Turturro arbeitet, muss man stets auf dem Punkt sein“, sagt Schneider. „Er ist völlig unvorhersehbar, ein glänzender Vertreter physischer Comedy und ein großartiger Schauspieler. Er gehört zu den wenigen Künstlern, die sowohl als dramatischer als auch als komödiantischer Schauspieler ein Ass sind.“

Emmanuelle Chriqui, die ihren Ruhm der famosen HBO-Serie „Entourage“ verdankt, übernahm die Rolle der Dalia, einer palästinensischen US-Einwanderin, die in New York lebt. Sie besitzt ihren eigenen Friseursalon und gibt Zohan seinen ersten Job in Amerika. „Sie gibt ihm seine Chance, auch wenn sie anfangs glaubt, dass es eine ziemlich schlechte Idee ist. Am Ende hilft er ihr – und bringt ihr Geschäft erst richtig in Schwung.“ Chriqui ist französischer und marokkanischer Herkunft und sagt, dass sie ihre Rolle ein wenig nach dem Vorbild ihrer Mutter angelegt hat: „Meine Mutter war eine unglaublich feurige marokkanische Frau und ich habe mich dieser Energie bedient, um meine starke palästinensische Persönlichkeit verkörpern zu können. Obwohl Marokko in Nordafrika liegt, sind die Gebräuche der in der arabischen Welt ziemlich ähnlich.“ Chriqui war am Set von LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN mehr oder minder die einzige Frau in einem Haufen Männer, aber sie meisterte auch diesen Part mit Bravour. „Es passiert ständig in meinem Leben, dass ich die Henne im Korb bin“, grinst sie. „Und wenn es sich um Jungs handelt, die so witzig sind wie Adam Sandler – dann ist das eine feine Sache.“

Wie ihre männlichen Kollegen verbrachte auch Emmanuelle Chriqui viel Zeit mit einem Dialog-Trainer, um den Akzent ihrer Figur in den Griff zu kriegen. „Die palästinensischen Schauspieler haben mir gesagt, dass ich ihren Akzent schon sehr gut beherrsche und ich war froh, das zu hören. Ich habe hart daran gearbeitet, das so hinzukriegen.“ Chriqui war außerdem begeistert, die ausgefallene Garderobe ihrer Figur Dalia zur Schau stellen zu können. „Am Anfang hatten wir eine Art ethnischen Look für Dalia im Auge – viel Gold und Schärpen und solche Dinge. Aber dann haben wir realisiert, dass sie vor Energie nur so sprüht: Sie ist hibbelig, sie ist unkonventionell, sie ist stark. Man braucht eine Menge Selbstbewusstsein, wenn man in die USA einwandert und dort schon fünf Jahre später ein eigenes Geschäft betreibt. Unsere Kostümdesignerin Ellen Lutter war eine großartige Hilfe, indem sie in Dalias Kostümen die Energie von New York City mit der dieser Frau verschmolzen hat.“

Rob Schneider kam auch mit an Bord – in einer wüsten, unberechenbaren Rolle. „Ich spiele Salim, einen palästinensischen Taxifahrer, der sich in New York seine Träume erfüllen will“, sagt er. „Er ist noch ein bisschen verbittert – er hegt seit seiner Jugend einen Groll, nachdem ihm Zohan eine Ziege weggenommen hat, die er sehr mochte. Das nagt noch immer an ihm und als er in New York wieder auf Zohan trifft, schockiert ihn das anfangs – und dann plant er seine Rache.“ „Er ist nicht einfach nur ein Taxifahrer“, erläutert Schneider weiter. „Salim hat eigentlich mehrere Jobs gleichzeitig. Er fährt seine Kundschaft und verkauft dabei seine Sachen übers Handy.“

Smigel erklärt, Salim sei ein Typ, der bisher nie die Chance hatte, der Welt zu zeigen was er kann. „Er ist ein unschuldiger Taxifahrer, der gezwungen ist, 14-Stunden-Schichten zu fahren, um über die Runden zu kommen. Und endlich sieht er seine Chance auf ein bisschen Ruhm, als er Zohan erkennt. Er ist eifersüchtig auf das Phantom, das total im Rampenlicht steht. Er will Rache an Zohan nehmen, aber er weiß auch, dass die Gefangennahme von Zohan ein echter Coup wäre – und er will auch ein Stück vom Ruhm.“ „Ich war sehr geschmeichelt, als Robert Smigel diesen Part extra für mich geschrieben hatte“, gibt Schneider zu Protokoll. „Es erinnerte mich an unsere besten ,Saturday Night Live‘-Zeiten – er gab mir eine großartige Figur und ich wusste, dass ich sie umwerfend spielen musste. Das stellt einen zwar unter Druck, aber das ist die beste Form von Druck auf der Welt.“

Um Salims Akzent zu erlernen, griff auch Rob Schneider auf die Hilfe einiger Trainer zurück. „Ich habe mit Dr. Salame gesprochen, einem palästinensischen Arzt aus Milwaukee. Dr. Salame war so nett und hat mir meinen kompletten Text auf ein Band gesprochen – und dann alles nochmal auf Arabisch.“ Diesen Text samt Akzent auswendig zu lernen – das war der einfache Teil. Schwer dagegen war es, dabei am Ball zu bleiben. „Adam liebt es zu improvisieren. Und ich hatte meine Textzeilen samt Akzent komplett im Kopf – ich hatte sie auf Papier und konnte sie phonetisch korrekt aussprechen – und dann fängt Adam an zu improvisieren. Dann stand ich da und konnte nur ,Äääähh…‘ sagen. Glücklicherweise hatten wir dann palästinensische Schauspieler am Set – ich konnte zum Beispiel zu Ahmed Ahmed gehen und ihn fragen, wie er dies oder jenes ausdrücken würde. Zusammen mit ihm, Daoud und Sayed waren wir so was wie die arabischen Bowery Boys. Wir hatten eine Menge Spaß.“

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Daoud Heidami, einer der palästinensischen Schauspieler, der eng mit Schneider zusammen arbeitete, sagt: „Ich bin aufgewachsen und habe Rob immer im Fernsehen gesehen, und als ich dann die Gelegenheit bekam mit ihm zu arbeiten, war ich sehr aufgeregt. Es war eine Freude, ihm zuzusehen und mit ihm zu drehen. Er ist sehr hilfsbereit und ermunternd – er strahlt ständig eine großartige Energie aus, und das macht es sehr einfach, mit ihm zu spielen.“

Produktion: Ein Witz nach dem anderen…

Ein Film über einen israelischen Soldaten und einen palästinensischen Terroristen? Das mag nicht so verrückt sein wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, meint Regisseur Dennis Dugan. „Die Menschen, die im Nahen Osten inmitten dieses Konflikts leben sind die gleichen Menschen, die in New York in Nachbarschaft miteinander wohnen“, bemerkt er. „Der Unterschied ist, dass sie in Gaza erbitterte Rivalen sind, sich in Brooklyn aber nicht hassen. Hier kommt jeder mit jedem klar. Sie behandeln einander als Menschen und nicht als rivalisierende Gruppen. LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN ist ein komödiantischer Weg, den ,West Side Story‘-Aspekt dieses Lebens zu beleuchten.“

Die Geschichte des Films wurde wunderbarerweise am Set reflektiert, wie Smigel erläutert: „Das Tolle an den Dreharbeiten war – und das war nicht mal unsere Absicht –, dass wir viele Szenen mit arabischen und israelischen Schauspielern gleichzeitig hatten“, sagt er. „Das bedeutete, dass die Jungs gleichzeitig zum Set gerufen wurden, dass sie zusammen Mittagspause hatten …

Sie führten hitzige und leidenschaftliche Diskussionen, aber die waren stets freundlich und sehr offen. Dabei zuzuschauen war sehr cool – einige von den Jungs haben mir hinterher gesagt, dass sie noch nie so lange und intensiv mit einem Araber oder einem Israeli geredet hätten.“ Der Schlüssel bei der Umsetzung von LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN war es, die besten und komischsten Schauspieler aus der israelischen und der arabischen Welt für die Nebenrollen zu verpflichten. „Wir haben eine ganze Armee von Menschen – nicht nur die üblichen Verdächtigen von Happy Madison“, sagt Dugan. „Wir haben in Israel und Palästina, in New York und Anaheim und überall in Los Angeles gesucht, um die Besten aus dem Nahen Osten – und damit meine ich Israelis und Araber – für unseren Film zu finden. Ich glaube, wir haben alle SAG-Gewerkschaftsmitglieder vorsprechen lassen … und auch alle, die nicht in der SAG sind. Bei 175 Rollen in dem Film blieb uns auch nichts anderes übrig.“

„Gegen Ende der Dreharbeiten hörte ich von einigen der Schauspieler, dass sie mit dem Hass und dem Misstrauen gegen Israelis beziehungsweise gegen Araber aufgewachsen sind – das hatte sich nun geändert“, bemerkt Smigel. „Sie bezeichneten unsere Dreharbeiten als lebensverändernde Erfahrung. Obwohl wir genau dies mit unserem Film ausdrücken wollen, war es fast ein Schock zu sehen, wie viel Gemeinsamkeiten zwischen allen bestanden. Wir machen uns keine Illusionen: Unser Film wird keine Probleme lösen, wir wollten einfach witzig sein. Aber auch für mich als Juden war es eine schöne Erfahrung, sich am Set sowohl den Arabern als auch den Israelis so nahe zu fühlen.“

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Für die Rolle des Oori, der Zohan als Führer in die amerikanische Lebensart einweiht, fanden die Filmemacher Ido Mosseri, der in seinem Geburtsland Israel als Schauspieler arbeitet, seit er acht Jahre alt war. „Ich habe immer von Hollywood geträumt, aber ich war auch immer der Meinung, das mir das nie passieren würde“, sagt er. „Mit Adam Sandler in einem amerikanischen Film zu spielen – damit wurde mehr als ein Traum für mich wahr.“ „Adam bei der Arbeit zuzuschauen war eine sehr gute Schule für mich“, fährt er fort. „Er ist so liebenswert und offen und er ist natürlich ein unglaublich komischer Mensch – manchmal ist er wie ein Kind. Es ist wichtig, das zu lieben, was man tut, und man kann in jedem Moment spüren, dass Adam seine Arbeit liebt – und dass er sie genießt und es ein Anliegen für ihn ist, dass es den anderen ganz genauso geht.“ „Ich freue mich über jede Gelegenheit, mit arabischen Schauspielern zu arbeiten“, bemerkt Mosseri weiter. „Ich glaube, am Set von ZOHAN haben sich arabische und israelische Kollegen zum ersten Mal getroffen und Freundschaften geschlossen – wir haben einfach viel gemeinsam. Jeder von uns hat seine eigene Herkunft, seine eigene Meinung und seinen eigenen Hintergrund.

Das Wichtigste war es, zusammenzusitzen, aufeinander zu hören und bereit zu sein, voneinander zu lernen. Es war ein Privileg für mich, dass wir die Gelegenheit hatten, zusammen zu spielen, zu reden und uns kennenzulernen. Wir wurden echte Freunde.“ Über Mosseri sagt Smigel: „Als ich die israelischen Figuren schrieb und sie als bissige Hunde darstellte, hatte ich Angst, sie zu stereotyp darzustellen. Glücklicherweise erfüllte Ido alle meine Träume. Einmal schwärmte er von Tel Aviv und der dortigen Szene. Er meinte, ich müsse unbedingt mal hinfahren. Dann machte er eine kleine Pause, schaute mich an und fragte, ob ich verheiratet sei. Ich sagte ja. Dann antwortete er: ,Naja, vielleicht brauchst du doch nicht hinzufahren …‘.“

Sayed Badreya spielt Hamdi, einen weiteren palästinensischen Taxifahrer, der mit Rob Schneiders Figur Salim und Daoud Heidamis Figur Nasi zusammenarbeitet. Badreya ist ein ägyptischstämmiger Amerikaner, der im Jahr 1979 in die USA kam und die NYU Film School besuchte. „Krieg und Frieden haben mich geprägt“, erinnert er sich. „Als ich ein kleiner Junge war und Krieg herrschte, versteckte ich mich immer in Kinos und habe mir die amerikanischen Filme angesehen. Ich habe mich in Amerika verliebt, ohne je dort gewesen zu sein – allein durch die Filme. Als Sadat Frieden mit Israel geschlossen hatte, nutze ich die Gelegenheit und studierte in den USA an einer Filmschule.“ Die Filmindustrie kann für arabische Schauspieler durchaus hart sein, gibt er zu. „Als ich 1979 hier ankam und mir erste Jobs suchen wollte, waren die einzigen Rollen die von Terroristen. Ich war jung und fit und sah für einen Terroristen zu gut aus, also bekam ich keinen Job“, grinst Badreya. „Ich ließ mir einen Bart wachsen, nahm zu und habe sofort eine Rolle bekommen. Seitdem – seit 20 Jahren! – hatte ich in jedem meiner Filme immer dieselbe Textzeile: ,Im Namen Allahs, ich bringe euch alle um!‘“

Daoud Heidami spielt Nasi – ebenso wie Salim und Hamdi –, einen palästinensischen Taxifahrer in New York. Heidami kam als Kind zweier Palästinenser in Bethlehem zur Welt. Seine Familie zog nach Houston, Texas, als Daoud vier Jahre alt war. Heidami hält es für absolut glaubwürdig, dass Nasi seinem Freund Salim bei dessen vergeblichen Bemühungen unterstützt, Zohan zu fangen. „In der Kultur des Nahen Ostens scheint es so, als seien alle irgendwie Cousins – selbst, wenn man gar nicht miteinander verwandt ist“, lacht er. „Wenn mich mein ,Cousin‘ also um Hilfe bittet, dann bin ich zur Stelle. Jeder gehört zur Familie, wenn man mal einen Gefallenbraucht.“

Über die Arbeit an dem Film und mit Happy Madison bemerkt Heidami: „Sie haben ein einzigartiges Universum geschaffen, in dem man sich als Schauspieler frei fühlt und sich ausprobieren, das Set erkunden und Risiken übernehmen kann. Und diese Sicherheit geht weit über das eigentliche Set hinaus. Wir haben während der Pausen viel miteinander gesprochen und uns gegenseitig kennengelernt. Ganz langsam führte dies zu Diskussionen über den Konflikt zwischen Israel und Palästina. Das war eine tolle Erfahrung – jeder war sehr leidenschaftlich, hatte Ideen und man hörte einander zu. Die israelischen Schauspieler lauschten meinen Erzählungen über meine Kindheit in Bethlehem und ich habe ihren Geschichten zugehört. All das verdanken wir dieser angenehmen Atmosphäre, die Adam geschaffen hat.“ „Alles lief so reibungslos und friedlich ab“, erinnert sich Schneider. „Es war wunderschön und hat mir ein Stück Hoffnung gegeben. Wir versuchen mit diesem Film lediglich, unser Publikum zum Lachen zu bringen, aber wenn wir das schaffen, dann hat das vielleicht auch eine Wirkung – denn wir haben versucht, beide Seiten komisch darzustellen, dabei aber respektvoll zu behandeln.“

Die Produktion

LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN war für die wichtigsten Produktionsmitglieder wie ein Familientreffen. Für den Ausstatter Perry Andelin Blake war es zum Beispiel die zehnte Happy-Madison-Produktion, für die Kostümdesignerin Ellen Lutter die neunte in diesem Team. Der Cutter Tom Costain war vorher als Assistent im Schneideraum bei etlichen Adam-Sandler-Filmen beteiligt.

Der Chefkameramann Michael Barrett kam als Neuzugang zum Team. Blake betont, dass das Zusammenspiel aller Abteilungen ebenso wie der Input von Dugan und Sandler den Look des Films bestimmt haben. „Dennis Dugan und Adam Sandler waren stets hautnah dabei. Nachdem wir auf Fototour waren und mit den Designs für spezielle Drehorte spielten, haben wir auch sehr eng mit Ellen Lutter zusammengearbeitet, haben ihr die Fotos der Locations gezeigt und besprochen, welche Farben wir benutzen wollten“, sagt er. „Sie ist eine absolut gründliche Rechercheurin – für Zohan zeigte sie uns etliche Foto von den Uniformen der israelischen Armee und die Kleidung, die palästinensische Zivilisten tragen. Wir haben die Farben benutzt, die für sie richtig waren und die haben wir dann in unser Designkonzept eingearbeitet.“

Auch wenn LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN zum allergrößten Teil in New York und Los Angeles gedreht wurde, reiste Dugan mit einem kleinen Team auch nach Tel Aviv, um dort ein paar Szenen am Strand aufzunehmen. „Der Anfang des Films spielt in Tel Aviv im Sommer, also fuhr ich hin und filmte mit einer israelischen Crew ein paar Einstellungen vom überfüllten Strand der Stadt“, sagt der Regisseur. „Einige andere Einstellungen für diese Szene entstanden in Mexiko. In Israel findet man überall am Strand einen sehr auffälligen orangefarbenen Sonnenschirm, der von einem Eishersteller aufgestellt wird. Diese Schirme stehen überall dort herum. Also mussten wir rund hundert von ihnen kaufen und nach Mexiko transportieren.“ Ein für eine Happy- Madison-Produktion eher ungewöhnlicher Part war, dass hier viele – sehr viele! – Stunts erforderlich waren, um den weltgrößten israelischen Anti-Terror-Kämpfer auf die Leinwand zu bringen.

„So wie bei The Bourne Ultimatum (Das Bourne Ultimatum, 2007) oder Spider-Man (Spider -Man, 2002), wo die Stunts in den meisten Fällen echt waren, wollten wir sie auch bei ZOHAN real ausspielen“, erläutert Scott Rogers. „Wir haben versucht, Sandler eine Grundlage zu verschaffen, von der aus er loslegen konnte: sein Zohan ist stärker, schneller und tüchtiger als andere Menschen, aber er ist kein Superheld.“ Für Rogers war die Möglichkeit, die körperlichen Fähigkeiten von Zohan an die Grenzen des Menschenmöglichen zu bringen, der beste Teil seiner Arbeit. „Wir haben ihn so angelegt, dass seine Kräfte zehn Prozent über den Fähigkeiten eines Menschen liegen“, grinst der Stuntkoordinator. „Das gab uns die Freiheit, ihn überlebensgroß zu zeigen und damit richtig kreativ zu werden.

Die Schwimmszene, in der er im Wasser das Phantom einholt, das auf einem Jetski fährt, war eine tolle Gelegenheit, mal richtig lustig und albern zu sein. Wir haben das relativ ernst gespielt, aber wenn man den Kontext sieht, in dem die Szene spielt, werden sie und der Stunt erst richtig lustig.“ „Als wir zum ersten Mal über diese Szene sprachen, schlug ich vor, dass Zohan wie ein Delfin schwimmen sollte“, fährt Rogers fort. „Das kam gut an, aber sie waren skeptisch, ob wir das glaubwürdig hinbekommen.

Wir mussten das richtige Boot und das richtige Equipment finden und dann im Schwimmteam der USC den passenden Schwimmer finden: Meir Hasbani – glauben Sie’s oder nicht, ein Mitglied der israelischen Nationalmannschaft. Wir heizten mit 30 Kilometern pro Stunde über das Wasser, er hing an Drahtseilen über der Wasseroberfläche und dann ließen wir ihn herunter und er musste den Tümmler machen! Hat alles letztlich wunderbar geklappt.“ Und zwar so gut, dass Adam Sandler die Gelegenheit nicht ungenutzt ließ, sich selbst auch an diesem Stunt zu versuchen. Schon bald schwamm der Star wendig wie ein Delfin durch das blaue Meer vor La Paz. „Natürlich kann Zohan alles – nicht nur schnell laufen, famos kämpfen oder schwimmen … er kann einfach alles“, sagt Rogers weiter. „Je nachdem, was die Umstände erforderten, haben wir nach der bestmöglichen Person für das jeweilige Talent gesucht. Wir haben Free Runners engagiert, die von Gebäude zu Gebäude springen können.

Wir hatten Turner, die einige der Übungen auf dem Stuhl absolvierten. Wir hatten Profitänzer für die Disco-Szene und Schwimmer für die Aufnahmen im Wasser. Und das waren nur eine Handvoll der Stuntleute. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Schauspieler so viele Doubles für ein und dieselbe Figur hatte. Es ist fast lächerlich, aber gleichzeitig macht es einen Heidenspaß. Denn genau das verleiht dieser Figur ihr Talent und ihre erstaunlichen Fähigkeiten.“

Dennoch war es wichtig, dass die Zuschauer Sandler selbst sehen, wenn er als Zohan so viele seiner Stunts wie möglich selbst meistert. In einer Szene kamen die New Yorker in den Genuss zu sehen, wie Adam Sandler auf dem Dach eines Taxis steht, das die Park Avenue hinunterfährt. „Da stand er nun mitten in New York City und surfte bei 35 bis 43 Stundenkilometern auf einem Auto“, erinnert sich Rogers. „Wenn wir das zeigen wollten, musste Adam zwangsläufig diesen Stunt selbst machen – die Zuschauer sind da sehr anspruchsvoll geworden. Wenn sie den Star selbst bei diesem Stunt sehen, hilft das, gegen ihren Unglauben anzukämpfen, denn sie haben eh genug Gelegenheit an dem zu zweifeln, was sich auf der Leinwand abspielt. Das reißt sie nur aus der Welt, die wir mühevoll erschaffen haben. Adam war voll bei der Sache. Er ist sehr gut darin, die Zuschauer in Zohans seltsame kleine Welt zu entführen – und sie auch dort zu behalten.“

Interview mit Kampfsportexperte Stephan Steigmann

In der neuen Comedy LEG DICH NICHT MIT ZOHAN AN wird Adam Sandler vom gefeierten Top-Agenten in Israel zum ebenso erfolgreichen Friseur in New York – und überzeugt in beiden Teilen der Welt durch seine Kampfkünste. Was muss man tun, um so gelenkig zu werden? Wie realistisch sind ZOHANs Fähigkeiten? Und welche Agenten-Talente braucht auch ein Friseur?

Wir haben nachgefragt – und zwar beim Kampfsport-Experten Stephan Steigmann vom Budo-Club Randori Berlin. Der ehemalige Erstligakämpfer ist seit seinem sechsten Lebensjahr Judoka und trägt mit dem 5. Dan den höchsten Meistergürtel, der durch eine Prüfung erreicht werden kann. Seit mehr als zwanzig Jahren ist er als Trainer aktiv und hat unter anderem Marcel Jamet unter seinen Fittichen, der schon für die deutsche Nationalmannschaft kämpfte und bei Welt- und Europameisterschaften am Start war. Steigmann ist nicht nur Experte für Kampfkunst, sondern kennt sich auch in Israel aus: Er hat ein Judo-Austauschprogramm zwischen Berlin und Jerusalem mit aufgebaut und mehrfach mit der israelischen Nationalmannschaft trainiert.

Schon das Filmplakat zeugt von ZOHANs artistischen Fähigkeiten – ist so ein Spagat im Stehen anatomisch möglich? Oder wird hier schon deutlich, was der Stuntkoordinator über ZOHAN sagt: „Wir haben ihn so angelegt, dass seine Kräfte zehn Prozent über den Fähigkeiten eines Menschen liegen“?

Es gibt Frauen, die so eine Stellung tatsächlich hinbekommen – wenn sie Karate oder Taekwondo beherrschen, ist das gar nicht unwahrscheinlich. Bei Männern ist sie nur annähernd zu erreichen, ein so exakt gerader Winkel ist nicht wirklich möglich – da war wohl doch die Bildbearbeitung am Werk. Die zehn Prozent, von denen der Stuntkoordinator spricht, treffen die Sache also auf den Punkt.

Was muss man tun, um – zumindest annähernd – so gelenkig zu werden?

Vor allem eines: früh anfangen! Beweglichkeit und Dehnfähigkeit müssen bis zum zwölften Lebensjahr angelegt werden, sonst sind solche Übungen unmöglich – auch bei Frauen. Man muss also schon als kleines Kind mit Koordinations- und Beweglichkeitsübungen beginnen. Wenn man mit sechs anfängt zu trainieren, kann man die Stellung auf dem Filmplakat vielleicht im Alter von 16 Jahren schaffen. Darum könnte Adam Sandler – selbst wenn er eine Frau wäre – eine solche Übung nicht innerhalb kurzer Zeit erlernt haben. Aber wer weiß, vielleicht ist er ja ein Karate-Tiger und schon ewig dabei.

Sind Kampfkünste wie die, die ZOHAN im Film zeigt, nur durch körperliches Training zu erreichen, oder muss auch der Geist geschult werden?

Der Geist ist bei jeder Kampfsportart unheimlich wichtig. Man sieht ja auch im Film, wie ZOHAN als Agent in vielen Szenen blitzschnell reagieren muss und Situationen innerhalb von Sekunden erfasst. So etwas ist auf der Wettkampfmatte genauso wichtig wie auf der Straße – blindes Draufloshauen bringt nichts.

Ist die Szene, die im Filmclip zu sehen ist, realistisch?

Die Szene beginnt mit einem Finger-Hebel, den man zum Beispiel in den japanischen Kampfsportarten Aikido und Jiu Jitsu findet. Dieser Griff ist extrem schmerzhaft und verhindert, dass sich der andere bewegt. ZOHAN steht im Clip ja nur eine Armlänge von dem Geschäftsmann entfernt. Den Fuß aus dieser Distanz ins Gesicht des Gegenübers zu schwingen, gelingt zumindest hier in Berlin nur wenigen Frauen. Für ZOHAN als Mann kamen also wohl wieder die eingangs erwähnten zehn Prozent komödiantische Überspitzung zum Zug. Ein Tritt auf den Hinterkopf wäre möglich, aber aus der Distanz unters Kinn treten, das könnte als Mann könnte als Mann höchstens jemand wie Jackie Chan in jungen Jahren. Und selbst bei ihm bliebe eine Frage offen: Wer hat ihm die Schuhe ausgezogen?

ZOHAN wird vom Mossad-Agenten zum Friseur – gibt es Eigenschaften eines Kampf-Experten, die ihm in seiner Stylisten-Karriere nutzen könnten?

Als Kampfsportler sind vor allem Reaktion und Koordination wichtig, und gerade letztere braucht auch ein Friseur: Er muss schnelle Finger haben und sehr geschickt mit seinen Händen umgehen. Außerdem hilft beim Kampf mit den Haaren auch das sichere Auge, das für ZOHAN schon als Agent unheimlich wichtig war. Ich kenne selbst einen Friseurmeister, der erfolgreich Kampfsport betreibt. So unterschiedlich diese Berufe auch sind: Die Fingerfertigkeit sollte nie unterschätzt werden.

Sie haben selbst schon in Israel mit der dortigen Judo-Nationalmannschaft trainiert – gibt es einen direkten Draht zwischen Kampfsportlern und Geheimdienst?

Die Sportler der Nationalmannschaft haben tatsächlich eine enge Verbindung zu Militär und Geheimdienst. In den Nahkampftechniken stecken ganz klar auch Judo-Elemente, in die Ausbildung der Agenten fließen aber alle Arten asiatischer Kampfsportarten ein. Die werden dann zu einer ganz eigenen Mischung verarbeitet – die Männer sind einfach fit, das kann man mit der Polizeiausbildung hierzulande, bei der ich auch schon mitgewirkt habe, nur bedingt vergleichen. Insgesamt ist im Film die Situation in Israel, so wie ich sie damals erlebt habe, perfekt getroffen. Wenn ZOHAN mit dem Geheimdienst-Hubschrauber von der Strandparty abgeholt wird, dann spiegelt das – natürlich überspitzt – das wieder, was ich in Israel empfunden habe: Trotz Feierstimmung war das Gefühl des permanenten Kriegszustandes vor einigen Jahren noch allgegenwärtig. Inzwischen ist die Lage entspannter, darum war ich im letzten Jahr auch mit Jugendlichen dort. Man kann derzeit wirklich bedenkenlos dorthin fahren, es ist ein wundervolles Land!

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